Am 5. September habe ich auf Instagram ein Posting zum Thema „Geld verdienen mit dem eigenen Blog“ veröffentlicht:

Darunter hat Silke von Lifedesein folgende Frage gestellt:

Auch ich liebäugele schon seit ner Weile mit einem Blog, gebe aber zu, habe ‚Respekt‘ vor den technischen Herausforderungen. Schreiben ja. Aber die technische Umsetzung, SEO..und all der ‚Kram‘ hat mich gedanklich bislang abgehalten. Gibt es da ne ‚einfache‘ zeitsparende Lösung‘?

Silke aka @lifedesein auf Instagram

Ja, die gibt tatsächlich! Ich bin immer wieder überrascht, wenn mir Leute sagen, dass das Bloggen sie stresst und dass das alles so technisch ist. Denn für mich ist es das nicht. Dabei bin ich kein Techie, also keine Technik-Expertin. Es gibt einige Dinge, die das Bloggen deutlich erleichtern. Hier ist jetzt nun meine Antwort an Silke in der Langversion:

5 Dinge, die dir das Bloggen deutlich erleichtern:

1. Wähle einen Hoster mit gutem Kunden-Support

Viele schauen beim Hosting nur auf den Preis, aber ich empfehle dir, einen Hoster zu wählen, der guten Support leistet. Die paar Euro, die du dann vielleicht mehr zahlst, zahlen sich später hundertfach aus. Denn: Ein guter Hoster kümmert sich schnell um alle möglichen Probleme, die dir schon am Blog-Anfang dazwischenfunken können: Domainwechsel, Serverumzug, fehlende SSL-Verschlüsselung, Datenbank-Kungfu, Backups, Webseiten-Crashes uuund so weiter. Es ist so wichtig, dass du einen Hoster mit gutem Support wählst, gerade, wenn du Blog-Anfänger bist! Tipp: Speichere dir die Nummer des Kundensupports direkt in dein Handy und rufe den Support an, bevor du wegen eines Hosting-Problems graue Haare bekommst! Denn viele Neu-Blogger versuchen, ein technisches Problem erst mal selbst zu lösen und drehen sich dann stundenlang im Kreis. Oft hilft ein kurzer Anruf beim Hoster und das Problem ist, wenn es irgendwas mit dem Thema Server oder Hosting geht, in wenigen Minuten gelöst.

2. Nimm deinen Namen als Domain

Wenn es dein Ziel ist, zu einer Expertenmarke zu werden, dann empfehle ich dir, deinen eigenen Namen als Domain zu nehmen. Also z. B. www.vornamenachname.de. Denn das Problem beim Bloggen fängt schon oft damit an, dass die Leute sich monatelang nicht entscheiden können, wie ihre Webseite heißen soll. Dann wählen sie oft einen SEO-Namen aus, denn das soll ja angeblich gut fürs Ranking sein. Die Webseite heißt dann z. B. www.hypnose-ORT.de – also ein Keywort plus der Ort, in dem die Person tätig ist. Und dann sitzen sie in der Themenfalle, denn so eine Domain führt dazu, dass wir das Gefühl haben, nur noch über dieses eines Thema schreiben zu dürfen. Dann muss sich alles um dieses eine Keyword drehen, das in der Domain steht. Und wehe, du änderst dein berufliches Thema oder du ziehst um. Dann musst du deine Domain ändern, was nicht nur Aufwand, sondern auch den Verlust deiner bis dahin aufgebauten Suchmaschinenoptimierung bedeutet.

Zudem machst du es dir mit so einer Domain unglaublich schwer, zu einer Expertenmarke zu werden. Als Expertenmarke ist es unser Ziel, dass die Leute, wenn sie nur schon unseren Namen hören, automatisch das eine Thema mit uns verbinden, für das wir stehen. Bei mir z. B. ist dieses eine Thema das Bloggen. Aber mit einer Keyword-Domain ist es schwer, aus der Masse der Dienstleister und Coaches herauszustechen. Deshalb ist es so wichtig, dass du gleich mit deinem eigenen Namen auftrittst und deinen Namen z. B. auch mit persönlichen Blogartikeln nach und nach zu deiner Marke formst.

3. Wähle WordPress als Content Management System und nimm ein einfaches Theme für den Start

WordPress ist das bekannteste und am weitesten verbreitete Content Management System. Es hat viele Features und ist trotzdem einsteigerfreundlich. Ich selbst blogge auch mit WordPress, genau so, wie alle aus meinem Team. Daher können wir bei WordPress-Fragen immer auch Support leisten und schnell weiterhelfen.

In meinen Kursen empfehlen wir Blog-Einsteigern zudem ein klassisches WordPress-Theme als Design-Grundlage: Das Theme „Twentytwentyone“ (das ist bei jeder WordPress-Installtion automatisch mit dabei) mit dem kostenlosen Plugin „Twentig“ als Erweiterung. Nach 8 Wochen, wenn du damit sicher bloggen kannst, du also den Gutenberg Editor beherrschst, kannst du auf ein schickeres Theme mit Pagebuilder wechseln, wie z. B. Elementor oder Divi. Mit solchen Pagebuildern kannst du wunderschöne Webseiten bauen. Nur: Was du mit diesen Pagebuildern NICHT machen solltest, ist: bloggen! Eines der größten Probleme, die ich bei Neu-Bloggern beobachte, ist: die Leute starten gleich mit einem Profi-Theme, weil der Webdesigner das so gewählt hat und sind dann heillos überfordert, können nicht bloggen und brauchen für jeden Handgriff den Webdesigner. Das ist für alle Seiten eine blöde Situation. Gut zu wissen: Ich selbst blogge seit 2005 und habe schon über 1000 Blogartikel geschrieben – und ich schreibe immer noch mit dem ganz normalen WordPress-Editor. Das bedeutet: Ich benutze KEINEN Pagebuilder, wie z. B. Elementor zum Bloggen.

4. Ignoriere SEO – zumindest am Anfang

Klar, SEO ist wichtig und Suchmaschinen sind für uns Bloggerinnen unsere besten Verbündeten. Aber: Was am Anfang deines Blogabenteuers NOCH wichtiger ist: Dass du häufig auf den Veröffentlichen-Button klickst. Und da kann SEO eher kontraproduktiv sein. Denn es gibt so viel, auf das man beim Thema Suchmaschinenoptimierung achten kann, dass man sich geradezu in diesem Thema verlieren kann. Daher nenne ich das oft auch SuchTmaschinenoptimierung. Das Tolle an SEO ist: Wir können unsere Blogartikel auch später noch optimieren! Du musst also nicht jetzt sofort einen perfekten und möglichst langen Blogartikel aus dem Boden stampfen.

Daher mein Tipp: Veröffentliche am Anfang eher kurze Blogartikel, so dass du schnell einen Content-Grundstock auf deiner Webseite bildest. Überarbeite deine Blogartikel dann nach und nach und fülle sie mit weiteren Kapiteln auf. Zum Beispiel könntest du für den Anfang einen einfachen Was-ist-Artikel schreiben, in dem du einen Fachbegriff aus deinem Arbeitsalltag erklärst. Ich könnte in so einem Blogartikel z. B. das Wort „Blogosphäre“ (= die Gesamtheit aller Blogs) erklären. Dieser Blogartikel kann am Anfang erst mal nur 300 bis 500 Wörter lang sein. Später erweitere ich diesen Blogartikel und schreibe z. B. ab wann man sich Blogger nennen „darf“, wie man einen Blog aufsetzt und was die Höflichkeitsregeln in der Blogosphäre sind. Mit jeder Überarbeitung und Erweiterung wird mein Blogartikel länger und wertvoller. Die Folge: Er steigt im Ranking der Suchmaschinen.

Je mehr du bloggst, um so mehr SEO-Wissen eignest du dir ganz automatisch an. Du musst am Anfang deines Blogabenteuers keinen SEO-Kurs belegen, verschiebe das lieber auf die Zeit, wenn du schon mindestens 10 Blogartikel hast.

5. Habe immer einen WordPress-Experten an deiner Seite

Ein Ansprechpartner, der schnell technische oder Design-Probleme mit deinem Blog aus dem Weg schafft, ist Gold wert! Denn sonst kann es passieren, dass wir am Technik-Kungfu verzweifeln. Aus Erfahrung weiß ich: beim Bloggen stresst wahrscheinlich nichts so sehr, wie an einem WordPress-Problem hängen zu bleiben und dann am liebsten alles über den Haufen schmeißen wollen. Dieser Experte kann z. B. deine Webdesignerin oder eine VA (Virtuelle Assistenz) mit Blog-Knowhow sein. Ich habe mit Kalle einen WordPress-Programmierer an meiner Seite, der für meinen Blogkurs The Content Society Features programmiert – und mit einer sehr geduldigen Hand eingreift, wenn ich mal einen Webseiten-Unfall gebaut habe :-D

Klar, ein Experte kostet natürlich Geld. Aber irgendwas investieren wir immer, wenn wir ein Problem haben, das wir nicht sofort lösen können: Wenn es nicht Geld ist, dann sind es unsere Zeit und Nerven. Nur: Unsere Zeit ist ja auch wertvoll! Ich habe mich dazu entschieden, mich nicht mehr Problemen herumzuschlagen und meine Stunden mit etwas zu verplempern, was ein Experte in wenigen Minuten lösen kann.

Wenn wir mit unserem Business vorankommen wollen, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass es nicht sinnvoll ist, wenn wir alles selbst machen. Du bist kein Ass im Webdesign? Hole dir dafür eine Expertin! Du blickst bei den ganzen Plugins nicht durch? Hole dir dafür eine Expertin! Deine Webseite lädt zu langsam? Du ahnst es vielleicht: Hole dir dafür eine Expertin! ;-) Denn wenn du es nicht tust, bleibt dieses Thema vielleicht liegen. Damit stresst und blockierst du dich nur selbst – und das wäre unglaublich schade!