Ich schreibe diesen Februar-Rückblick (aus Gründen) erst Mitte März 2020. Rückblickend erscheint mir der Februar wie ein ganz anderes Leben. Seitdem sind nur ein paar Wochen vergangen, aber diese kurze Zeit fühlt sich so wahnsinnig weit weg für mich an. Es ist so viel passiert und mittlerweile sitzen wir quasi in Quarantäne, die Spielplätze sind abgesperrt und meine Sorgen und Projekte von vor ein paar Wochen fühlen sich für mich seltsam fern und unbedeutend an.

Laszlo wurde gebräutelt

Wir wohnen seit September 2019 in Haigerloch, einer Kleinstadt ca. 70 Kilometer südwestlich von Stuttgart. Und, sagen wir es so: so nah dran am Thema Fasching war ich noch nie in meinem Leben. In Stuttgart war Fasching eine Nebenher-Erscheinung für mich. Fasching hieß, meiner Tochter ein Elsa-Kleid zu besorgen. Und vielleicht noch am Faschingsdienstag zum Umzug zu gehen und die Kids Süßigkeiten fangen lassen.
Hier in Haigerloch ist das etwas anders. Dort gibt es am 6. Januar das Häsauslufta bei dem die Narren durch die Altstadt laufen und einen Riesenkrach veranstalten (und Feuer. Da kriegen die Kinder gleich leuchtende Augen). Ende Januar wird die ganze Stadt mit einer kilometerlangen Wimpelleine geschmückt. Zum Start der Faschingsferien werden die Schulkinder von den Narren „befreit“. Und am Fasnetsmontag wird gebräutelt. Allerdings nur alle 4 Jahre. Und 2020 war es wieder soweit!
Beim Bräuteln werden alle Männer, die in den letzten 4 Jahren geheiratet haben oder zugezogen sind, auf einem Baumstamm dreimal um den Brunnen am Marktplatz getragen. Am Ende wird ihr Fuß in den Brunnen getunkt. Damit gehören sie dann so richtig zu den Männern der Stadt. Ein Spektakel mit Musik und Süßigkeiten, bei dem wir wirklich aufpassen mussten, weil oft genug auch ganze Orangen ins Publikum geschmissen wurden. Auf ein Neues in 2024 (dann allerdings wird Laszlo nicht mehr gebräutelt)!

Das neue Modul in der Sympatexter Academy: Die Angebotsseite

Es war einmal „Auf die Texte, fertig, los!“ – mein erster Onlinekurs. Das war im Jahr 2018. Dieser Kurs deckte das Thema Webseitentexte ab: Angefangen beim Claim über die Über-mich- und Angebotsseite bis hin zur Startseite. In nur 4 Wochen. Am Ende des Kurses habe ich mir überlegt, für mich und meine knapp 100 Teilnehmer T-Shirts mit dem Spruch I survived „Auf die Texte, fertig, los“! zu drucken.
Die 3. Woche in diesem Kurs behandelte damals das Thema Angebotsseite bzw. Landingpage. Also: Welche Content-Elemente hat eine gute Angebotsseite und wie bauen sie aufeinander auf? In den folgenden Monaten habe ich dieses Thema immer weiter verfeinert. Im Zuge der Sympatexter Academy wollte ich das Thema „Angebotsseite“ wieder aufrollen und optimieren. Mein Ziel war es, im Modul „Angebotsseite“ alle Arten von Angebotsseiten zu behandeln. Nur… ich habe mal eine grobe Auflistung gemacht und kam auf 10 verschiedene Angebotsseiten. Und sie alle sind anders aufgebaut: Eine Landingpage für ein Freebie ist anders aufgebaut als eine Signup-Seite für eine Challenge oder eine Landingpage für ein 6-monatiges Onlineprogramm.
Die Überlegung, wie ich das strukturieren soll, hat mich den ganzen Februar über beschäftigt. Ich wollte eine Lösung für alle Landingpages und nicht nur für einen Typ. Nach einigem Hin und Her hatte ich dann die Idee: Ich mache ein modulares Baukastensystem für Landingpages mit allen denkbaren Content-Elementen. Bisher sind es 16 :-D Und diese Elemente werden, je nach Art der Landingpage, unterschiedlich zusammengestellt. Als diese Idee stand, waren die Videos schnell abgedreht und das Modul ruckzuck fertig.

Ich beim Aufnehmen der 16 Videos im Homeoffice.

Anschlag in Hanau

Mitte Februar habe ich angefangen, weniger Nachrichten zu lesen. Stichwort: Mentale Hygiene. Deshalb habe ich vom Anschlag in Hanau auch erst am nächsten Tag erfahren. Dieser Anschlag hat mir gleich in zweifacher Weise das Blut in den Adern gefrieren lassen. Denn: Mein ältester Bruder wohnt mit seiner Familie in Hanau Kesselstadt. Ziemlich genau zwischen den beiden Tatorten. Jedesmal wenn ich ihn besuche (z. B. wenn ich zum Gartenfest Hanau gehe), denke ich mir: Ach, ist das nett hier. Schöne heile Welt. Freundliche Nachbarschaft. Was für ein schöner Ort zum Leben. Und dann kommt ein bewaffneter Rassist und Mörder…

Happy Birthday, Dad! Eine Geburtstagsfeier und Corona

Mein Vater wurde 76. Und zwar am 29. Februar. Ein echtes Schaltjahrkind. Und das wurde ordentlich gefeiert! Allerdings nicht mit der ganzen Familie, denn einige Familienmitglieder wurden von meiner Mutter ausgeladen, nachdem sie aus dem Ski-Urlaub in Tirol zurückgekehrt sind und Erkältungssymptome entwickelt haben. Ob das jetzt Corona war, weiß keiner. Interessant fand ich, dass mich bei der Geburtstagsfeier einige Leute nur mit dem „Ebola-Gruß“ begrüßten, also Ellbogen an Ellbogen. Am 29. Februar war Corona in den Sozialen Medien schon angekommen und Desinfektionsmittel schon längst überall vergriffen. Das Leer-Hamstern bei Aldi, Edeka & Co. war auch schon in vollem Gange. Und so war es natürlich klar, dass auch das Gesprächsthema Nr. 1 bei diesem Geburtstag Corona sein würde. Doppelt klar war es, weil meine Mutter Ärztin ist und sowieso bei Gesundheitsfragen in der Familie immer die Anlaufstelle Nr. 1 ist.

Seit einigen Wochen versuche ich schon, weniger Nachrichten zu lesen, weil mich einfach so viele Nachrichten aufregen oder ich einfach nur meine Zeit damit verschwende. Seitdem fühle ich mich seltsam verschont von den Katastrophen dieser Welt. Aber Corona, das begegnet mir an jeder Straßenecke. Laszlo und ich stellen uns natürlich die Frage: Was macht so eine Krankheitswelle mit einem Onlinebusiness? Was, wenn das noch schlimmer wird?