Suchtmaschinenoptimierung: Kurz: StEO. Die Manie, die eigene Webseite für Google & Co möglichst attraktiv zu machen und in SERPs hoch zu ranken. Die Symptome: Technisches Mikro-Finetuning auf teilweise abstrus hohem Niveau und eine starke Abhängigkeit von digitalen Suchdiensten.
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Der schmale Grat zwischen SEO und StEO: Ich lese immer, wie man Google ein Schnippchen schlagen kann. Wie man hier und da an Einstellungen auf der eigenen Webseite drehen kann, um noch ein klitzekleines bisschen besser zu ranken, um dann irgendwie doch aus den Untiefen des Internets auf die rettende Insel namens „Seite 1“ zu klettern. Früher hat man Keywords in weißer Schrift auf weißen Hintergrund gesetzt und anhand der Zeichenanzahl manuell berechnet, wie oft das Keyword im Text vorkommen sollte, bevor es dann Formeln wie WDF*IDF gab. Es gab die große Synonym-Party des Keyword-Stuffings. Dann wurden die SEO-Tools immer ausgereifter weil auch Google immer mehr Kriterien in seinen Algorithmus packte. Es hat sich eine Industrie rund um diese Algorithmen gebildet, die versucht, ständig abzubilden, warum Google was wie im Ranking hoch oder runter schiebt.

Ich mache nur das Nötigste, was SEO angeht. Ich sehe es so: Guter Text und eine starke Marke sind die beste Suchmaschinenoptimierung. Ich schaue etwa einmal im Monat oder im Quartal in meine Statistiken und wenn ich mich mal total langweilen sollte, schaue ich sogar in meine Google Search Console rein (dieses Jahr bisher null mal). Aber: dieses „Nötigste“, das ich mache – das reicht für mich komplett aus. Das ist schon eine solide 80 % Lösung. Ich bin mir sicher, ich könnte so einiges auf meiner Webseite optimieren. Aber in diese Optimierungsspirale will ich mich gar nicht begeben. Ich will meine Zeit für das Schreiben, für das Bloggen verwenden. Wenn ich mich zu viel mit Details drumherum beschäftige, sinkt mein Output. Und DAS ist mein Fokus: Viele gute Texte schreiben, regelmäßig meine Ideen und meine Meinung mit der Welt teilen.

Alles, was über die soliden 80 % hinausgeht, bezeichnet ich als SEO-Kungfu. Das ist wichtig für Blogs, die die technische Blog-Strategie verfolgen. Aber zum Glück: Nicht für mich.

Wort des Tages: Suchtmaschinenoptimierung