Hallo Budapest! Wir sind in der Mitte unserer ersten Urlaubswoche und gewöhnen uns (hoffentlich) an den kontinentalen Sommer. Budapest ist eine Stadt der Extreme! Um nur ein paar Sachen zu nennen: Die Wärme, Lautstärke, Gerüche, Schere zwischen Arm und Reich. Und ich muss zugeben: Ich bin irritiert. Irritiert, dass hier niemand eine Maske trägt. Irritiert über die vielen leeren Läden und zugleich über diese Menschenmassen. Denn gestern traf mich der Hitzschlag der Erkenntnis: Ich bin einfach keine Menschen mehr gewohnt! Und: Ich bin irritiert vom Kontrast zwischen abgefuckt morbide und Perfektion auf höchstem Niveau, das jetzt nochmal krasser ist als bei meinem letzten Urlaub in Budapest. Ein absolutes Kontrastprogramm für meine deutschen Sehgewohnheiten.

Wir starten in den Tag und gehen zur Tram: heute haben wir viel vor. Mal sehen, wie die Kids mitmachen werden 😄
Station 1: Vásárcsarnok, die große Markthalle. Hier gibt’s alles, was das Touristenherz begehrt, sogar einen Aldi 😄 Meine Tochter schnappt sich mein Handy, um Fotos zu machen. Wir schauen uns nach schönen, bestickten Blusen um und suchen was zum Frühstücken.
Was gibt’s zum Frühstück? Klar: Lángos 😄 Die Kids können sich bei der Auswahl im Vásárcsarnok nicht entscheiden, also lege ich vor mit einem Nutella-Banane-Lángos! Übrigens: in Budapest trägt niemand Maske, weder in den Läden noch im Nahverkehr. Ganz schön ungewohnt für uns, ich fühle mich zeitweise wie in einem total abgefahrenen Paralleluniversum, in dem Corona nie passiert ist.
Corona ist doch passiert: wir laufen die Váci utca entlang, eine der größten Shoppingstraßen der Stadt. Und wir wundern uns darüber, wie ausgestorben alles ist. Es ist kurz vor 12 und man kann kein Eis kaufen? Viele Läden stehen leer. Laszlo findet nur mit Mühe ein Café, wo er sich einen Kaffee gönnen kann. Wir kommen mit einem Cafebesitzer ins Gespräch: sie haben erst diese Woche wieder eröffnet, viele sind pleite gegangen. Corona hat sie stark gebeutelt.
Unglaublich, diese Hitze. Wir haben immer was zu trinken in der Hand. Die Sonne brennt von oben, der Asphalt heizt sich auf und brennt von unten – eine typische Großstadt-Hitze, die wir aus unserem beschaulichen Haigerloch gar nicht kennen. Mein Gefühl sagt mir seit einem Kilometer, dass unser Ziel noch einen Kilometer entfernt ist. Insgesamt werden es dann doch über zwei Kilometer. Der Kleinste will getragen werden. Aber nein, das kommt leider gar nicht in die Tüte 🥵
Unser großes Ziel des Tages: das ungarische Parlament. Die Tochter hat eine Blase am Fuß und wir suchen den Eingang.
Willkommen im ungarischen Parlament, dem drittgrößten der Welt und zweitgrößten in Europa (nach Bukarest/Rumänien). Die Führung auf Ungarisch habe ich erstaunlich gut verstanden. Laszlo sagt zwischendurch: das Parlament sieht aus wie ein Ort für einen Bossfight in Dark Souls 😄 Die Stephanskrone, das Wahrzeichen und Wappensymbol Ungarns, durfte ich leider nicht fotografieren. Diese Krone kam erst 1978 wieder nach Ungarn, seit 2000 wird sie im Parlament ausgestellt.
Rückfahrt. Alle sind platt. Zum Glück gibt es eine Klimaanlage in diesen neuen Trams.
Plattenbau-Paradise. Willkommen im XI. Kerület – bzw. 11. Stadtbezirk. Hier in der Gegend sind wir zuhause. Ganz schön krass, diese Gebäude. Ein ziemlicher Kontrast zu unserem Zuhause in Deutschland. Fun Fact: Als kleines Kind habe ich in Baia Mare, Rumänien auch in einem „Panel“ gewohnt, also in einem Plattenbau. Das Gebäude hieß „Semiluna“. Heute müssen wir um 16 Uhr zuhause sein, denn ich habe heute die Live-Fragerunde in „The Blog Bang“. Von dieser Fragerunde habe ich leider kein Foto gemacht, denn meine Kids haben sich mein Handy geschnappt, um Minecraft-Videos zu schauen :-D
Abendessen im einem türkischen Gyorsbüfé (Schnellimbiss).
Wir lassen den Tag auf einem Spielplatz ausklingen. Warum haben unsere Kids eigentlich immer noch so viel Energie? 😄 Mir fällt auf, wie viele Kinder es hier gibt: Der ganze Spielplatz ist voll, das absolute Kinder-Gewusel! Und: So viele Schwangere! Und Großeltern, die mit ihren Enkeln unterwegs sind! Ach ja: Ganz großes Plus-Feature von ungarischen Spielplätzen: Sie sind umzäunt. Ehrlich, das macht das Auf-den-Spielplatz-Gehen so viel entspannter!
Im Hintergrund spielen die Kids Fußball. Und ich lege diesen Blogartikel in meiner WordPress-App an und schreibe die ersten Bildunterschriften. Wo ein Blogwille, ist auch ein Weg! Ich blogge jetzt seit dem 1. August täglich einen Blogartikel – mal sehen, ob ich das vielleicht den ganzen August durchhalte! Ein spannendes Experiment, das mein Blog-Mindset ganz schön umkrempelt. Ich stelle fest: Das wirklich BESTE gegen Content-Ängst ist, regelmäßig zu bloggen. Die Blog-Dekade in The Content Society (wir haben vom 1. bis 10. August 2021 jeden Tag einen Blogartikel geschrieben) hat in mir etwas freigesetzt, das ich unbedingt erhalten, erforschen und ausbauen will.