Kurze Antwort: dein Unternehmensname sollte dein eigener Name sein.
Lange Antwort: angenommen, du…

  • bist Coach, Berater, Kreativer oder Heiler
  • bist ein 1-Personen-Unternehmen
  • bietest Dienstleistungen an
  • möchtest dich als Expertin für dein Thema positionieren
  • planst in absehbarer Zeit NICHT, ein Firmenimperium aufzubauen

dann empfehle ich dir, deinen eigenen Namen als Firmennamen zu nutzen. Oder einen Künstlernamen. Also, nimm einfach deinen Vor- und Nachnamen. Oder mach es so wie ich und nehme deinen Künstlernamen: Sympatexter. Wenn du einen Künstlernamen als Unternehmensnamen nehmen willst, empfehle ich dir das nur mit einem „gereiften“ Künstlernamen zu machen. Also mit etwas, das du schon länger hast und von dem du mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgehen kannst, dass du dich an ihm nicht sattsehen/sattlesen wirst.

Warum unser eigener Name der beste Name für unser Unternehmen ist

Als Unternehmerin stehen wir im Mittelpunkt unseres Unternehmens. In fast allen Fällen sind wir als Gründer das Aushängeschild unseres eigenen Unternehmens. Auch dann noch, wenn wir ein Team aufbauen und Mitarbeiter einstellen. Und wir wollen in den meisten Fällen als Expertin für unser Thema bekannt und zur Go-To-Person für unser Thema werden. All das spricht dafür, unsere eigenen Namen als Unternehmensnamen zu nehmen. Ich kenne viele Selbständige, die schon am Anfang ihrer Selbständigkeit ins Stocken kommen, weil ihnen kein guter Name für ihr Unternehmen einfällt. Dann empfehle ich: werde nicht bei deinem Unternehmensnamen kreativ, sondern bei den Namen für deine Angebote!
Oder, ein anderer Fall, der mir auch begegnet: manche Gründer möchten einen Satz als Unternehmensnamen nehmen. Das empfehle ich ebenfalls nicht. Denn solch ein Satz hat fast immer Claim-Charakter und ist daher als Claim besser geeignet. Und diesen Claim kannst du dann unter deinen (Unternehmens)Namen packen. Oder, wenn er angebotsspezifisch ist, unter den Namen deines Angebots.

Die Gefahr eines kreativen Unternehmensnamens: er passt mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann nicht mehr

Der eigene Name wird sich (außer evtl. im Fall einer Heirat und Änderung des Nachnamens) nicht mehr ändern. Nehmen wir einen kreativen Namen für unser Unternehmen, besteht die Gefahr, dass er vielleicht nach einigen Monaten oder Jahren nicht mehr zu unserer Ausrichtung passt. Wenn der Name z. B. sehr spezifisch auf unsere Dienstleistung getrimmt ist – was passiert dann, wenn wir unsere Dienstleistung ändern? Und das kann tatsächlich schneller passieren, als wir vermuten: unsere Dienstleistungen, unsere strategische Ausrichtung und Zielgruppe – all das ist im Fluss und verändert sich mit unserer Selbständigkeit. Unser Name bleibt jedoch immer gleich, wie ein Fels in der Brandung.

Unternehmensnamen, die auf dem Namen des Gründers basieren – einige bekannte Beispiele

Fangen wir bei Autos an: Ford, Daimler, Mercedes-Benz, Chrysler, Porsche – all diese Namen gehen auf ihre Gründer zurück. Andere Branchen: Siemens, Bosch, Würth, Carl Zeiss, Axel Springer, Dr. Oetker, Miele, Beate Uhse usw. Oder nehmen wir Werbeagenturen: Crispin Porter + Bogusky, Springer & Jacoby, Jung von Matt, Ogilvy & Mather usw. Ok, einige dieser Agenturen gibt es nicht mehr, aber die Namen sind immer noch bekannt.

Mischformen: Fantasienamen, die den Namen des Gründers enthalten

Adidas und Haribo sind sehr bekannte Beispiele von Unternehmensnamen, die auf den Namen des jeweiligen Gründers zurückgehen: Adolf „Adi“ Dassler nannte seine Schuhe Adidas und aus den ersten Silben des Namens Hans Riegel und den ersten beiden Buchstaben seines Wohnorts Bonn wurde Haribo.
Ein anderes Beispiel: der Gründer August Horch nahm nach einem Markenrechtsstreit die lateinische Übersetzung seines Nachnamens „horch“ und nannte sein Unternehmen Audi.

Wann ein Fantasiename besser geeignet ist als der eigene Name

Sobald du gemeinsam mit anderen gründest oder ein Produkt entwickelst, das im Vordergrund steht (und nicht du und deine Expertise), empfehle ich dir, nicht deinen eigenen Namen als Firmennamen zu benutzen. Einige Beispiele für Unternehmensnamen, die nicht auf (Nach)Namen basieren, sind: Apple, Facebook, Amazon, SAP, Lufthansa, Google und Nike.