Ja.
Blogartikel beendet.
Nein, nicht ganz :-D
Beim Handstandlernen gilt, wie z. B. auch im Business oder beim Bloggen: Wir erreichen unser Ziel, nur wenn wir uns dieses Ziel setzen. Wenn wir darauf hinarbeiten, Zeit investieren, uns auf dem Weg dorthin „erlauben“, Fehler zu machen und wenn wir nicht gleich beim ersten Rückschlag aufgeben. Von nichts kommt nichts. Es reicht nicht, den Erfolg nur zu wollen, sich einen Onlinekurs zu kaufen und ein paar Videos anzuschauen – wir müssen in die Umsetzung kommen, wenn wir Fortschritte erzielen möchten. Insofern: Ja, du kannst den Handstand in 4 Wochen lernen :-)
Bei diesem Blogartikel geht es um den freien Schwung-Handstand:
Die 4 Elemente des Handstands sind Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Mindset. Hier findest du vier Übungen für diese 4 Elemente. Have Fun!
Handstand lernen: Das erste Element ist Kraft
Die meisten Menschen denken beim Handstand an Kraft und denken reflexartig: „Oh nein, das kann ich nicht! Ich bin zu schwach dafür!“ Ja, beim Handstand lastet das gesamte Körpergewicht auf den beiden Händen. Aber nein, du bist nicht zu schwach dafür ;-) Mit hoher Wahrscheinlichkeit hast du die dafür nötige Kraft jetzt schon – ohne es zu wissen. Denn ob du dein Körpergewicht bei einem Handstand trägst (da geht das Gewicht von oben nach unten und wird gehalten) oder ob du das gleiche Gewicht als Hantel nach oben stemmst (da musst du das ganze Gewicht von unten nach oben drücken), macht einen riesigen Unterschied. Und, klar ist das Nach-oben-Stemmen viel schwerer. Ehrlich, ich weiß nicht, ob ich mein Körpergewicht als Hantel stemmen könnte – aber einen Handstand mache ich ganz easy.
Die Kraft für einen Handstand aufzubauen, ist relativ einfach. Natürlich hängt das auch von deiner körperlichen Verfassung ab aber die meisten Menschen kriegen das in 4 Wochen gut hin.
Eine sehr gute Übung dafür: Liegestütze. Probiere es mit 5 Knie-Liegestützen am Stück. Klappt das? Dann mache täglich 10 x 5 Knie-Liegestütze mit Pausen zwischendrin.
Sobald du 20 Knieliegstütze am Stück kannst, wird es Zeit, dass du richtige Liegestütze probierst. Probiere hier zunächst eine Liegestütze. Geht das? Super! Dann probiere es mit 5 am Stück. Die Kraft kommt dann, Schritt für Schritt :-)
Handstand-Element Nr. 2: Beweglichkeit
Kannst du mit deinen Fingerspitzen deine Zehen berühren? Deine Beine sind dabei gerade? Zweimal „Ja“? Dann ist dieser Punkt für dich abgehakt. Wenn nein: In einigen Wochen kriegst du das hin. Auch hier gilt wieder: Natürlich ist das von deiner Grundfitness abhängig. Es gibt einfache Dehnübungen, die dir innerhalb kürzester Zeit große Fortschritte bringen. Wichtig ist hier das regelmäßige und langsame Dehnen. Eine der einfachsten und besten Dehnübungen ist es, sich aus dem Stand nach unten zu beugen. Die Beine bleiben dabei durchgestreckt. Wie weit kommst du runter? Nach vier Wochen Training schaffst du es, die ganze Handfläche auf den Boden zu stellen. Wetten? ;-)
Überkreuze dann deine Beine und beuge dich nach vorne. Jede Seite 10 Sekunden lang halten. Pro Seite 3 x.
Neben den Beinen ist es für den Handstand auch wichtig, die Arme und Schultern zu dehnen. Jemand, der schon mit den Fingern die Zehen berühren kann, hat meistens insgesamt eine gute Beweglichkeit. Hier reichen einfache Aufwärmübungen, um die Arme und Schultern handstandreif zu kriegen.
Handstand-Element Nr. 3: Gleichgewicht
Die vielleicht größte Angst beim Handstand lernen ist die Angst, hinten runterzufallen. Dabei ist das Schlimmste, das dabei passieren kann, ein womöglich uneleganter Purzelbaum – aber auch der muss geübt werden, damit wir uns nicht verletzten! Bevor wir unser Gleichgewicht schulen, ist es daher wichtig, diese Angst vor dem Nach-hinten-Kippen abzubauen. Das machen wir, indem wir den Purzelbaum üben. Ich empfehle dafür einen weichen Teppich, eine Yoga-Matte, mehrere große Kissen oder eine Matratze auf dem Boden. Und dann: Los geht’s!
Wer Kinder hat, kann sich von ihnen zeigen lassen, wie’s geht ;-)
Nach dem Purzelbaum kannst du das Thema Gleichgewicht angehen. Und hier gilt: Vor dem freien Handstand kommt der Handstand an der Wand. Nach ca. 25-50 dieser Handstände gehen wir mit den Beinen langsam weg von der Wand und „tippeln“ mit den Füßen nur noch an der Wand, um unser Gleichgewicht frei zu halten.
Handstand-Element Nr. 4: Mindset.
Das Thema Handstand fördert die spannendsten negativen Glaubenssätze zutage wie z. B.
- Ich war schon immer unsportlich
- Ich bin zu alt für einen Handstand
- Ich habe Angst, dass ich mir wehtue
- Ich kann das einfach nicht, war schon immer ungeschickt
- Das ist doch albern
- Das ist nur etwas für Kinder
- Ich bin zu dick. Ganz schwieriges Thema, denn ja, das ist tatsächlich ein valides Anti-Handstand-Argument – aber erst ab einem Body Mass Index(BMI) von ca. 30.
Oder meine beiden Lieblings-Anti-Handstand-Argumente:
- Das konnte ich schon als Kind nicht
- Das konnte ich vielleicht als Kind aber jetzt geht das nicht mehr
Gerade die letzten beiden Argumente spiegeln für mich einen Glaubenssatz wider, der die Kindheit und die Jugend als unseren sportlichen Höhepunkt glorifiziert. So nach dem Motto: Das war unser körperliches Maximum und danach geht es nur noch bergab. Aber was, wenn das nicht stimmt? Was, wenn wir in unseren 40ern, 50ern und sogar > 60ern sehr wohl noch etwas Neues im Bereich Sport lernen können? Was, wenn Alter nicht automatisch körperlichen Abbau bedeutet? Würde das nicht vieles ändern? Welche Ausrede hätten wir dann noch – nicht nur beim Thema Handstand?
Willkommen beim Mindset-Aspekt des Handstandes!
Beim Handstand-Training werden diese negativen Glaubenssätze eins nach dem anderen pulverisiert. Für einen ersten großen Aha-Effekt sorgt der Moment, wenn frühere Sportskanonen, die mittlerweile zur Couchpotato mutiert sind, nach Jahren wieder mit ihren Fingerspitzen die Zehen erreichen. Und wenn sie in der 3. oder 4. Trainingswoche frei auf den Händen stehen – was für ein Wow-Moment! Aus einem „Ich bin wohl doch nicht so unsportlich, wie ich immer dachte!“ wird ganz schnell ein „Und was wohl noch alles möglich ist?“
Eine super Übung für unser Mindset ist der Wandläufer-Handstand:
Ebenfalls eine tolle Handstand-Übung für unser Mindset ist es, einen freien Handstand ohne Wand zu machen. Probiere es z. B. auf einer Wiese, am Strand oder auf einer weichen Yogamatte:
Ab hier beginnt erst das richtige Handstand-Abenteuer.
Wow, wirklich richtig cool! Klingt echt easy, kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass es bei mir klappt. Bin nicht nur ziemlich ‚unsportlich‘, sondern auch nicht schwindelfrei bei Über-Kopf und zudem ziemlich groß, da sind die Dimensionen einfach anders (wurde mir zumindest schon von einer Sportlehrerin bestätigt)… Ich sag Bescheid, wenn‘s trotzdem irgendwann klappt :-D