Im September war ich Speaker bei Janneke „Blog your Thing“ Duijnmaijers Blogstart Summit 2019 (hier kannst du dich auf die Warteliste für den nächsten Durchgang anmelden). Mein Thema war: „Newsbetter: wie du bessere Newsletter schreibst„. Leider war ich beim Live-Q&A nicht dabei, denn ich war an jenem Abend unterwegs und saß stundenlang im Auto. Daher beantworte ich die Fragen rund um das Thema „Newsletter schreiben“, die Janneke mir und den anderen Q&A-Teilnehmern vorab geschickt hat, per Blog. Let’s go:
Die Inhalte dieses Blogartikels:
1. Wie viele Newsletter habt ihr selbst abonniert? Und mistet ihr immer wieder aus?
- Ich selbst habe mindestens 40 Newsletter abonniert.
- Manchmal entabonniere ich jemanden. Das passiert meistens wenn ich nach laaaanger Zeit wieder einen Newsletter bekomme, der dann aber nicht wirklich spannend ist. Oder wenn ich vier oder fünf Newsletter von der Person bekommen habe, die mir beim Lesen einfach nichts mehr geben. Manchmal mutieren ansonsten gute Newsletter zu einer Verkaufsshow (und ich meine nicht während eines Launches) und auch da neige ich dann schon mal zum Ausmisten.
2. Wie damit umgehen, wenn sich jemand abmeldet?
- That’s Life. Ich habe sowieso schon seit langer Zeit keine automatische Mail mehr, die ich bekomme, wenn sich jemand an- oder abmeldet. Das hatte ich am Anfang und ich empfehle es ausdrücklich NICHT! Ich werde wahnsinnig davon! Heute schaue ich nur einmal die Woche in mein Newsletter-Tool rein (nämlich dann wenn ich meinen neuen Newsletter schreibe) und versuche, mich von der Abonnenten-Zahl vollkommen frei zu machen. Ich schreibe meinen Newsletter – ganz egal, ob für 5 oder 1.000 Leute.
- Es ist (meistens) nichts Persönliches, wenn sich jemand abmeldet. Stichwort: „Zero Inbox“: viele misten ihre Newsletter stark aus, teilweise auf NULL.
- Die meisten Abmeldungen erfolgen, nachdem jemand ein Freebie heruntergeladen hat. Daher empfehle ich dir: biete auch eine freebie-freie Möglichkeit an, deinen Newsletter zu abonnieren. Das sind oft die treuesten und loyalsten Newsletter-Abonnenten!
3. Mein Puls geht vor jedem Absenden des Newsletters in die Höhe. Wie ist das bei euch? Habt ihr Strategien dagegen?
- Ja, just do it ;-)
- Vor dem Absenden: eine Nacht drüber schlafen. Dann fallen mir oft noch bessere Formulierungen ein. Und ich lese meinen Newsletter mit frischen Augen und schreibe ihn manchmal komplett um. Dann bin ich viel entspannter beim Absenden weil ich weiß, dass er jetzt viel besser ist.
- Wenn das Absenden dir jedesmal einen Herzkasper macht, solltest du deinen Newsletter öfter verschicken. Diese Aufregung kommt oft, weil der Abstand zwischen den einzelnen Newslettern zu lang ist. Dann kann sich die (wie ich es nenne) Content-Ängst wieder aufbauen. Deshalb mein Tipp: verschicke deinen Newsletter wöchentlich oder mindestens alle zwei Wochen!
4. Welche NL-Anbieter nutzt ihr?
- Ich habe mit MailPoet angefangen
- Heute arbeite ich mit ActiveCampaign
- Wenn ich heute neu starten würde, würde ich Mailerlite nehmen
5. Kann man den Newsletter-Anbieter (einfach) wechseln?
- Kommt drauf an. Wenn du einfach nur Newsletter schreibst, dann ja. Adressen, Listen, Tags und verschickte Mails zu exportieren, ist einfach.
- Sobald du viele Automatisierungen und Sequenzen (wie z. B. eine Willkommenssequenz) hast und deine Newsletteranmeldung in viele Blogartikel eingebaut hast, wird es schon aufwendiger. Dann musst du das alles in jedem Blogartikel ändern.
- Mein Wechsel von MailPoet zu ActiveCampaign hat damals ca. 3 Tage gedauert. Bis ich wirklich jede Anmeldemöglichkeit gefunden und ersetzt habe, hat es dann aber doch noch einige Wochen gedauert.
6. Habt ihr einen Redaktionsplan für euren Newsletter?
- Nein. Ich weiß nur: ich möchte meinen Newsletter plusminus einmal in der Woche verschicken.
- Mein Newsletter-Thema wälze ich Tage im Voraus im Kopf, so dass ich mich nur noch zum Schreiben hinsetzen muss.
- Wenn ich launche, plane ich immer eine Abfolge von Mails. Das ist dann aber für mich kein klassischer Newsletter mehr.
7. Wie viele Themen verschickt ihr pro Newsletter? Mehrere oder konzentriert ihr euch auf eines?
- Das kommt auf die Art des Newsletters an.
- Wenn es ein total normaler, wöchentlicher Newsletter ist, dann packe ich oft mehrere Links rein (meine eigenen Blogartikel).
- Wenn dein Newsletter ein konkretes Ziel verfolgt, solltest du nur einen Call to Action (CTA) haben, den aber gerne mehrfach in der Mail unterbringen.
8. Wie wichtig ist die Betreffzeile beim Newsletter?
- Gerade wenn du mit deinem Newsletter ein konkretes Ziel verfolgtst (z. B. am Start eines Launches), ist die Betreffzeile super wichtig.
- Je weniger konkrete Ziele du verfolgst und je mehr Stammleser du hast, umso „egaler“ ist die Betreffzeile. Ich kenne Newsletter, da wird der Betreff einfach nur durchnummeriert. Die Personen dahinter setzen voll auf ihre Stammleserschaft (was offensichtlich ja auch gut funktioniert. Ich öffne alle diese Mails).
- Viele Mailprogramme bieten die Möglichkeit, A/B-Tests durchzuführen. Damit kannst du einen Newsletter mit verschiedenen Betreffzeilen rausschicken. Die eine Hälfte der Empfänger bekommt Headline A, die andere Hälfte bekommt Headline B. Dann kannst du vergleichen, was besser ankommt. Auf dieser Grundlage kannst du nach und nach deine eigenen Headlines verfeinern.
9. Könnt ihr den Unterschied zwischen Newsletter und Automation/Sequenz nochmal erklären?
- Newsletter: eine regulär verschickte Email, die unsere Leser an einem festen Tag bekommen. Ich habe meinen letzten Newsletter z. B. am 28. September 2019 verschickt. Wer diesen Newsletter nicht bekommen hat, weil er damals noch nicht auf meiner Email-Liste war: Pech gehabt. Dann bekommt er einfach nächste Woche meinen nächsten Newsletter. In einen Newsletter gehören aktuelle Themen. Und: einen regulären Newsletter schreiben wir ohne Verkaufsabsicht. Hier geht es rein um Information und Unterhaltung. Ein regulärer Newsletter ist wie wenn du dich bei einer Party zu einer Gruppe von Leuten stellst und bei ihrer Konversation einsteigst. Du weißt nicht, worüber sie vorher gesprochen haben. Aber ab jetzt bist du Teil der Konversation.
- Automation/Sequenz: eine feste Abfolge von Emails (kann aber auch nur eine einzige Mail sein). Ganz egal, wann sich jemand für diese Liste anmeldet, bekommt er diese Emails. Die erste Email kommt fast immer direkt nach der Anmeldung. Am häufigsten wird eine Automation eingesetzt beim Thema Freebie: Da wollen wir ja, dass wirklich jeder, der sich anmeldet, das Freebie bekommt – ganz egal, wann er sich anmeldet. In eine Automation bzw. Sequenz gehören zeitlose Themen wie z. B. Anleitungen, zeitlose Tipps (z. B. für gesunde Ernährung oder entspannte Elternschaft). Überlege dir hier einfach immer: wenn jemand diese Automation in einem Jahr bekommt – sind die Inhalte dann immer noch relevant?
10. Also wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich aktuelle Themen die mich bewegen, aber nichts eigentlich mit meinem Blog Thema zu tun haben in die Newsletter schreiben? Oder muss es einen Bezug dazu haben?
- Was wir in unserem Newsletter und in unserem Blog schreiben, entscheiden wir selbst. Ich tue mich schwer damit, hier ganz klare Regeln aufzustellen. Blog und Newsletter ist, was du daraus machst.
- Meine persönliche Empfehlung: schreibe in deinem Newsletter wirkliche NEWS. Denn wie schon der Name NEWSletter sagt: es geht hier eher um aktuelle Themen. In unserem Newsletter können wir Dinge thematisieren, die in unsrem Blog oft keinen Platz finden. Weil sie nämlich für ein Blog oft irrelevant erscheinen oder weil sie nicht in unsere Blog-Strategie passen. Mit News meine ich aber nicht ausschließlich Verlinkungen zu deinen eigenen Blogartikeln, sondern persönliche News. Etwas aus deinem Leben.
- Ganz oft gilt die Faustregel: Ins Blog kommen eher zeitlose Themen. Wie z. B. Anleitungen, Erklärungen, Listen. Diese Inhalte altern oft nicht (daher nenne ich sie „zeitlos“). In den Newsletter gehören eher aktuelle Themen. Dinge, die im nächsten Monat vielleicht schon nicht mehr relevant sind. Dinge, die uns hier und heute beschäftigen.
- Durch diesen aktuellen Bezug in unserem Newsletter können wir viel leichter Gespräche „anzetteln“. Und wir können auch viel persönlicher werden. In unserem Newsletter sprechen wir unsere Leser oft auf einer ganz anderen Ebene an als auf unserem Blog. Im Newsletter plaudern wir eher und in unserem Blog sind wir eher die Expertin.
- Wenn ich etwas gebloggt hat, verlinke ich das selbstverständlich auch in meinem Newsletter. Diese Verknüpfung ist der wahrscheinlich beste Grund für Blogger, auch einen Newsletter zu starten: du bekommst mit einem Newsletter noch mehr Sichtbarkeit für deine Blogartikel!
Hi Judith,
vielen danke für die wertvollen Tipps.
Ich bin jetzt auf deinen Rat hin mit MailerLite ins Abenteuer gesprungen und bisher super zufrieden mit dieser neuen Entdeckung. Bin schon gespannt was dabei auf lange Sicht rauskommt. Next Step, der Content :-)
Alles Liebe,
Julia