{Das ist ein Gastartikel von Rosina Geltinger. Sie ist seit dem 30. Dezember 2021 Mitglied in The Content Society, meinem Blogkurs. Rosina ist eine Powerbloggerin, die in ihrem ersten Jahr in The Content Society 52 Blogartikel geschrieben hat – also eine echte Punktlandung mit genau einem Blogartikel pro Woche!}

Bloggen ist so unglaublich viel: Leidenschaft, Content-Marketing, Vernetzung, Wissen, Spaß und vor allem ist Bloggen Persönlichkeitsentwicklung! Das hätte ich selbst auch nie gedacht! Aber das merkst du spätestens, wenn sich die ersten Ängste, Sorgen und negativen Gedanken melden, sobald du einen Blogartikel veröffentlichen möchtest. Da kann sich der Klick auf den Veröffentlichen-Button schon mal wie ein krasses „über sich hinauswachsen“ anfühlen. Das ist manchmal ganz schön unbequem. Der Grund dafür sind unsere Glaubenssätze.

Unser gesamtes Denken, Handeln und Fühlen basiert auf unseren Glaubenssätzen. Diese sind auch für unsere Blogger-Ängste verantwortlich. Gerade beim Bloggen gibt es drei Glaubenssätze, die so richtig unbequem werden können und auf die gehe ich in diesem Artikel ein, natürlich mit Tipps und Übungen, wie du sie verändern kannst.

Blog-Glaubenssatz Nr. 1: Was denken die anderen?

Dieser Gedanke ist meist nur der harmlose Anfang. Wie der Anzünder eines Feuerwerks von negativen Gedanken, die unseren Kopf manchmal fast zum Explodieren bringen.

Was, wenn die Leser meinen Artikel nicht gut finden? Wen interessiert schon, was ich zu sagen habe? Was mache ich, wenn jemand einen blöden Kommentar schreibt?

Diese Gedanken führen zu einem Ergebnis: Dass du nicht auf den Veröffentlichen-Button klickst! Wenn dich diese Gedanken oft besuchen, führt es dazu, dass du anfängst zu zögern, bevor du den nächsten Artikel schreibst!

Ich verrate dir ein wichtiges Geheimnis: Du kannst nicht beeinflussen, was die anderen von dir oder von deinem Blogartikel denken! Du kannst dich total anstrengen, ganz besonders lange recherchieren oder das Blog-Layout perfekt gestalten und trotzdem hat all das keinen Einfluss darauf, was der andere über dich denkt. Das hat auch nämlich maßgeblich damit zu tun, durch welche Brille die Leser schauen.

Wenn du an diesem Glaubenssatz festhältst, ist das der sichere Tod für deinen Blog!

Das wollen wir nicht, deshalb habe ich hier eine tolle Übung für dich, wie du diesen Glaubenssatz verändern kannst:

Kannst du dir vorstellen, dass es einen einzigen Menschen gibt,

  • der deinen Blogartikel gut findet?
  • dem dein Blogartikel so richtig weiterhilft?
  • der dankbar dafür ist, wenn er deinen Artikel liest?

Ja? Dann gibt es schon einen guten Grund, um weiterzubloggen!

Nimm dir einen Moment Zeit und schließe deine Augen. Stelle dir vor deinem inneren Auge diesen Menschen vor, der sich riesig darüber freut, wenn wieder ein neuer Blogartikel von dir erscheint. Lass diesen Menschen vor deinem inneren Auge ganz real werden. Was hat er/sie an, wo ist er/sie gerade, in welcher Stimmung ist er/sie? Wie geht es ihm/ihr, wenn er/sie deinen Blogartikel liest? Du kannst dir auch mehrere Menschen vorstellen.

Jedes Mal, wenn du einen Blogartikel schreibst, stellst du dir diesen Menschen vor. Du stellst dir vor, wie er/sie jeden Tag sehnsüchtig auf einen neuen Artikel von dir wartet und sich darüber freut, wenn er veröffentlicht wird. Schreibe ab sofort deine Artikel für diesen Menschen und du wirst sehen, wie viel leichter es dir fällt zu bloggen und dann auch tatsächlich auf den Veröffentlichen-Button zu drücken!

Je intensiver und je öfter du diese Übung machst, desto blasser wird dein alter Glaubenssatz.

Blog-Glaubenssatz Nr. 2: Ich darf nicht aus der Reihe tanzen! 

Bloß nicht auffallen, ja nicht aus der Reihe tanzen, immer schön unterm Radar bleiben. Dieses Gefühl kennen wir alle.

Und dann sollst du einen großartigen Blogartikel schreiben, ihn veröffentlichen und am besten auch noch so richtig die Werbetrommel dafür rühren? Da ist der innere Konflikt schon vorprogrammiert. Da gibt es mindestens zwei innere Stimmen, die direkt anfangen zu streiten.

Stimme 1: Ja klar, das machst du. Du brennst darauf, dein Wissen und deine Arbeit nach draußen bringen. Bloggen ist das beste Mittel dazu. Los, schreib einen tollen Artikel und raus damit! Das wird super!

Da grätscht Stimme 2 dazwischen: Spinnst du? Bist du total bekloppt. Nicht auffallen ist unser Motto. Da kannst du doch nicht einen Blogartikel schreiben! Das lässt du mal schön bleiben.

Stimme 1 wieder: Aber du weißt doch so viel. Du bist so gut, in dem, was du machst. Das muss aufgeschrieben werden!

Stimme 2:  Ja, ja, das ist ja alles gut und schön. Schreibe von mir aus einen Artikel. Aber fall bloß nicht auf damit! Schreib was, das auf der sicheren Seite ist! 

Je nachdem, wie hartnäckig diese Stimmen sind, kann dieses Gespräch ewig dauern. Es kann übrigens sehr gut möglich sein, dass du diesen inneren Dialog gar nicht wahrnimmst und er komplett unbewusst abläuft. Aber Konsequenzen hat er garantiert: Zum Beispiel, dass du zögerst, deinen Artikel zu schreiben oder zu veröffentlichen; dass du „irgendwie“ kein gutes Gefühl mit dem Artikel hast; dass du unsicher bist wegen des Themas.

Deshalb darfst du dich schnell von diesem Glaubenssatz verabschieden, denn der blockiert dich einfach nur. Da hab ich eine tolle und wirkungsvolle Übung für dich:

Mach den „Vergangenheits–Gegenwarts–Switch“!

Das Gefühl, bloß nicht auffallen und nicht aus der Reihe tanzen zu wollen, ist ein Gefühl, das wir aus unserer Kindheit kennen. Im Kindergarten, allerspätestens in der Schule, ging es damit los. Da war das „nicht aus der Reihe tanzen“ eine gute Strategie, um ohne Probleme durch diese Zeit zu kommen. Das ist jetzt anders! Du bist mittlerweile erwachsen und musst dich nicht mehr in der Schule unterordnen. Aber genau das machst du dir immer wieder bewusst.

Am besten führst du dazu Selbstgespräche. Wenn du merkst, dass es dir unangenehm ist aufzufallen oder gefühlt auf der Bühne zu stehen, dann sage dir einen Satz, wie:

„Ja, es gab mal eine Zeit, in der war es wichtig, dass ich nicht aufgefallen bin. Das ist jetzt vorbei und jetzt ist es wichtig, dass ich aus der Masse heraussteche.“

Diesen Satz kannst du natürlich in deinen Worten formulieren. Wichtig sind diese 3 Bestandteile im Satz:

  1. Anerkennung und Wertschätzung, dass dieses Gefühl, diese Blockade, diese Angst einmal eine wichtige Funktion hatte.
  2. Dass diese Funktion in der Vergangenheit liegt und sie jetzt vorbei ist.
  3. Die Bedeutung oder Wichtigkeit für die Zukunft.

Wichtig ist dabei, dass du nicht das Wort ABER verwendest, sondern „und“. Also nicht „…, aber es ist jetzt vorbei“, sondern „…, und es ist jetzt vorbei“.

Wenn du den Satz gefunden hast, der für dich am besten passt und dir auch leicht über die Lippen geht, dann beginnst du mit dem zu arbeiten. Immer, wenn du merkst, es geht in die Richtung „bloß nicht auffallen“, sei es durch Gedanken oder Gefühle, dann sage dir laut diesen Satz. Immer und immer wieder, solange, bis du das Gefühl hast, dieser Satz und vor allem die zeitliche Zuordnung ist in deinem Inneren angekommen. Je nachdem, wie hartnäckig deine Überzeugung ist, kann das ein wenig dauern. Aber es lohnt sich, da dranzubleiben.

Glaubenssatz Nr. 3: Ich bin nicht gut genug!

Die Königsklasse der Glaubenssätze: Ich bin nicht gut genug! Das Gemeine an diesem Glaubenssatz ist, dass er sich ganz besonders hinterhältig versteckt. Die meisten negativen Glaubenssätze sind uns nicht bewusst oder nur „halbbewusst“. Aber dieser ist ganz besonders tricky, weil er seinen Schleier über vieles legt. Zum Beispiel steckt dieser Glaubenssatz oft hinter Perfektionismus. In Wahrheit liegt hinter dem Bedürfnis, dass der Blogartikel, das Layout, die Website perfekt sein müssen, eben genau dieser Glaubenssatz: Ich bin nicht gut genug. In diesem Fall “outsourcen” wir diesen Glaubenssatz, weil wir ihn in dem Moment nicht auf uns selbst beziehen, sondern auf unseren Blog und Content.

Auch bei folgenden Gedanken ist auf einer tieferen Ebene der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ am Werk:

  • An mir ist doch nichts besonders!
  • Worüber kann ich schon schreiben?
  • Das interessiert doch sowieso niemanden, was ich zu sagen habe!

Hast du Lust auf einen schnellen Glaubenssatz-Test?

Sprich den Satz „Ich bin nicht gut genug“ ein paar Mal laut aus. Schließe gerne auch die Augen dabei und spüre, ob sich dieser Satz richtig und wahr anfühlt – oder nicht. Danach machst du dasselbe mit dem Satz „Ich bin gut genug“. Welche Aussage stimmt mehr? Was fühlt sich für dich mehr wie die Wahrheit an? Selbst wenn es nur minimal die „Ich bin nicht gut genug“ Variante ist, lohnt es sich, mit dem Glaubenssatz zu arbeiten. Er hat auch in schwacher Ausprägung sehr viel Macht über dein Denken, Handeln und Fühlen.

Der positive Glaubenssatz „Ich bin gut genug“ ist natürlich das Ziel. Da wollen wir hin! Doch meistens ist die Kluft zwischen „Ich bin nicht gut genug“ und „Ich bin gut genug“ viel zu groß, als dass wir direkt mit dem positiven Glaubenssatz arbeiten können.

Was kannst du also tun, um von „Ich bin nicht gut genug“ hin zu „Ich bin gut genug“ zu kommen? Mein Tipp: Arbeite mit inneren Bildern. Es ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, wie machtvoll diese Methode ist!

Eine wirkungsvolle Übung mit inneren Bildern:

Nimm dir 10 Minuten Zeit und Ruhe. Schließe die Augen und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Stell dir jetzt vor deinem inneren Auge vor, wie es wäre, wenn du den Glaubenssatz „Ich bin gut genug“ zu 100 % verinnerlicht hättest. Wie würdest du dich dann fühlen? In welchen Bereichen deines Lebens würde das einen Unterschied machen? Woran würdest du diesen Unterschied merken? Was würde es fürs Bloggen bedeuten, wenn du dich gut genug fühlen würdest? Welche Ängste und Sorgen wären dann weg? Welche (positiven) Gefühle hättest du stattdessen?

Versuche dir das so real wie möglich vorzustellen und spüre, wie sich diese Vorstellung anfühlt. Wie würde es sich anfühlen, wenn du dich „gut genug“ fühlst? Kannst du das in deinem Körper wahrnehmen? Wenn ja: Wo ist dieses Gefühl? Wie fühlt es sich an? Lenke jetzt den Fokus weg von deiner Vorstellung, hin zu deinem Körpergefühl. Nimm das Gefühl so genau wie möglich wahr. Wenn du magst, kannst du auch deine Hand auf die Stelle legen, um es noch intensiver werden zu lassen.

Hier wohnt dein „Ich bin gut genug“-Gefühl!

Damit kannst du jetzt weiterarbeiten. Nimm dir mindestens 2–3-mal in der Woche 5 Minuten Zeit, in der du dir vorstellst, wie es sich anfühlt, wenn du dich gut genug fühlen würdest. Und verbinde dich mindestens 2-mal am Tag mit deinem „Ich bin gut genug“ Körpergefühl. Lege eine Hand auf diese Stelle, atme ruhig dabei und nimm einfach dieses Körpergefühl wahr.

Je mehr du dir das vorstellen und spüren kannst, desto realer wird es werden.

Wenn du noch intensiver in die Welt der Glaubenssätze eintauchen möchtest, dann findest du hier meine komplette Glaubenssatz-Anleitung. Darin findest du alles, was du über Glaubenssätze wissen musst!

Über Rosina Geltinger

Rosina ist seit 2012 psychologischer Coach und seit 2016 leidenschaftliche Bloggerin. Sie bloggt regelmäßig über Selbstfürsorge, Lebensfreude und innere Ruhe und über alles, was uns daran hindert. Auf ihrem Blog findest du über 130 Artikel mit wertvollen Übungen, Tipps und Impulsen. Wenn sie gerade nicht bloggt, gibt sie Onlinekurse für Frauen, die sich unzufrieden, fremdbestimmt und gehetzt fühlen. Da werden Glaubenssätze verändert und mehr Selbstfürsorge in den Alltag gebracht. Außerdem gibt sie 1:1-Sitzung und hält Workshops zu Themen, die unser seelisches Wohlbefinden steigern. Rosina lebt mit Mann und ihren beiden Söhnen in München.