Frühjahrsmüdigkeit? Bei mir lautet das Thema eher: Facebookmüdigkeit! Facebook und Sympatexter – das war schon fast immer eine Hassliebe. Ich muss einen neuen Umgang mit dieser Plattform finden, die mir nicht das Hirn und die Lust raussaugt. Ansonsten war der Februar für mich persönlich kein kurzer Monat. Was vielleicht auch daran lag, dass es so viel zu tun, zu erleben, zu experimentieren und zu lernen gab.
Fa(r)cebook: die neverending Story einer digitalen Depression – und meine persönliche Kreativ-Offensive als Antwort darauf
Die Relevanz der Facebook-Unternehmensseite sinkt ins Bodenlose. Gefühlt ist jedes dritte Posting ein Verkaufsposting (nur echt mit dem Holzhammer). Und da wo Challenge draufsteht, ist immer eine Verkaufsshow drin. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: ich mache auch Challenges und nutze die natürlich auch zum Verkaufen, aber eben nicht immer. Ende Januar habe ich in meiner Facebook-Gruppe eine Blog-Challenge zum Thema Monatsrückblick gemacht. Ganz ohne Pitch. Und die Leute waren so überrascht, dass ich noch Anfang Februar Messages bekommen habe, dass sie so etwas ja schon lange nicht mehr erlebt hätten und dass das doch total unüblich sei. Oder: wo denn jetzt mein Angebot wäre, denn sie haben es nicht gefunden und ob sie da etwas übersehen hätten. Und ich so: hey, ich habe das just for Fun gemacht. Die Antwort: krass!
Ironischerweise thematisiere ich meine Facebook-Müdigkeit ausgerechnet auf Facebook. In meinen Live-Videos („Wort zum Montag“), die ich seit Februar mache, spreche ich einmal die Woche über alles, was mich so bewegt und was sich so im Digitalen tut. Interessant ist, dass meine steigende Abneigung Facebook gegenüber nicht nur mich betrifft. Es liegt in der Luft. Viele meiner Freunde und Bekannten haben Facebook den Rücken gekehrt und sind sogar raus aus Instagram. Die digitale Depression (auch zu verstehen als Abschwung) hinterlässt überall ihre Spuren. Die Leute (und ich) sind genervt. Als Notwehr bleibt: raus aus Facebook.
Für mich ist das keine Option. Egal wie ich es drehe und wende: ich brauche Facebook für meine Online-Business. Und Facebook nur auf Sparflamme zu fahren, ist derzeit auch nicht drin, denn im Moment laufen alle meine Kurse komplett auf Facebook. Also muss ich eine andere Lösung finden. Und für mich lautet diese Lösung: raus aus dem Einheitsbrei und rein in das kreative Experiment. Ich habe in meiner Gruppe ein neues Format entwickelt: das Kreativle der Woche – eine kleine kreative Aufgabe, die ich (fast) jeden Freitag stelle. Meinen Newsletter, die Freitagslinks, habe ich ebenfalls wiederbelebt. Und auf Facebook habe ich im Februar auch ein neues Format ausprobiert: Blackout Poetry – also eine Kreativitätsübung, die ich schon lange mit meinen Studenten mache. Hier ein Beispiel solch eines Bildes. Dieses Format entwickelt sich gerade mit jeden neuen Bild weiter. Ich merke, wie viel Spaß mir dieser kreative Prozess bereitet. Und wenn ich Social Media wieder als das begreife, was es für mich am Anfang meines Blogabenteuers 2005 war, nämlich als eine Möglichkeit, meine Kreativität auszudrücken und Spaß zu haben und eben KEIN zahlengetriebenes, zu monetarisierendes Content-Projekt, dann gewinnt das Ganze wieder an Leichtigkeit.
Der Februar hat mir wieder ganz deutlich gezeigt: nicht (nur) das Schreiben ist mein Thema, sondern eigentlich Kreativität.
Gehirnerschütterung: so kann ein Abend auch zu Ende gehen
12. Februar: der Abend startet ganz normal. Ich liege im Bett mit der Großen und wir üben das Lesen. Die beiden Jungs turnen im Zimmer herum. Plötzlich: ein dumpfer Aufprall. Der Jüngste ist vom Hochbett seines Bruders gefallen. Er bewegt sich nicht. Panik. Er wacht auf. Ist ganz benommen. Weint. Ich packe ihn ins Auto und fahre mit ihm ins Krankenhaus. Nach zig Untersuchungen lag ich dann kurz nach Mitternacht in einem Krankenhausbett und konnte, als der Jüngste schon längst eingeschlafen war, endlich auch zur Ruhe kommen.
Der Sturz hieß: ein Tag Krankenhaus. Ich habe in der Hektik natürlich alles vergessen: Lesestoff, Wechselkleidung, Handy-Ladekabel. Und der Kleinste war schon im Pyjama als er gefallen ist. Egal. Der 13. Februar war einer der ersten sonnigen Frühlingstage und wir haben den Tag im Krankenhaus genossen. Sogar das Essen war richtig gut! Als mein Handyakku schon im roten Bereich war, habe ich angefangen, eine Zeitung zu lesen. Ein extrem seltenes Vergnügen für mich. Aber ich muss sagen: das hat was. Zwar unhandlich – aber es hat was. Mittlerweile ist die Beule und Schürfwunde des Jüngsten verheilt. Der abgesplitterte Zahn war zum Glück nur ein Milchzahn. Und das Hochbett hat László noch am nächsten Tag abgebaut und per eBay Kleinanzeigen günstig verkauft – an eine Familie mit einem älteren Kind.
Der nächste Launch: der Text-Erfolgs-Kurs steht wieder in den Startlöchern.
Wir haben uns so richtig an eine Zeit ohne Launch und Onlinekurs* gewöhnt: abends Netflix gucken, am Wochenende kaum arbeiten (< 4 Stunden pro Tag) und wir waren sogar einmal im Indoor-Spielplatz, einfach so! Aber diese Zeit des Faulenzens ist bald vorbei :-D Am 01. April startet wieder der Text-Erfolgs-Kurs. Dieser Termin schien immer so fern zu sein, dass ich immer dachte: ach, wir haben ja noch Zeit. Zum Glück hat László den Überblick und fragt Mitte Februar genau die richtigen Fragen: „Judith, wie launchen wir den Text-Erfolgs-Kurs?“ Ich: „Mit dem Claim-Crash-Kurs“. Er: „Und der startet wann…?“
Am 18. März.
Und plötzlich ist der Starttermin gar nicht mehr so weit entfernt. Sofort machte sich eine Unruhe breit: sind wir zu spät dran? Ein Blick auf den Terminkalender zeigt: nein – gerade so! Also schnell den Launchplan skizzieren, Facebook-Ads konzipieren und in Canva gestalten, Zielgruppen anlegen, Videos drehen und schneiden, Sequenzen anlegen – das volle Programm. Mit jedem Launch merken wir, wie viel wir noch nicht wissen und was noch nicht gut läuft. Beim letzten Launch war es u.a. das Thema Newsletter und dass wir da so viele Kontakte nicht in die Emailliste bekommen haben. Irgendwann musste ja der Moment kommen, an dem wir mit MailPoet an unsere Grenzen stoßen. Und dieses „irgendwann“ haben wir schon längst überschritten. Lieber spät als nie: jetzt sind wir also bei ActiveCampaign – und das ist so viel komplexer als alles andere, womit ich bisher gearbeitet habe. Das andere Problem der letzten Monate: es war immer so ein unglaublicher Hassle, Landingpages zu gestalten. Deshalb haben wir jetzt umgestellt auf Leadpages. Ich erstelle also die Landingpages nicht mehr mit dem Pagebuilder meines WordPress-Themes. Und potzblitz: es geht alles ruckzuck!
Die Landingpage für den Claim-Crash-Kurs ist jetzt fertig und auch die Emailautomation und der Double-Optin funktionieren – nach einigen Frustschreien! Denn bei jedem Wechsel muss man die Tools neu kennenlernen. Wie man es schafft, mit nur einem Klick die ganze Automation zu verhageln? Ich weiß es :-D
* Das stimmt ja überhaupt nicht, denn der Content-Erfolgs-Kurs läuft ja seit dem 01. Januar bis Ende Juni 2019. Aber: so ein Halbjahreskurs ist erstaunlich stressfrei – im Gegensatz zu einem 4- oder 8-Wochen-Kurs! Intuitiv denkt man ja, es sei genau anders herum, aber nein: je länger, umso entspannter ist der Kurs. Für mich eines der erstaunlichsten Lektionen der letzten Monate.
Ausblick auf den März 2019:
- Der Claim-Crash-Kurs geht in die 3. Runde und damit auch der Launch des Text-Erfolgs-Kurses
- László ist in der Launch-Phase eine Woche mit den beiden älteren Kids in Budapest. Mal sehen, wie ich das überleben werde :-D
- Jetzt gibt es wirklich keine Ausrede mehr: ich muss wieder regelmäßig Sport machen, denn der Rücken meldet sich :-/