Ein Hashtag ist ein Schlagwort, das am Wortanfang mit einem Doppelkreuz (#) gekennzeichnet ist. Hashtags werden in sozialen Medien verwendet, um Inhalte zu kategorisieren und auffindbar zu machen. Indem du einen Hashtag zu einem Beitrag hinzufügst, ermöglichst du anderen Benutzern, nach diesem speziellen Schlagwort zu suchen und ähnliche Beiträge oder Inhalte zu finden.

Wie entstanden Hashtags?

Die Geburtsstunde der Hashtags war 2007 auf Twitter (gut zu wissen: Twitter wurde 2006 gegründet). Im Gegensatz zu heute konnte man damals auf der Kurznachrichten-Plattform nur Texte (bzw. “Tweets”) bis maximal 140 Zeichen schreiben (heute ist das Limit bei 280 Zeichen). In der Kürze liegt die Würze – und die Fülle! Es wurden damals VIELE Tweets geschrieben! Wie sollte man da die Übersicht behalten, zumal es damals keine richtige Suchfunktion auf Twitter gab? Das hat die frühen Twitter-Nutzer dazu inspiriert, eine Lösung zu finden, um Konversationen zu bestimmten Themen zu kennzeichnen. Die Idee dahinter war, dass Benutzer nach Inhalten suchen und Beiträge zu bestimmten Themen zusammenfassen können – und diese dann mit einem Klick angezeigt werden. Tadaa: Der Hashtag war geboren!

Der Hashtag #keineAhnung hat auf Instagram schon fast 40.000 Bilder.

Was für viele von uns heute eine digitale Selbstverständlichkeit ist, war damals eine große Innovation: Hashtags haben (eine gewisse) Ordnung in das Posting-Chaos bei Twitter gebracht und haben eine ganze Onlinekultur etabliert. Über die Jahre haben sich Hashtags zu einem eigenen Themenfeld entwickelt. Heute kann man z. B. Onlinekurse kaufen, die uns in die Geheimnisse der Hashtags einführen und es gibt sogar Online-Coaches, die sich auf Hashtags spezialisiert haben.

Warum gibt es Hashtags?

Hashtags dienen dazu, Themen zu markieren und die Sichtbarkeit von Beiträgen zu erhöhen, da sie es Benutzern ermöglichen, gezielt nach diesen Inhalten zu suchen. Jeder Hashtag kreiert auf Social Media aus dem jeweiligen Wort/Begriff einen Link. Klickt man diesen Hashtag bzw. Link, landet man auf einer Übersicht aller Postings, die dieses Wort bzw. diesen Hashtag auch verwenden. Du solltest nur wirklich wichtige Wörter in deinen Postings mit Hashtags versehen. Diese Wörter sind dann sowas wie Keywords: So sehen Leser sofort, worum es in deinem Text geht. Wörter bzw. Füllwörter wie #ja, #in #wo #warum #jedoch usw. sollten KEINEN Hashtag bekommen. Ein Hashtag lohnt sich nur bei wichtigen Worten, die das Thema deines Postings aufzeigen.

Hashtags waren ursprünglich eine Suchfunktion für Plattformen, die keine Volltextsuche hatten (das sind Plattformen, auf denen wir nicht alle Texte, Postings und Kommentare einfach so durchsuchen können). Auch heute noch können wir z. B. auf Instagram keine Volltextsuche machen: Wenn jemand ein Posting über das Bloggen schreibt, aber NICHT den Hashtag #Bloggen benutzt, können wir dieses Posting bei einer Suche nach #Bloggen nicht finden. Mit Hashtags machen wir unsere Postings durchsuchbar. Sobald eine richtige Volltextsuche bei Instagram und Twitter kommt, werden Hashtags verschwinden. Eines Tages erzählen wir dann unseren Enkeln von diesem seltsamen Hashtag-Trend Anfang des 21. Jahrhunderts 😃

Eine wichtige Funktion erfüllen Hashtags heute allerdings noch: Sie zeigen uns auf einen Blick, welche Themen gerade heiß diskutiert werden. Bei Twitter z. B. reicht ein Blick auf die rechte Spalte: Bei “Trends für dich” sehen wir sofort, welche Hashtags gerade besonders oft verwendet werden. So habe ich z. B. am 25. Juni 2009 von Michael Jacksons Tod erfahren. Also: Nicht durch Nachrichten oder Radio, sondern durch die Trending Topics auf Twitter.

Die Trending Topics auf Twitter am Abend des 18. Juli 2023.

Wo werden Hashtags benutzt?

Hashtags kennst du heute bestimmt von Instagram. Oft werden im Beitragstext Worte mit dem #-Zeichen verschlagwortet, diese werden dann anklickbar. Manchmal gibt es auch ganz unten im Postingtext einen Haufen Hashtags.

Eines meiner Instagram-Postings mit Hashtags im Text.

Hashtags werden aber auch auf anderen Social-Media-Plattformen, wie LinkedIn und Facebook verwendet, erfreuen sich dort aber keiner allzu großen Beliebtheit. Am populärsten sind Hashtags nach wie vor auf Twitter, wo sie erfunden wurden, auf TikTok und auf Instagram.

Hier ist ein Beispiel von Twitter: Wenn ich auf den Hashtag #Wimbledon klicke, sehe ich weitere Tweets, die ebenfalls diesen Hashtag nutzen.

Ob das sinnvolle Postings sind, ist nochmal eine ganz andere Frage! Viele Leute nutzen Hashtags auch, weil sie auf der Hashtag-Welle eines erfolgreichen oder gerade sehr populären Hashtags mitsurfen möchten. So kriegen sie ein Stückchen des Reichweiten-Kuchens ab. Gerade bei Instagram erlebe ich dieses Hashtag-Surfen sehr oft: Da springen Leute auf Hashtags, die gerade trenden, auf – auch wenn ihr Posting gar nichts damit zu tun hat.

Oder: Leute nutzen “große” Hashtags, also Hashtags mit sehr vielen Postings, um mehr Reichweite zu bekommen. Das Problem: Je größer ein Hashtag (also je mehr Leute es nutzen und je mehr Postings dazu existieren), umso weniger wert ist die Reichweite, die du damit generierst. Wenn du z. B. ein Posting mit dem Hashtag #love veröffentlichst und direkt nach dem Klick auf den Veröffentlichen-Button auf den Hashtag klickst, kannst du dein Posting wahrscheinlich gar nicht mehr finden, weil in der Zwischenzeit 100 neue Postings zu diesem Hashtag dazugekommen sind.

Eines der populärsten Hashtags auf Instagram: #love

Muss ich Hashtags nutzen, um gefunden zu werden?

Es kommt darauf an: Auf Twitter gibt es wohl mittlerweile eine Volltextsuche. Das heißt: Du musst keinen Hashtag nutzen, damit deine Beiträge bei einer entsprechenden Suche gefunden werden. Wenn du aber Hashtags nutzt, verhilfst du dem Thema, über das du schreibst, zu mehr Sichtbarkeit, weil du mit einem # den Begriff zu einem Link machst und ihn dann jeder anklicken kann, um mehr Tweets zu diesem Thema zu finden.

Auf Instagram hingegen musst du Hashtags nutzen, wenn du bei einer Suche gefunden werden willst. Das gilt übrigens nicht nur für deine Postings, sondern auch für dein Profil. Wenn du dort wichtige Begriffe mit einem Hashtag versiehst, wirst du bei einer Suche nach diesem Begriff besser gefunden. Damit auf Instagram nicht jeder alles verhashtaggt, gibt es dort ein Limit: Du darfst maximal 30 Hashtags pro Postings benutzen – was nicht bedeutet, dass du auch so viele Hashtags nutzen solltest. Die Zeit, in der wir mit ein paar schlau gewählten Hashtags unsere Reichweite dramatisch erhöhen konnte, ist vorbei. Hashtags sind heute nicht mehr so wichtig, wie sie das noch bis ca. 2020 waren. Heute sind andere Faktoren wichtiger für deine Reichweite, wie z. B. dass du mit deinen Postings schnell Interaktionen generierst (das sind neben Likes v. a. Kommentare und wie viele Leute dein Posting abspeichern). Gut zu wissen: Wenn du regelmäßig an die Hashtag-Grenze stößt, wenn du in deinen Postings also mehr als 30 Hashtags nutzt, können deine Postings auch als Spam gewertet werden – was deine Reichweite massiv beschädigt.

Hashtags werden also auf Social Media (noch) intensiv genutzt. Auf deinem Blog hingegen bringen dir Hashtags nichts.

Brauche ich Hashtags auch beim Bloggen?

Nein! Beim Bloggen ist quasi jedes Wort ein Hashtag – denn auf unseren Blogs haben wir dank Suchmaschinen eine Volltextsuche. Wir müssen also nicht extra unsere Themen mit Hashtags kennzeichnen. Denn: Jedes Wort auf unserem Blog kann gesucht und gefunden werden, ohne dass wir noch extra besondere Wörter (Keywords) optisch oder mit einem Doppelkreuz (#) hervorheben müssen. Das mit den Keywords funktioniert beim Bloggen anders, als auf Social Media: Auf unserem Blog müssen wir unser Thema sofort in der Headline unseres Blogartikels klar kommunizieren, dann natürlich auch nochmal in der Einleitung, in den Zwischenüberschriften und an anderen Stellen – und zwar in Form von ganz normalem Text. Schau dir einfach mal diesen Blogartikel an, den du jetzt gerade liest: Wo findest du überall das Wort “Hashtag”? In der Headline, in der Einleitung, in jeder Zwischenüberschrift und natürlich überall im Text. Suchmaschinen wie Google entscheiden dann aufgrund unseres Textes selbst, um welches Thema sich unser Blogartikel wohl dreht. In diesem Blogartikel geht es ganz offensichtlich um Hashtags – weil ich dieses Wort ständig benutze 😃

Wenn wir auf unserem Blog Themen kennzeichnen wollen, können wir das mit Kategorien und/oder Tags machen. Ich z. B. sortiere z. B. jeden Blogartikel, der sich irgendwie um das Thema Bloggen dreht, in meine Kategorie “Bloggen lernen”. Ich empfehle dir für deinen Blog: Benutze lieber Kategorien statt Tags. Sei sparsam mit deinen Kategorien (für den Anfang brauchst du definitiv nicht mehr, als 5 Kategorien). Und achte darauf, dass sie ganz klar das Thema widerspiegeln. Mehr zum Thema Kategorien findest du in diesem Blogartikel: Kategorien oder Schlagwörter (bzw. Tags): Was ist besser beim Bloggen?

Kurz: Kategorien sind beim Bloggen super, Hashtags hingegen kannst du dir sparen :-)