Viele Wege führen zum Blog. Ich empfehle in meinen Blogkursen einen sogenannten „selbstgehosteten WordPress-Blog“. Das bedeutet, dass du bei einem Hoster deiner Wahl, wie z. B. All-Inkl, IONOS, Strato, Raidboxes usw. deine Domain sicherst, monatlich Speicherplatz und deine Domain mietest (meine Domain ist judithpeters.de) und dort dann WordPress installierst. Deine Webseite „liegt“ dann bei diesem Webhoster. Diese Miete des Speicherplatzes und der Domain kosten insgesamt meist um die 10-15 Euro pro Monat. Dein Hoster stellt dir die technische Infrastruktur zur Verfügung und macht deine Webseite der Welt zugänglich. Ohne Hosting keine Webseite. Ohne Webseite kein Blog. Gut zu wissen: WordPress an sich, also das Content-Management-System (CMS), mit dem du deine Webseite und deine Blogartikel erstellen kannst, ist kostenlos.

Neben dem selbstgehosteten Blog gibt es auch noch andere Möglichkeiten, wie du deinen Blog aufsetzen kannst. In diesem Blogartikel stelle ich die bekanntesten dieser Blog-Lösungen vor und erkläre ihre Vor- und Nachteile.

Die Vor- und Nachteile der 7 gängigsten Blog-Plattformen auf einen Blick

Jede Art, zu bloggen, hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Hier ist mein Versuch, diese Vor- und Nachteile anhand von 5 Kriterien, wie z. B. der Einfachheit bei der Bedienung, möglichst objektiv darzustellen:

Besitze ich meinen Content?Design-Freiheit?Steile Lernkurve (SEO, Blog-Tech)?Einfach?Kosten?
WordPress.com☑️25 €/Monat im Business-Tarif
Blog-Baukästen, wie Wix und Jimdo☑️Ca. 20 €/Monat für einen Business-Tarif
Blog-Plattformen, wie Blogger.com und Tumblr☑️☑️Kostenloser Start möglich, eigene Domain kostet extra
Social Media, wie Instagram und Facebook✅ ✅0 €
Online-Publishing-Plattformen, wie Medium.com✅ ✅0 €
Komplexe CMS, wie Drupal und Typo3Kostenlos, nur Domain- und Hosting-Gebühren
Selbsthosteter WordPress-Blog☑️Kostenlos, nur Domain- und Hosting-Gebühren
Grüner Haken bedeutet „Ja“. Grauer Haken bedeutet „Einigermaßen“. Rotes X bedeutet „Nein“.

Hier erkläre ich jede einzelne dieser 7 Blog-Plattformen im Detail:

WordPress.com als Blogplattform bzw. Hoster

Es gibt eine große WordPress-Verwirrung und das liegt daran, dass es sowohl WordPress.org, als auch WordPress.com gibt. Beides ist WordPress, aber es gibt auch große Unterschiede

WordPress.org ist eine Open-Source-Plattform. Das bedeutet, dass der Quellcode frei verfügbar ist und von jedem eingesehen werden kann. Hier kannst du also die WordPress-Software kostenlos herunterladen. WordPress.org kümmert sich um das Content-Management-System (CMS), das wir als WordPress kennen. Dort wird WordPress also weiterentwickelt. Alle WordPress-Updates kommen von WordPress.org. Zudem stellt WordPress.org eine Plattform zur Verfügung, auf der WordPress-Entwickler auf der ganzen Welt ihre Plugins (= Funktionserweiterung) hochladen und damit anderen WordPress-Nutzern zum Download bereitstellen können. Plugins sind ein großes Ding bei WordPress: Das sind Funktionserweiterungen, die die Basisversion von WordPress ergänzen. Das WordPress-CMS kommt nämlich in einer relativ nackten Basisversion daher. Sie ist voll funktionsfähig, aber wenn du besondere Features haben willst, wie z. B. SEO-Tools, kannst du sie mit Plugins hinzufügen. Die meisten dieser Plugins sind kostenlos, einige hingegen sind kostenpflichtig (so finanzieren sich diese WordPress-Entwickler). Ich selbst nutze einige kostenpflichtige Plugins, wie z. B. WordCount (ein Plugin zum Zählen der Wörter auf meiner Webseite und in meinen Kategorien). WordPress.org kümmert sich zudem um die riesige WordPress-Community, die WordPress-Plugins entwickelt und/oder die das WordPress-CMS auf ihren Webseiten nutzt. WordPress.org veranstaltet z. B. WordCamps und Meetups. Weltweit laufen die meisten Webseiten auf WordPress-Basis (eigenen Aussagen zufolge über 1/3 aller Webseiten).

WordPress.com ist eine Plattform, auf der du deinen WordPress-Blog hosten kannst. Hier kannst du also Speicherplatz mieten, deine Domain registrieren und deine WordPress-Webseite der Welt zugänglich machen. WordPress.com ist dann dein Hoster und kümmert sich um die ganze Technik und um die Wartung deiner Webseite. WordPress.com nutzt das CMS, das von WordPress.org entwickelt wird und tritt hier noch zusätzlich als technischer Dienstleister auf.

Die Vorteile von WordPress.com als Hoster:

  • WordPress.com kann dir das Selberhosten bei einem Anbieter wie Ionos abnehmen, indem es dein Hoster wird. Das macht Sinn, wenn du dich nicht um Dinge, wie SSL-Zertifikat, Updates, Backups, Plugins und Technik kümmern willst. Dort kannst du auch deine Domain registrieren. Dann hast du alles bei einem Anbieter gebündelt.
  • Es gibt eine kostenlose Version, mit der du erst mal loslegen kannst. Dort bekommst du die wichtigsten Basis-Funktionen von WordPress und 1 GB kostenlosen Speicherplatz. Das ist gut, wenn du das Bloggen erst mal für dich testen willst, ohne Geld auszugeben.

Die Nachteile von WordPress.com als Hoster:

  • Der Business-Tarif, mit dem du wirklich frei bloggen kannst und sowohl Themes (= Designs) als auch Plugins (= Funktions-Erweiterungen deines WordPress-Blogs) nach Belieben installieren kannst, ist mit 25 Euro pro Monat (bzw. 300 Euro pro Jahr) relativ teuer. Ein selbstgehostete WordPress-Blog bei einem Hoster deiner Wahl kostet meist nur um die 10 Euro pro Monat. Das Problem mit der kostenlosen WordPress.com-Version ist: Du könntest schnell die Lust am Bloggen verlieren, weil die Möglichkeiten und Designs dort stark begrenzt sind.
  • Du kannst bei WordPress.com zwar mit einer kostenlosen Version starten, stößt damit aber schnell an deine Grenzen. Die Funktionen in der kostenlosen Version sind bewusst sehr minimal gehalten. Du hast in der kostenlosen Version keine „saubere“ URL, du hast also immer einen Zusatz in deiner URL oben (siehe Bild). Für Hobbyblogs kann das vollkommen ausreichen, aber wenn du größere Pläne hast, wenn du dir also z. B. mithilfe deiner Webseite deine Selbständigkeit aufbauen willst, bringt diese kostenlose Übergangsphase (denn irgendwann wirst du ja wahrscheinlich doch upgraden) ein großes Problem mit sich: Du hast dir in dieser Zeit wahrscheinlich noch nicht deine eigene Domain gesichert. Meine Domain heißt z. B. judithpeters.de – diese Domain besitze nur ich, denn jede Domain ist einzigartig. Aber: Es gibt zig Frauen auf der Welt, die Judith Peters heißen! Während du also die kostenlose WordPress-Version nutzt, könnte dir jemand in der Zwischenzeit deine Wunschdomain wegschnappen. Das ist besonders ärgerlich, wenn du dir deinen eigenen Namen als Domain sichern wolltest.
Du hast in der kostenlosen Version immer ein „wordpress“ in deiner URL und oben auf deiner Webseite wird Werbung von WordPress.com eingeblendet. Gerade bei Webseiten für Coaches und Dienstleister wirkt das nicht professionell.
  • Du hast keinen vollständigen Zugriff auf den Server und auf deine Datenbank. Ich gebe zu, für mich als dynamische Bloggerin ist das eher kein großes Thema. Ich will einfach nur bloggen und mich möglichst wenig mit Technik beschäftigen. Aber: Mit mehr Blog-Erfahrung und Technik-Knowhow gibt es dann doch immer wieder Momente, in denen wir mit unserer Datenbank in Berührung kommen. Für den Export deiner Blogartikel reichen die Funktionen eines kostenlosen WordPress.com-Blogs. Aber sobald du tiefer eintauchen willst, stößt du schnell an deine Grenzen.

Insgesamt bietet WordPress.org, also die selbstgehostete WordPress-Seite, mehr Flexibilität und Kontrolle über die Website, erfordert jedoch gewisse technische Kenntnisse. WordPress.com ist einfacher zu bedienen und erfordert weniger technische Kenntnisse, bietet jedoch weniger Anpassungsmöglichkeiten und Flexibilität als WordPress.org. Kosten für das Hosting und die Domain fallen bei beiden Versionen an (außer du nutzt die sehr eingeschränkte kostenlose Möglichkeit bei WordPress.com – was ich dir jedoch ausdrücklich NICHT empfehle). Ich selbst habe ein selbstgehostetes WordPress-Blog (also: WordPress.org) bei IONOS. Das technische Knowhow, das dafür notwendig ist, wirst du dir schnell aneignen. Oder du engagierst einen WordPress-Experten, der dir deine selbstgehostete WordPress-Seite aufsetzt. Das geht meistens in 1-2 Stunden.

Blog-Baukästen wie Wix und Jimdo

Blog-Baukästen sind eine tolle Möglichkeit, um schnell mit einem Blog zu starten! Bei Anbietern, wie Wix, Jimdo oder Squarespace bekommst du Hosting, deine Domain und das Blog-CMS. Das bedeutet: Du kannst du dir dort deinen Blog relativ einfach zusammenklicken und bist schnell startbereit! Auch viele Hoster, wie z. B. IONOS, bieten eigene Blog-Baukästen, die man relativ frei individualisieren kann.

Die Vorteile von Blog-Baukasten-Systemen aus Blogger-Sicht:

  • Hosting, Domain und CMS aus einer Hand. Das bedeutet dann auch: Dein Anbieter kümmert sich um die Wartung, Updates und Backups deines Blogs. Du brauchst kein technisches Know-How, um mit einem Blog-Baukasten deinen Blog zu starten. Das ist besonders gut für Leute, die nicht so technikaffin sind, die aber trotzdem schnell und Technik-Kungfu loslegen wollen.
  • Der Setup des Blogs geht sehr schnell.
  • Die Baukästen sind oft intuitiv zu nutzen und im Gegensatz zu WordPress sehr übersichtlich. Die Baukästen funktioniert mit Drag-and-Drop, du kannst in dem Editor also einfach die Inhalte, wie z. B. Bilder, Headlines und Texte, dorthin ziehen, wo du sie haben willst.
  • Viele Design-Vorlagen, die man auch einfach individualisieren kann.

Die Nachteile von Blog-Baukasten-Systemen:

  • Mangelnder Funktionsumfang: Wenn diesen Blog-Baukästen eine Funktion fehlt, kannst du sie nicht einfach mit einem Plugin nachrüsten. Bei WordPress hingegen gibt es Tausende von Plugins, mit denen du jede erdenkliche Funktion zu deinem Blog hinzufügen kannst, wie z. B. Tools für die Suchmaschinenoptimierung, zum Verwalten deiner Bilder, zum automatischen Speichern deiner Blogartikel, Design-Erweiterungen usw. Ich kann mich noch daran erinnern, als man bei Wix keine Inhaltsangabe erstellen konnte. Dieses Feature mussten die User bei den Wix-Entwicklern erst anfragen. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis das von dir gewünschte Feature geliefert wird.
  • Blogs bei Wix und Squarespace sind oft sehr schön anzusehen. Im Gegensatz dazu sind Blogs, die mit Hoster-Baukästen erstellt werden, oft nicht besonders ästhetisch und es ist sehr aufwendig, die Blogs schön hinzubekommen. Hoster-Baukästen haftet oft ein Design-Flair wie aus den Anfangstagen des Internets an. Sie wirken oft verstaubt und irgendwie aus der Zeit gefallen.
  • Bei den meisten Blog-Baukästen gilt: Wenn du irgendwann mal die Plattform wechseln willst, kannst du die Inhalte nicht exportieren! Diesen Fall haben wir regelmäßig, wenn Leute z. B. von Jimdo zu WordPress wechseln wollen. Ein Wechsel ist dann mit sehr viel Aufwand verbunden, weil du dann jeden einzelnen Blogartikel von Hand kopieren und in deinem neuen CMS einfügen musst. Das kostet nicht nur viel Zeit, sondern du verlierst bei diesem Umzug z. B. auch alle Kommentare – schade! Wenn du also eines Tages viele Blogartikel hast und zu einem selbstgehosteten WordPress-Blog wechseln willst (das ist oft deutlich günstiger!), kannst du deine Blogartikel wahrscheinlich nicht „mitnehmen“. Diese Export- und Importfunktion ist bei einem selbstgehosteten WordPress-Blog serienmäßig installiert. Und es ist für mich DAS Zeichen dafür, dass ich meinen Blog auch wirklich besitze. Ich kann meine Blogartikel mitnehmen? Dann gilt der Grundsatz: My Blog is my Castle! Alles andere ist nur auf Sand gebaut!
  • Kosten: Es gibt bei (fast) allen Blog-Baukästen kostenlose Einstiegsoptionen. Aber sobald du upgraden willst, wird es oft teurer, als bei einem selbst gehosteten WordPress-Blog.

Gut zu wissen, weil das immer wieder gefragt wird: Du kannst bei Blog-Baukästen immer nur das jeweilige Blog-CMS nutzen. Du kannst also z. B. bei Wix keinen WordPress-Blog aufsetzen. Genauso wenig kannst du auf deiner selbstgehosteten Webseite Wix oder Squarespace aufspielen, denn das sind keine Open-Source-CMS. Wix gibt es also nur bei Wix, Squarespace nur bei Squarespace usw.

Weitere Blog-Lösungen, wie z. B. soziale Netzwerke und Online-Publishing- bzw. Blog-Plattformen

Die Übergänge zwischen Blog-Plattformen, sozialen Netzwerken und Online-Publishing Plattformen ist fließen. Es ist nicht einfach, diese Content-Plattformen klar voneinander abzugrenzen. Beispiel: Bei LinkedIn, einem sozialen Netzwerk, kann man sog. „Articles“ erstellen, das sind quasi Blogartikel. Dieses Article-Feature gleicht einer Online-Publishing-Plattform, sie ist in einem Social Network eingebettet. Ein anderes Beispiel ist Tumblr: Das ist eine Blog-Plattform, aber, z. B. da es einen Feed hat, vereint es auch Features von sozialen Netzwerken und Online-Publishing-Plattformen. Hier also nun der Versuch, diese drei Möglichkeiten, Content zu veröffentlichen, voneinander abzugrenzen.

Blog-Plattformen

Es gibt zahlreiche Blog-Plattformen, wie z. B. Blogger.com und Tumblr. Eine Blog-Plattform ist sehr ähnlich zu WordPress.com. Fun Fact: Ich habe im Jahr 2005 mein Blog-Abenteuer bei Blogger.com angefangen! Damals gab es WordPress zwar schon, das war mir aber zu komplex (damals brauchte man noch mehr Technik-Kungfu, als heute, um einen WordPress-Blog aufzusetzen). 2006 bin ich dann zu WordPress gewechselt. Im Gegensatz zu Blog-Baukästen hast du bei Blog-Plattformen viel weniger Gestaltungsspielraum. Bei Blog-Plattformen gibt es keinen Drag-and-Dop-Designer, mit dem du Texte, Headlines und Bilder einfach dorthin ziehen kannst, wo du sie haben willst.

Die Vorteile von Blog-Plattformen aus Blogger-Sicht:

  • Sehr einfacher Setup: Du brauchst keine technischen Vorkenntnisse, um z. B. einen Blogger.com-Blog zu starten (das gehört zu Google. Wenn du also z. B. schon eine Gmail-Adresse hast, kannst du mit einem Mouseclick einen Blogger.com-Blog aufsetzen!)
  • Sehr einfache Bedienung.
  • Eigene Domain möglich.
  • Kostenloser Start möglich.
  • Du kannst deine Blogartikel exportieren.

Die Nachteile von Blog-Plattformen:

  • Der Funktionsumfang ist noch geringer als bei Blog-Baukästen.
  • Relativ eingeschränkte Design-Möglichkeiten. Für viele Menschen kann das aber auch ein Segen sein, weil sie sonst von den vielen Möglichkeiten überfordert sind.

Soziale Netzwerke

Die wohl bekanntesten sozialen Netzwerke, auf denen wir Content erstellen können, sind Facebook und Instagram. Darüber hinaus gibt es auch soziale Netzwerke im Bereich Business, wie Xing und LinkedIn. All das sind Social Networks, die es Usern ermöglichen, Inhalte schnell, einfach und kostenlos online zu stellen. Ein Profil auf diesen Plattformen ist schnell erstellt und Inhalte sind ruckzuck gepostet. Aber: Content zu bloggen oder zu posten, sind zwei sehr unterschiedliche Dinge! In meinem Blogartikel „Instagram oder Blog? Was sind die Vor- und Nachteile?“ gehe ich detaillierter auf die Frage ein, ob man auf Instagram bloggen kann und wann ein Blog oder ein Instagram-Account mehr Sinn macht.

Die Vorteile von sozialen Netzwerken aus Blogger-Sicht:

  • Mehr Sichtbarkeit dank Netzwerk und Feed: Deine Inhalte werden in Kurzform im Feed deiner Fans und Follower angezeigt. So bekommst du, im Gegensatz zu einem „richtigen“ Blog, gleich Reaktionen und Kommentare auf deine Inhalte!
  • Sehr einfacher Setup: Für ein Profil auf einem sozialen Netzwerk brauchst du kein technisches Knowhow. Du bist sofort startbereit! Die Hürde, etwas zu veröffentlichen, ist sehr niedrig (viel niedriger, als bei einem „richtigen“ Blog). Das hilft enorm gegen Content-Ängst!
  • Anonymes Posten möglich. Auf Social Media wird die Impressumspflicht nicht durchgesetzt, d. h. du kannst dort ein anonymes Profil anlegen, das für normale User keinen Rückschluss auf dich zulässt. Ein anonymes Profil kann in manchen Fällen Sinn machen, z. B. wenn du Content über politische Themen oder Feminismus veröffentlichst. Für den Aufbau deiner Personenmarke bzw. um deine Selbständigkeit voranzutreiben, ist ein anonymes Profil allerdings keine Option.
  • Keine Kosten: Soziale Netzwerke sind fast immer kostenlos. Du zahlst dann z. B. dadurch, dass dir regelmäßig Werbeanzeigen angezeigt werden. Und du zahlst mit deiner Zeit, die du auf diesen sozialen Netzwerken verbringst: Je länger du z. B. durch deinen Instagram-Feed scrollst, umso mehr Werbeanzeigen siehst (und klickst) du und umso wertvoller bist du für den Insta-Mutterkonzern Meta.

Die Nachteile von sozialen Netzwerken:

  • Bei Instagram gibt es eine Obergrenze von 2.200 Zeichen pro Posting. Blogger, die gerne und viel schreiben, stoßen hier sehr schnell an ihre Grenzen. Facebook hat auch eine Obergrenze, allerdings liegt sie bei 63.206 Zeichen. Hier kannst du in einem Posting also auch gerne einen ganzen Roman schreiben :-D
  • Keine Möglichkeit, das Design anzupassen. Du kannst dich nur innerhalb des vorgegebenen Rasters bewegen. Damit haben soziale Netzwerke die geringsten Design-Möglichkeiten von allen Blog-Optionen.
  • Schlechte SEO: Die Inhalte sind meistens außerhalb des Netzwerks nicht zu finden. Bei einer Google-Suche werden Facebook-Postings z. B. fast nie unter den ersten Suchergebnissen angezeigt.
  • Fokus liegt sehr stark auf kurzem und leicht verdaubarem Content: Ein-Satz-Postings, kurze Texte, Katzenvideos, Urlaubsbilder – Inhalte, die tiefer gehen, haben es auf Social Media schwer und kriegen deutlich weniger Reaktionen.
  • Die Inhalte in sozialen Netzwerken erfahrenen einen sehr schnellen und dramatischen Relevanzverlust. Nach 2-3 Tagen bekommst du keine Reaktionen mehr auf deinen Content. Er wird dann auch kaum jemandem mehr angezeigt. It’s not a Bug, it’s a Feature: Soziale Netzwerke sind darauf angelegt, den Usern immer aktuelle Inhalte aus ihrem Netzwerk anzuzeigen. Das beißt sich mit dem langfristigen Spirit von Blogartikeln.
  • Keine eigene Domain möglich.
  • Starke Abhängigkeit von einem unberechenbaren Anbieter. Mit jeden Content, den du auf Instagram, Facebook & Co. produzierst, stärkst du eine Plattform, die nicht dir selbst gehört. Gerade bei FB und Instagram hast du ein hohes Risiko, (grundlos) gesperrt zu werden (so, wie es mir im November 2022 passiert ist). Dadurch verlierst du womöglich alle Inhalte, die du erstellt hast (für Instagram-Influencer ist eine Kontosperrung eine Katastrophe). Eine Entsperrung kostet womöglich viel Geld, aber auf jeden Fall viele Nerven!

Online-Publishing-Plattformen (OPP)

Sehr eng verwandt mit Social Networks sind Online-Publishing-Plattformen, wie Medium und LinkedIn (hier meine ich insbesondere das Format der LinkedIn-Artikel. Das sind quasi normale Blogartikel). Denn: Auch bei OPPs gibt es einen Feed, wie z. B. bei Instagram. Im Gegensatz zu Social Media liegt aber der Fokus bei OPPs auf langem Content. Kurze Postings und Cat Content findet man bei Medium und LinkedIn Artikel eher nicht. Es ist super, dass es diese einfachen und unkomplizierten Möglichkeiten gibt, Content zu erstellen – gerade für Leute, die selten bloggen, keine eigene Webseite haben wollen oder die sich null um Technik kümmern wollen.

Bei LinkedIn kannst du nicht nur normale Postings („Beiträge“) schreiben, sondern auch Artikel. Die erscheinen in ihrer Form wie richtige Blogartikel.
Eine Headline, ein Beitragsbild und die Möglichkeit, einen langen Text zu schreiben, der sowohl Bilder, Absätze, Aufzählungen, als auch Links enthalten kann. Zudem eine Kommentarfunktion und Kategorien in Form von Hashtags: LinkedIn-Artikel erfüllen alle typischen Kennzeichen eines Blogartikels!

Die Vorteile von Online-Publishing-Plattformen und sozialen Netzwerken:

  • Sehr einfacher Setup. Meistens hast du das Profil auf diesen Plattformen schon. Dann ist die Hürde, dort Content zu erstellen, sehr niedrig.
  • Keine Kosten: die Publishing-Funktion bei Medium, LinkedIn & Co. ist kostenlos. Du kannst bei LinkedIn zwar ein Premium-Konto haben, du brauchst es aber nicht, um LinkedIn-Artikel verfassen zu können.
  • Mehr Sichtbarkeit und Reichweite dank bereits vorhandener Nutzerbasis: Deine Inhalte können im Feed der anderen User/Leser angezeigt werden. User können sich auf Plattformen, wie Medium, einen eigenen Feed zusammenstellen. Sie können dort Themen auswählen, die sie interessieren (z. B. Technologie, Gesellschaft usw.). Je nachdem, welchen Autoren sie folgen, wirst du als thematisch passender Autor ebenfalls vorgeschlagen.
  • Teilweise auch anonymes Bloggen möglich (zumindest bei Medium ist das meines Wissens nach möglich).
  • Professionelle Umgebung für deine Themen, wenn du z. B. Coach oder Dienstleister bist.

Die Nachteile von Online-Publishing-Plattformen:

  • Auf solchen Plattformen bist du immer stark eingeschränkt, v. a. was das Design angeht: Du kannst dich nur im Raster bewegen, den dir die Plattform vorgibt. Es gibt, abseits von einem eigenen Headerbild, kaum Möglichkeiten, das Design deiner Blogartikel zu individualisieren. Schriften, Farben und das Design sind meistens sehr starr vorgegeben. Du kannst auch keine Plugins installieren, kannst also den Funktionsumfang nicht erweitern.
  • Es ist nicht dein eigenes Ding. Genau so, wie bei Social Media, besitzt du den Content, den du auf Online-Publishing-Plattformen erstellst, nicht. Du kannst ihn nicht herunterladen oder exportieren. Deine Inhalte sind immer Teil eines Feeds, du konkurrierst immer mit anderen Inhalten um die Aufmerksamkeit der Leser. Sollte Medium dich sperren (was sehr unwahrscheinlich ist. Medium ist ja nicht Facebook 😄) oder den Dienst einstellen, verlierst du vielleicht alle deine Inhalte.
  • Mangelnde SEO: Auf so einer Plattform sind deine Inhalte (über den reinen Text hinaus) oft nicht suchmaschinenoptimiert. Auf der anderen Seite hat z. B. Medium.com eine hohe Domain Authority (sie wird von Suchmaschinen grundsätzlich als qualitativ hochwertig eingestuft). Das wirkt sich natürlich auch auf alle Inhalte auf der Seite aus.
  • Schneller Relevanzverlust deines Contents: Dein Content ist nach kurzer Zeit aus der Wahrnehmung der Menschen rausgerutscht (aber nicht ganz so schnell, wie auf Social Media). Je schneller und je mehr Content Menschen auf der jeweiligen Online-Publishing-Plattform veröffentlichen, umso schneller werden deine Inhalte verdrängt.

Komplexe Content-Management-Systeme wie Typo3 und Drupal

Joomla, Contao, Typo3, Ghost, Drupal & Co.: Das sind hochentwickelte und komplexe Content-Management-Systeme (CMS), die sehr viele Funktionen bieten und auch jeweils eine begeisterte Fan-Base haben. Komplexe CMS sind, wie auch WordPress, Open-Source-Plattformen, d. h. man kann deren Coden einsehen und das CMS kostenlos herunterladen.

Die Vorteile von komplexen CMS:

  • Werden selbst gehostet (also beim Hoster deines Vertrauens), inklusive aller damit verbundenen Vorteile, wie z. B. der eigenen Domain.
  • Großer Funktionsumfang: Hochentwickelte und komplexe CMS bieten sehr viele Funktionen und Features, die den WordPress-Plugins gleichen und sie übertreffen.
  • Haben teilweise bessere Sicherheitsfunktionen als WordPress (ich denke da z. B. an Typo3).
  • Sind für größere und komplexere Webseiten oft besser geeignet. Drupal wird z. B. empfohlen, wenn du eine mehrsprachige Webseite aufziehen möchtest. Darin ist WordPress eher nicht so gut. Und, sagen wir es so: Drupal und Contao nutzt du eher nicht für einen vergleichsweise kleinen Blog, auf dem du über dein Coaching oder dein Hobby bloggen willst.

Die Nachteile von komplexen CMS:

  • Hohe Komplexität: Wir hatten immer wieder Bloggerinnen in The Content Society, die von ihrem Webdesigner z. B. eine Typo3- oder Joomla-Webseite vorgesetzt bekommen haben. Diese Bloggerinnen waren meistens überfordert, was dann dazu geführt hat, dass sie kaum/wenig gebloggt haben. Ich selbst war mal als Text-Freelancerin regelmäßig bei einem Stuttgarter Unternehmen, bei dem ich Texte und Blogartikel geschrieben und sie mit Drupal in die Webseite eingepflegt habe. Der Entwickler hat allerdings keine visuelle Oberfläche gestaltet (das hätte extra gekostet), also musste ich den Text immer manuell formatieren. Um etwas zu fetten oder um eine Headline zu schreiben, musste ich den Text z. B. zwischen zwei Sternchen setzen. Einen Link musste ich ebenfalls manuell erstellen. Das ist ja, wie wenn ich in WordPress im Code-Editor bloggen würde. Ich will bloggen und nicht formatieren! 🙄
  • Relativ lange Einarbeitungszeit: Wenn du denkst, WordPress sei komplex, dann hast du Typo3, Joomla oder Drupal noch nicht von innen gesehen 😄 Deshalb empfehle ich solche CMS definitiv NICHT für Blog-Einsteiger!
  • Kleine Community: Wenn du ein Problem hast, kann es eine Herausforderung sein, einen Experten zu finden, der sich mit genau diesem CMS auskennt. Je kleiner die Community, umso höher sind meistens auch die Preise für entsprechende Dienstleistungen.

Warum ich dir einen selbst gehosteten WordPress-Blog empfehle

Wie du siehst: Es gibt zig Möglichkeiten, einen Blog aufzuziehen. Aber ich habe dennoch einen ganz klaren Favoriten: Einen selbst gehosteten WordPress-Blog!

Vorteile von einem selbst gehosteten WordPress-Blog

  • Du besitzt deinen Content. Du kannst deinen Content jederzeit herunterladen und exportieren. Damit gilt: My Blog is my Castle! Und dadurch hast du eine ganz andere Haltung deinem Content gegenüber!
  • Du hast die volle Design-Freiheit und kannst das Design komplett nach deinen Wünschen individualisieren. Gleichzeitig hast du nicht so eine große Komplexität, wie bei technisch anspruchsvolleren, komplexen Content-Management-Systemen. WordPress ist für mich das perfekte Gleichgewicht aus Freiheit und Komplexität.
  • Es gibt eine große WordPress-Community. Wenn du also eine Frage hast, findest du schnell Hilfe. Das Internet ist voll mit WordPress-Anleitungen und bei YouTube findest du zig Erklärvideos – und das alles kostenlos!
  • Learning by Blogging: Indem du deinen WordPress-Blog selbst hostest und z. B. für Updates selbst verantwortlich bist und regelmäßig bei deinem Hoster reinschaust, lernst du, Schritt für Schritt, sehr viel über Technik. Durch das regelmäßige Bloggen und die Möglichkeit, Plugins nach Belieben zu installieren, arbeitest du dich immer tiefer in Themen, wie z. B. SEO ein. Diese steile Lernkurve hast du nicht, wenn du deinen Content z. B. nur auf Social Media oder Online-Publishing-Plattformen veröffentlichst.

Nachteile von einem selbst gehosteten WordPress-Blog

  • Der Einstieg braucht eine gewisse Technik-Affinität. Denn ja, du brauchst für einen selbstgehosteten WordPress-Blog einen Hoster und Speicherplatz. Ein SSL-Zertifikat ist auch sehr zu empfehlen. Das alles ist im Gegensatz zum Setup einer Facebook-Seite natürlich ein bisschen komplexer. Und wenn du WordPress installierst hast, brauchst du eine gewisse Einarbeitungszeit, bis du weißt, wo du was findest. Ich beherrsche WordPress mittlerweile im Schlaf, das ist nur eine Frage der Übung :-)
  • Du bist für Backups, Wartung und Updates selbst zuständig. Das klingt auf den ersten Blick erst mal nach Technik und viel Arbeit. Aber, ehrlich gesagt, das ist meistens easy :-) Backups kannst du mit kostenlosen Plugins, wie UpdraftPlus automatisch erstellen lassen. Zudem machen viele Hoster auch automatische Backups. Updates sind meistens nur ein paar Klicks. Im Grunde ist es relativ einfach, eine selbstgehostete WordPress-Seite zu warten :-) Für den Fall, dass wirklich mal etwas auf meiner Webseite nicht funktionieren sollte, und das mein technisches Knowhow übersteigen sollte, habe ich WordPress-Experten an der Hand, die mich da schnell und günstig unterstützen. Ein Anruf bei meinem Hoster löst oft auch schon viele technischen Probleme.
  • Die große Vielfalt an Möglichkeiten, Designs und Plugins kann am Anfang überfordern. Die Fragen „was ist das perfekte WordPress-Theme?“, „welche Plugins brauche ich wirklich?“ oder „welcher Pagebuilder ist der Richtige? Brauche ich überhaupt einen Pagebuilder?“ haben schon vielen Neu-Bloggern schlaflose Nächte bereitet. Es gibt hier aber keine objektiv richtige Antwort. Wir müssen selbst herausfinden, welches Theme (also Design unserer WordPress-Seite) uns gefällt, welche Plugins wir für unsere Webseite brauchen und ob ein Pagebuilder zu unserer Art des Bloggens und zu unserem Projekt passt (ich nutze auf dieser Webseite übrigens KEINEN Pagebuilder. Und das empfehle ich dir auch!). Die Freiheiten, das Design komplett flexibel anzupassen und beliebige Plugins zu installieren, gehen auch mit der Verantwortung einher, uns über die vielen Möglichkeiten zu informieren und die passende Lösung für uns zu finden. Übrigens: Hier findest du meine Plugin-Empfehlungen, die wir in The Content Society regelmäßig nutzen.

Wie du siehst: Ein selbst gehosteteter WordPress-Blog bedeutet für dich eine gewisse technische Verantwortung, aber auch die volle Freiheit!

Wenn du bei diesen Fragen JA sagst, ist ein selbstgehosteter WordPress-Blog genau das Richtige für dich:

  • Willst du deinen Content besitzen?
  • Willst du die Design-Hoheit über deinen Content und deine Webseite haben?
  • Willst du unter deiner eigenen Domain bloggen?
  • Willst du unabhängig, frei und flexibel bloggen?
  • Wünschst du dir eine gute Balance aus Technik und Freiheit?
  • Bist du ein bisschen technik-affin und willst du dich in Themen, wie Webseite, Plugins, SEO und Design einarbeiten? Wünschst du dir eine steile Lernkurve?
  • Willst du viel kostenloses Knowhow zu deinem CMS haben? Und wenn du Fragen hast, schnell jemanden finden, der dir günstig helfen kann?
  • Möchtest du nicht mehr als ca. 15 Euro pro Monat für deine Webseite ausgeben?

Wenn ich heute ganz neu mit dem Bloggen anfangen würde, wären das meine Top 3, wie ich meinen Blog aufziehen würde:

  1. Ein selbstgehosteter WordPress-Blog: Mein Allzeit-Favorit! Es ist günstig (mit Domain und Hosting ca. 10-15 Euro pro Monat) und du hast die volle Freiheit!
  2. Ein Blog bei WordPress.com: Eine gute Alternative, wie du deinen WordPress-Blog schnell und easy aufsetzen kannst, so ganz ohne Technik-Kungfu. Kostet halt ein bisschen mehr (25 Euro/Monat).
  3. Ein Wix-Blog: Wenn ich jemals das WordPress-Universum verlassen sollte, würde ich Wix ausprobieren (vielleicht auch Squarespace). Ich finde, dass Wix-Blogs oft sehr schön sind. Zudem haben wir eine große Wix-Fraktion in meinem Blogkurs The Content Society, die sehr zufrieden mit Wix ist.