Instagram oder Blog: Was sind die Vorteile und Nachteile?

Ich finde es erstaunlich, wie oft das Bloggen auf der eigenen Webseite mit Postings auf Instagram gleichgesetzt wird. Gerade von vielen Coaches höre ich oft Sprüche wie: „Ich habe doch schon Instagram – warum soll ich jetzt noch bloggen?“ oder „Instagram oder Blog – ist das nicht das gleiche?“ Zunächst einmal: Content zu bloggen oder zu posten, sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Bloggen, das ist etwas, das wir auf unserer eigenen Webseite machen. Im besten Fall ist unser Blog „selbstgehostet“. Das bedeutet, dass wir bei einem Hoster Webspace mieten und dort unsere Webseite und unser Blog gespeichert sind. Wenn wir hingegen posten, schreiben wir Inhalte auf bestehenden Plattformen wie Facebook oder Instagram. In diesem Blogartikel stelle ich unseren eigenen Blog der Social-Media-Plattform Instagram gegenüber, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Also: Blog oder Instagram? Let’s go:
In meinem Monatsrückblick Februar 2022 habe ich geschrieben: „Facebook und Instagram haben so oft ihre Algorithmen geändert und die Sichtbarkeit von normalen (also unbezahlten) Postings in den Keller befördert, dass ich mich frage: Brauche ich Social Media oder braucht Social Media mich? Ich sehe um mich herum, wie sich viele Frauen verausgaben, beim Wunsch, auf Instagram einen schönen Feed hinzubekommen und möglichst relevante und nützliche Postings zu erstellen. Dabei bespaßen sie oft nur knapp ein paar 100 Follower, Tendenz stagnierend, mit Inhalten, die nach 2 Tagen im Relevanz-Nirvana verschwinden. Lohnt sich das? Ich glaube: Wenn wir unsere Energie in unsere eigenen Plattformen investieren, haben wir einen viel besseren ROE: Return on Energy.„
Wenn wir von den technischen Hürden absehen, die das Bloggen am Anfang mit sich bringt, hat ein Blog strategisch ganz klar die Nase vorn. Ich habe gebloggt, bevor es Social Media gab und ich habe so das Gefühl, dass mein Blog Facebook und Instagram überleben wird. Vor allem für Selbständige, die ihr Wissen und ihre Erfahrung verkaufen, ist ein Blog die erste Marketing-Wahl. Wer sich beim Thema Sichtbarkeit und Reichweite einzig auf Instagram verlässt, baut sein Business auf Sand. Die ständigen Änderungen am Algorithmus und die Tatsache, dass Instagram sich deine Sichtbarkeit bezahlen lässt, führt dazu, dass du organisch, also unbezahlt, kaum noch Leute erreichst. Erschwerend kommt hinzu, dass die Preise für Werbeanzeigen nur eine Richtung kennen: nach oben.
Wenn du nicht gerade Influencer bist oder visuelle Dinge, wie Schmuck, Design oder Mode verkaufst, bist du bei der Frage „Instagram ODER Blog?“ mit einem Blog viel besser bedient. Wenn du etwas substantiell wertvolles mit der Welt teilen möchtest, ist dein Blog immer der beste Ort dafür. Aber das Tolle ist:
Instagram oder Blog? Es ist kein Entweder-Oder!
Die beste Kombination ist Blog PLUS Social Media (in den meisten Fällen heißt „Social Media“ heute: Instagram). Ich empfehle dir, dir das Beste von beiden Plattformen herauszupicken – mit deinem Blog als Kern deiner ganzen Content-Strategie.
Meine Tipps für dich:
Blog ODER Instagram? Das ist eine Wahl, die wir gar nicht treffen müssen. Zum Glück, denn bei dieser Wahl können wir fast nur verlieren. MÜSSTE ich mich aber tatsächlich zwischen beiden Plattformen entscheiden, würde ich mich sofort für meinen Blog entscheiden. Blog like nobody’s reading ♥
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14 Comments
Eindeutig tendiere ich zum Blog;)
Patrick
eindeutig Blog, ich war noch nie auf Insta;)
Grüße
Jonah
Vielen lieben Dank für diesen wertvollen Artikel. Ich bin auf den Artikel gestoßen, weil ich vor gut 3 Monaten einen Blog gestartet habe. Und da aller Anfang schwer ist, habe ich natürlich auch kaum bis wenig Besucher. Um die Aktivitäten zu fördern, habe ich mich vor kurzer Zeit auf Instagram angemeldet und meine Auszüge aus meinen Blogtexten gepostet. Natürlich wie erwartet, ist die Resonanz auf Instagram enorm gut. Besonders mit den passenden Hashtags. Besucher auf meine Webseite gab es dennoch nur eine handvoll. Und kein einziges Kommentar auf meinem Blog. Jedenfalls ist es durch die hohe Resonanz natürlich verlockend sich mehr auf Instagram zu fokussieren. Aber dann tun mir meine wertvollen Artikel leid. Da steckt viel Herz und Liebe drin. Und deshalb werde ich auch meinen Blog an erster Stelle stellen und Instagram „nebenher“ betreiben. Vielleicht tut sich da ja noch was….
Ich möchte aber damit unterstreichen, was du schreibst. Instagram geht schnell, ist einfach und es kommt viel Resonanz. Aber ist schnell vergänglich. Ich glaube manchmal werden auch nur die Fotos und Videos gelikt und nur wenige Menschen achten auf den schönen Text darunter. Viele liebe Grüße
Hi Susanne! Danke für deinen tollen Kommentar! Aus Erfahrung wissen wir, dass die Leute nicht gerne aus Instagram rausklicken. Der Link in der Bio wird nur selten geklickt und auch in einer Story habe ich höchstens 10 % Klickrate auf meine Blogartikel. Deshalb empfehle ich dir, auf Social-Media-Plattformen zu setzen, bei denen die Leute es gewohnt sind, Links zu klicken. Wie zum Beispiel Facebook oder LinkedIn. Wenn du Expertenartikel hast, solltest du unbedingt auch auf Pinterest aktiv werden :-) Da kommt dann viel mehr Traffic auf deine Webseite! :-) LG Judith
Tatsächlich stelle ich mir zur Zeit die gleiche Frage und bin, bevor ich deinen Text las, zum selben Ergebnis gekommen. Beide Welten miteinander Vereinen ist hier die wohl sinnvollste Lösung.
Früher hatte ich schonmal einen Blog laufen, den ich leider irgendwann nicht mehr gepflegt und mich mehr auf Social Media konzentriert hatte. Dabei gab es darauf schon einige Inhalte und Backups wurden gelöscht. Dass dies ein Fehler meinerseits war, ist mir heute bewusst. Nun möchte ich wieder neu starten als Content Creator (nicht Blogger) auf meiner eigenen Homepage und die Inhalte darauf in den sozialen Netzwerken teilen.
Mehr Möglichkeiten, mehr Freiheiten und vor Allem unabhängig sein. Sollte mit Facebook & Co. irgendwann Schluss sein, so hätte ich meine Inhalte zumindest noch auf meiner eigenen Seite. Zumal ich auch gerne längere Texte verfasse, was ich wohl durch meine Social Media Abhängigkeit verlernt habe. Schade drum, da ich öfter schon meinen Traum verwirklichen wollte Bücher zu schreiben und bis auf den Anfang nie weit gekommen bin. Ein weiterer Grund mich wieder mehr mit dem Thema „Bloggen“ (nun hab ich’s doch geschrieben) zu befassen und wieder mehr zu schreiben, anstatt zu posten, liken und oft sinnlose Kommentare zu verfassen nur um „gesehen“ zu werden.
Vielen Dank für deinen Text, der mir nun noch mehr Anreiz gegeben hat mein Vorhaben umzusetzen.
Hi Salvatore! Schau doch mal bei der Waybackmachine, ob deine frühere Webseite dort archiviert ist: https://archive.org/web/
Ansonsten empfehle ich dir, deine Seite dort rechts unten bei „Save Page now“ zu archivieren :-)
Ich finde es spannend, dass du dich selbst explizit nicht Blogger nennen willst, dabei bist du, meiner Meinung nach, genau das :-D Aber klar: „Blogger“ klingt oldschool, „Content Creastor“ ist viel cooler. Wenn wir das allerdings auf unserer eigenen Webseite machen, sind wir Blogger. Blogger sind eine Form von Content Creators und ich persönlich bin zwar Content Creator, sehe mich aber viel mehr als Bloggerin :-)
Längere Texte zu verfassen, wird uns ja u. a. auf Instagram (und ganz extrem bei Twitter) ausgetrieben. Kennst du das Phänomen, dass du etwas bei Instagram schreibst und dann stößt du an die Zeichenbegrenzung von 2.200 Zeichen? Mir passiert das ständig :-D Ich kann dir nur empfehlen, deine Idee mit dem Bloggen wieder aufzugreifen. Ich finde einen eigenen Blog so viel lohnender, nicht nur finanziell, sondern emotional. Es ist wirklich unser Ding, unser Blog gehört uns selbst. Dort können wir unser eigenes Content-Imperium aufbauen, das Design bestimmen, wir haben alles in der Hand. Das führt auch zu einer ganz anderen Haltung, als wenn wir „nur“ posten. Ich meine, ich liebe Social Media, aber wenn ich mich zwischen Social Media und meinem Blog entscheiden müsste, wüsste ich ganz klar, wofür ich mich entscheiden würde.
Hu Judith,
vielen Dank für deine Antwort. Den Tipp mit archive.org find ich klasse. Danke. Werde da mal durchstöbern durch die Historie meines Schaffens. :-)
Das mit der Begrenzung der Zeichen kenne ich sehr gut. Twitter hat das ja inzwischen nicht mehr so extrem wie es früher war, aber trotzdem besteht weiterhin eine Begrenzung der Zeichen. Wir sollten wieder mehr lesen und mehr schreiben. Das wurde uns, wie du sagst, ausgetrieben.
Inzwischen habe ich nach langer Suche und Überlegung mein Backup auch wieder gefunden und natürlich gleich aufgespielt. Bin seit gestern am Aktualisieren meiner Seite und Überprüfen der ganzen Links in den Beiträgen. Broken Link Checker ist einfach klasse!
Werde die Seite nutzen als Blog, sowie auch als zentrale Anlaufstelle für all meine anderen Projekte. Wie ich das alles in Zukunft umsetzen werde steht noch in den Sternen.
Jedenfalls bin ich nun überglücklich mein Backup gefunden zu haben. :-)
Liebe Judith,
ich bin gerade so glücklich und dankbar, deinen Artikel entdeckt zu haben.
Ich wollte schon so lange einen Blog starten, habe mich aber so schwer getan, Texte zu Ende zu bringen.
Nun habe ich ein paar Monate Instagram probiert, aber ich habe auch das Gefühl, dass es langfristig nicht die Basis sein kann.
Ich fühle mich ermutigt, meine Energie doch in meine eigene Seite zu investieren (sie hat noch nicht das Licht der Welt erblickt, aber wird es dann hoffentlich 2022) und andere Social-Media-Kanäle womöglich einfach mit kleinen Snacks aus den dort kreierten Inhalten zu füttern.
Danke von Herzen und alles Liebe für dich!
Tabea
Toller Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Ich bin ja erst durch den Jahresrückblog wieder zum Bloggen gekommen, seitdem aber mit „voller Wucht“, was ich wunderbar finde. Jetzt weiß ich auch, warum mir Insta einfach keinen richtigen Spaß mehr macht. Der Blog ist das Herz meines Business und die Grundlage für alle anderen Aktivitäten auf Social Media. Seitdem ist in meinem Alltag wieder Ruhe eingekehrt :-)
Danke für deine Zusammenstellung. Ich bin da ganz deiner Meinung.
Gerade, weil sich Danke Meta diese Plattformen mehr und mehr als Datenkraken entwickeln, würde ich einem Blog immer den Vorzug geben. (Oder einem Content-Creator-Dingens)
Insta und FB sind für mich lediglich Plattformen, auf dem ich auf meinem Blog aufmerksam mache und Leser anlocke.
Für seriöse, wichtige Aussagen und Texte sind sie nach meiner Meinung nicht geeignet.
Als Startup-Starter darf man sich das Leben nicht zu leicht machen. Das rächt sich dann nämlich.
LG
Sabiene
Liebe Judith. Ich stelle gerade meine Strategie um von nur Social Media und Newsletter zu hauptsächlich Bloggen und damit den Rest befüttern.
Seit ich bei Deinem Jahresrückblog dabei war, ist da etwas in mir passiert. Ich weiß jetzt wieder, dass Schreiben meine eigentliche Stärke ist und schon immer war. Und ich traue mich vor allem dynamisch zu bloggen und persönlicher /authentischer aufzutreten als jemals vorher.
Ich werde mich nicht mehr auf Social Media verausgaben und mich auch nicht mehr so sehr davon ablenken lassen.
Tausend Dank für Deine wertvollen Inhalte.