„Bloggen? Geil, will ich auch!“ Das beschreibt, wie ich 2005 zum Bloggen kam.

Mein Weg zur Bloggerin: Liebe auf den ersten Klick im Jahr 2005

Viele meiner Freunde waren damals Blogger und haben auf ihren Lifestyle-Blogs über ihr Leben und ihre Nischenthemen geschrieben. Ich wusste: Das will ich auch! Mein erster Blog war bei Blogger.com, was später zu Google gehören sollte. Meine ersten Blogartikel waren kurz und knackig. Es ging um Kinofilme und, schon damals, um Wortspiele.

Mein erster Blogartikel bestand nur aus 65 Wörtern.
Mein erster Blogartikel: Kurz und knackig – und so viel besser als „Hallo Welt“ ;-)

Irgendwann 2006 bin ich auf WordPress umgestiegen. Im Wohnzimmer meiner sehr guten Freundin Rozana (hey, hast du überhaupt noch eine Webseite? ;-)) hat ihr Bruder Denny meinen Blog auf WordPress umgezogen. Zum Glück war es möglich, meine früheren Blogartikel „mitzunehmen“. Ich habe schon damals gewusst: ich brauche eine eigene Webseite, ein eigenes Zuhause für meine Texte. Sympatexter.de war geboren. Und da ich schon dabei war, habe ich mir auch gleich sympatexter.com geholt. Man weiß ja nie, vielleicht brauche ich das mal für mein Business!

Mein erster Claim: „Sympatexter rules the word.“ Er wurde regelmäßig falsch gelesen: World statt Word :-D Schon damals war klar, dass ich ein Faible für Wortspiele habe.
Das frühere Sympatexter-Logo: Ein braunes Reh, das "Check it out!" sagt
Ich habe das Redesign meiner Webseite 2006/2007 liebevoll „Rehdesign“ genannt.

Es war eine wilde Zeit, eine verrückte Zeit. Eine Zeit, in der wir viele Kommentare unter unseren Blogartikeln bekommen haben. Den großen Kommentar-Staubsauger namens Facebook gab es damals noch nicht. Es war eine Zeit, in der es sehr viele Hobby-Blogs und Tagebuch-Blogs gab. Auch mein Blog war quasi ein Tagebuch-Blog, in dem ich meinen Alltag und meine kreativen Geistesblitze festgehalten habe. In meinen frühen Blogartikeln habe ich die Instagram-Stories vorweggenommen: In kurzen Postings habe ich Einblicke in mein Leben gegeben, ich habe mit Wortspielen jongliert und teilweise einfach nur Bilder mit wenig Text gebloggt. Bloggen war ein Abenteuer, bei dem man nie wusste, was als nächstes passiert! Wir haben uns wie wild „Stöckchen“ entgegengeworfen (das waren Frage-Antwort-Spiele) und wir wurden auf digitale Schnitzeljagd geschickt: Wer erinnert sich noch an „Hustle the Sluff“?

Das Bloggen heute ist anders als früher. Es ist nicht mehr so verspielt, frei und wild – leider! Aber nicht nur die deutschsprachige Blogosphäre hat sich verändert, sondern auch meine eigene Art zu bloggen. Seit 2005 habe ich viele Wandlungen durchlebt, bis hin zu meiner absoluten Blog-Blockade zwischen 2013 und 2018. Trotz dieser Aufs und Abs: Ach, ich liebe das Bloggen einfach!

Und zwar deshalb:

1. Das Bloggen macht mich zu einer besseren Texterin

Wo landet ein Blogartikel, wenn ich ihn anfange? Keine Ahnung! Ich habe einfach nur eine Idee und folge ihm wie einem Bach. Einfach immer der Flussrichtung nach bis ich bei einer Flussmündung ankomme. Und immer weiter. Mit dem Bloggen gebe ich meinen Gedanken die Möglichkeit, sich zu richtig guten Ideen zu entwickeln. Die Ideen kommen beim Schreiben – das ist oft meine Erfahrung.

Judith Peters sitzt am Schreibtisch und bloggt: Dabei nutzt sie zwei Bildschirme und ist von kreativem Chaos umgeben.
Ich blogge am liebsten an meinem Schreibtisch mit meinen zwei Bildschirmen. Das ist mein normales Setup.

Das Bloggen schärft meine Schreibe. Wortwitz hier, starke Einleitung da: Durch das Schreiben schreibe ich besser. Es ist wie ein Muskel, den ich trainiere: Meinen Kreativ-Muskel. Und gerade das Kreativsein ist das, was mich glücklich macht. Jede Woche zu bloggen ist für mich das beste Kreativitätstraining. Ich bin kreativ, weil ich blogge – und nicht anders herum. Es ist ein weit verbreiteter falscher Glaubenssatz, dass man zuerst das kreative Talent haben muss, um kreativ tätig zu werden. Kreativ ist, wer kreatives tut – und mein kreatives „Outlet“ ist das Bloggen.

Ich habe mit dem Bloggen 2005 angefangen. Also noch bevor ich als Texterin gearbeitet habe (2006, nach meinem Studium). 2009 habe ich mich selbständig gemacht, da war ich schon längst eine Powerbloggerin, die ihren Kreativmotor angeworfen hat. Durch diese Kreativität habe ich als Freelancerin großartige Kampagnen entwickelt, für die ich die große Ehre hatte, Awards zu gewinnen.

Auflistung der Awards, die Sympatexter gewonnen hat: Red Dot, German Design Award, Jahr der Werbung "Bester der Branche", iF communication Design award. Und: Lehrtätigkeit an der Hochschule für Kommunikation in Stuttgart.
Einige der Awards, die ich mit „meinen“ Agenturen, für die ich Kreativkampagnen entwickelt habe, gewinnen durfte. Und: Seit Oktober 2016 bin ich Dozentin für Werbetext und Werbekonzeption an der Hochschule für Kommunikation Stuttgart.

Die Awards sind ein Kollateral-Erfolg meiner Kreativität. Dass ich blogge und so fast täglich meine Kreativität schärfe, hat es mir überhaupt erst ermöglicht, diese Awards zu gewinnen.

2. Bloggen ist perfekt für mich als Scanner-Persönlichkeit

Beim Bloggen lerne ich so unglaublich viel. Ich beschäftige mich mit tausend Themen gleichzeitig und sauge alles auf, was mir über den Weg läuft: Tools und Plugins, neue Social Media Plattformen und Strategien (Reels!), Marketingkonzepte, abstruse Produkte und Werbekampagnen usw. Ich lese zig Blogartikel pro Tag und sie befüllen meinen Kopf mit kreativer Rohmasse ;-)

Sympatexter sitzt auf einer öffentlichen Treppe mit einem aufgeklappten Laptop auf dem Schoß.
Normalerweise blogge ich nicht auf Treppen :-D

Was ich am Bloggen mit am meisten liebe, ist die Tatsache, dass meine Lernkurve immer noch steigt! Obwohl ich schon so lange blogge, gibt es immer noch Dinge und Tools, die ich lernen kann. Als im Sommer 2020 meine Webseite für fast 2 Monate nicht bei Google indexiert war (ups), habe ich mich eingehend mit SEO beschäftigt. Als meine Webseite dann wieder gelistet war, hatte ich durch ein paar Änderungen, die ich vorgenommen hatte, so viele Besucher wie noch nie!

Obwohl ich nicht der technische-Blogger-Typ bin, liebe ich es, mich mit gewissen technischen Aspekten des Bloggens zu beschäftigen – bis zu einem gewissen Grad :-D SEO gehört auch dazu: Ich werde bestimmt niemals ein High-End-SEO-Spezialist, aber mein Wissen wächst jede Woche. Wenn ich mich in meinen Blog vertiefe, um dort irgendwas zu optimieren, vergesse ich alles um mich herum. Dann sauge ich alles auf und komme auf Lösungen, auf die ich vorher nie gekommen wäre. Diesen Flow-Zustand kenne ich ansonsten nur noch vom Bloggen an sich und vom Sport in meinem Alltag.

3. My Blog is my Castle: Auf meinem Blog spiele ich die erste Geige – meine Paraderolle als Introvertierte!

Auf meiner Webseite stehe ich im Mittelpunkt. Ich konkurriere hier mit niemandem. Wenn sich jemand durch meine Blogartikel klickt, werden keine Postings von anderen angezeigt. Es gibt hier keine Katzenvideos oder Memes, die von meinen Inhalten ablenken könnten. Mein Blog ist damit das Gegenteil von Social Media, wo wir alles von allen sehen. Auf meiner Webseite gibt es auch alles – allerdings nur von mir ;-) Es ist meine Content-Insel, auf der ich die Aufmerksamkeit meiner Leserinnen auf meine Themen lenken kann. Ich stehe alleine auf der Bühne meiner Webseite. In dieser Rolle fühle ich mich wohl. Denn wenn ich alleine im digitalen Rampenlicht stehe, will ich mich gar nicht hinter anderen Menschen verstecken.

Ich muss auf meinem Blog keinem Algorithmus gefallen und ich muss keinen Kommentaren und Likes hinterherjagen. Ich finde das Bloggen wesentlich entspannter, als auf Social Media aktiv zu sein. Bei Instagram & Co. fühle ich mich immer gehetzt und wenn ich einige Tage dort intensiv aktiv war, muss ich immer eine „Maulwurf-Woche“ einlegen, in der ich einfach abtauche. Diese ständigen Direktnachrichten, Kommentare und, oh weh, Sprachnachrichten auf Facebook und Instagram stressen mich. Social Media zieht mir meine Aufmerksamkeit durch meine Augen in den Touchscreen und frisst oft nicht nur meine Zeit, sondern auch meine Schaffenskraft. Puh, nach einer Stunde Social Media fühle ich mich müde und ausgelaugt. Aber nach einer Stunde Bloggen könnte ich Berge versetzen!

(Trotzdem: Ich liebe Social Media! Ich finde, der eigene Blog, Newsletter und Social Media sind ein absolutes Dreamteam. Aber: Nur, wenn ich Social Media als Satelliten betrachte, der um meinen Blog herumkreist. Sonst wird es mir schnell zu stressig, immer neue Inhalt für Social Media kreieren zu müssen.)

4. Die Blogosphäre, die Vernetzung und die unsichtbaren Wellen, die meine Blogartikel schlagen

Ich liebe das Bloggen vor allem auch deshalb, weil es mir das Gefühl gibt, Teil von etwas Größerem zu sein. Die Tatsache, dass wir alle über einige Ecken miteinander verbunden sind, ist beim Bloggen direkt sichtbar. Wenn ich einen Link zu einer anderen Bloggerin setze, wird sie darauf aufmerksam gemacht. Zack, sind wir verbunden! Und der Weg zu einer Vernetzung ist geebnet.

In den Nullerjahren war ich in der deutschsprachigen Blogosphäre zuhause. Wir hatten alle irgendwie einen Draht zueinander und waren nur einen Link oder Tweet voneinander entfernt. Diese vernetzte, nachbarschaftliche Gefühl würde ich gerne wieder aufleben lassen. Es ist das, was ich am meisten an „meiner“ Blogosphäre vermisse.

Heute ist das mit der Vernetzung anders als früher. Eine „Blogroll“ (Liste mit den Lieblinks, also den liebsten Blogs) hat kaum noch jemand. Ich, zugegeben, auch nicht mehr. Auch mit Kommentaren sind wir nicht mehr so großzügig wie früher. Und vielleicht auch deshalb: Mein Herz hüpft jedesmal, wenn ich einen Kommentar bekomme. Und ja, ich lasse Kommentare zu, selbst wenn auf meinem Blog nicht so oft kommentiert wird. Egal! Es geht um den positiven und offenen Grundgedanken, den das Zulassen von Kommentaren zeigt. Es geht um die Vernetzung und den Austausch, der meinetwegen auch auf Social Media stattfinden kann. Die Grundlage dafür ist immer mein Blog, meine Texte und Ideen, die ich hier festhalte und die ich dann wie Samenkörner auf Social Media ausstreue.

Und immer, wenn ich etwas ausstreue, weiß ich: Irgendwann werde ich etwas ernten.

Ich kann mich noch erinnern, wie meine Cousine mich im Winter 2020 angeschrieben und gemeint hat, dass mein Blogartikel darüber, warum ich meine Kinder im Internet zeige, sie zum Nachdenken gebracht habe. Andere, die sonst immer kategorisch gesagt haben: „Kinder darf man im Internet nicht zeigen!“, hat mein Blogartikel komplett zum Umdenken gebracht.

Ich werde ständig auf den Blogartikel „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ angesprochen, in dem ich darüber schreibe, wie meine Tochter zum Nena-Fan geworden ist. Dieser Blogartikel vom Juni 2018 hat exakt NULL Kommentare – aber es hat so viele Herzen berührt, wie kaum ein anderer meiner Blogartikel.

Ich weiß noch, wie Dennis mir gesagt hat: „Ich glaube, nur 3 Leute lesen meinen Blog: „Meine Mutter, du und ich.“ Kurz darauf hat er mir begeistert erzählt, dass er einen neuen Kunden hätte, der ihn ausgerechnet über seinen Blog gefunden hat!

Und das liebe ich einfach am Bloggen: Ich schreibe etwas und es ist, als ob ich einen Stein ins Wasser werfe. Mein Blogartikel zieht Kreise, ohne, dass ich es sehe. Aber ich weiß: Er entfaltet eine Wirkung, auch wenn ich es nicht direkt in Form von Kommentaren sehe. Und irgendwann kommt diese Wirkung zurück zu mir.

5. Ich liebe das Bloggen, weil es mich selbstbewusster macht

Irgendwann erweitert man als Bloggerin das eigene Themenspektrum. Aus dem wilden, verspielten Bloggen der Anfangszeit wurde bei mir ein nachdenklicheres, tieferes Bloggen. Ich habe mehr und mehr über sozialkritische Themen geschrieben. Vor wenigen Wochen habe ich darüber gebloggt, warum ich mir meine grauen Haare nicht färben werde oder warum ich ab jetzt das generische Femininum verwende. Am 1. April 2021 habe ich mit „Brutal Blogging“ für Männer einen ziemlich krassen Aprilscherz gemacht. Und in 2020 habe ich mich darüber aufgeregt, dass kaum Männer Onlinekurse von Frauen besuchen.

Solche Texte zu schreiben, erfordert Mut. Diese mutigen Blogartikel führen dazu, dass ich meine innere Haltung auch nach außen trage. Jedesmal, wenn ich bei solch einem Blogartikel den Veröffentlichen-Button klicke, ist es wie eine kleine Mutprobe. Ich trainiere dann jedes Mal meinen Mutmuskel. Über Social Media werde mit diesen Themen sichtbar – und auch angreifbar. Manche klicken bei mir auch auf „Unfollow“ oder hinterlassen einen unfreundlichen Kommentar. Manchmal sagen mir meine Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde, dass sie meinen Blog gelesen hätten und dass sie nicht einer Meinung mit mir sind. Das ist ok. Ich war früher in der Piratenpartei und habe für den Stuttgarter Gemeinderat kandidiert, ich bin Gegenwind gewohnt. Aber: Noch viel öfter erhalte ich begeisterten Zuspruch und ein dickes, fettes „JA!“ meiner Leserinnen!

Ich führe dank meines Blogs und meines Contents Diskussionen und vertrete meinen Standpunkt. Und das alles macht mich sichtbarer, stärker, resilienter und selbstbewusster.

6. Das Bloggen ist mein kreatives Ventil, das auch als dreifache Mutter möglich ist

Ich habe so viele Hobbies, dass ein Dachboden nicht ausreicht, um meine Hobby-Historie abzubilden. Ich hatte sie alle, die Kreativ-Hobbies: Fotografie inkl. Dunkelkammer und der ganzen Chemie. Malen, Zeichen, verschiedene DIY-Themen: Alles auf dem Dachboden, inklusive meiner Kunstmappe, mit der ich mich an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beworben habe. Farben, Tuben, Pinsel, Papier – das volle Programm. Es lagert oben auf dem Dachboden. Denn: Wie soll ich in dieser Form kreativ sein, wenn ich immer befürchten muss, dass sich ein Kind die Tube mit der Acrylfarbe in den Mund steckt? Ok, die Kinder sind heute zum Glück schon größer… ;-) Aber sie sind im besten Alter, um mit Pinsel, Farbe & Co. Unsinn anzustellen.

Das Problem mit vielen kreativen Hobbies ist, dass sie aufwendig zum Aufbauen und Wegräumen sind. Das ist doppelt doof, wenn frau Kinder hat. Wir konnten jahrelang nicht mal Pflanzen in der Wohnung haben, weil unsere Kinder es geliebt haben, die Erde aus dem Kübel durch die Wohnung zu tragen. Eine Staffelei und Mal-Utensilien in der Wohnung… puh… schwierig! Gerade Anfang und Mitte der Zehnerjahre, als ich drei Neugeborene bzw. Babies hatte, konnte ich mir das nicht vorstellen.

Und so hat sich meine kreative Ader ein anderes Ventil gesucht: Als ich 2018 das Bloggen wieder richtig aufgenommen habe, war es, als ob ein Damm brechen würde: Mein persönlicher Kreativ-Staudamm! Dann ist es nur so geflossen: Die Ideen, die Texte und meine komplexen Konzepte wie z. B. für die Claim-Entwicklung. Denn irgendwo muss sie ja hin, meine Kreativität ;-)

Sympatexter am Schreibtisch mit einem winkenden Kind unter ihrem Schreibtisch. Warum bloggen? Weil es mit Kindern so einfach geht.
Bloggen ist eine kreative Tätigkeit, die viel kinderfreundlicher ist als z. B. Malen und Fotos in einer Dunkelkammer entwickeln.

7. Die große Blog-Liebe: Mit dem Bloggen finde ich meine Stimme und meine Themen

Content-Ängst: mein großes Thema seit 2018. Es war meine innere Hürde, wieder mit dem Bloggen anzufangen, die mich auf dieses Thema gebracht hat: Woher kommt eigentlich diese Angst, sichtbar zu werden? Woher kommt die Angst, zu bloggen oder live zu gehen? Oder, meine größte Content-Ängst von allen: Die Angst, einen Newsletter zu schreiben.

Das Bloggen ist wie ein Motor, der mir immer neue Themen und Ideen bringt. Der Treibstoff für diesen Themen-Motor ist mein Klick auf den Veröffentlichen-Button. Denn immer, wenn ich etwas veröffentliche, reflektiere ich anders über diesen Inhalt, als wenn dieser Inhalt einfach nur in meinem Kopf bleibt. So kommen die Ideen, Schlag auf Schlag.

Blog-Setup mit 2 Bildschirmen: Judith Peters beim Bloggen im Homeoffice.
So sieht mein Blog-Setup aus. Zwei Bildschirme, Internet, WordPress, Classic Editor – und fertig! Das Wichtigste zum Bloggen ist für mich nicht die Technik, sondern die Idee.

Alles, was ich dafür tun muss, ist: zu bloggen. Immer wieder. So schärft sich mein Blick für die Themen in meinem Umfeld. Wenn mir jemand eine spannende Frage stellt, verblogge ich das. Wenn ich merke, dass da ein Thema in der Luft ist, greife ich es in meinem Blog auf. So „fische“ ich Themen aus meinem Alltag und so lerne ich auch, Themen überall dort zu entdecken, wo ich früher nichts gesehen habe. Alles kann ein Blog-Thema werden, wenn ich es einfach nur als erzählenswert entdecke.

8. Mein Blog ist immer für mich da ♥

Von etwa 2013 bis Anfang 2018 habe ich kaum noch gebloggt. Das hatte viele Gründe: Ich dachte, ich dürfte meine Kinder nicht im Internet zeigen (und diese 5 Jahre waren die Hochphase meiner Mutterschaft). Mir gingen irgendwie die Themen aus, nachdem ich mich 2009 selbständig gemacht hatte und dachte, ich müsste jetzt ja vor allem über meine Businessthemen schreiben. Mein Netzwerk an Bloggerinnen ist eingestürzt, nachdem fast alle in meinem Umfeld aufgehört haben, zu bloggen. Je länger ich nicht gebloggt habe, umso stärker wurde meine Content-Ängst, also meine Angst davor, mit meinen Inhalten sichtbar zu werden. Ach, so viele Gründe, warum ich LEIDER aufgehört habe, zu bloggen.

Aber: Als ich im April 2018 wieder mit dem Bloggen angefangen habe, war, als ob ich nie weggewesen wäre: Mein Blog war da und hat einwandfrei funktioniert. Der Cursor hat mich erwartungsvoll angeblinkt. Und ich habe einfach wieder angefangen.

Was ich am Bloggen so liebe: Es ist eine Plattform, die mir gehört, die immer da ist. Wer kennt noch MySpace oder StudiVZ? Alle Inhalte, die wir damals dort erstellt haben („wir“ im übertragenen Sinne, ich war auf keiner dieser beiden Plattformen), sind verloren, weil es die Plattformen nicht mehr gibt. Auch unsere früheren Facebook-Postings: Die zu finden, ist eine Riesen-Anstrengung. Aber meine Blogartikel? Die finde ich mit einem Klick, auch meine uralten wie z. B. diesen hier, in dem ich mich frage, welche Zukunft Frauen in Werbeagenturen haben – er ist von 2013.

9. In meinem Blog sammle ich alles, was ich im Digitalen produziere

Mein Blog ist mein Sammelbecken für alles, was ich im Internet kreiere, erschaffe und mache. Meine Wortspiele auf Instagram: Finden sich alle auch auf meinem Blog. Viele meiner Postings auf Facebook: Übernehme ich als Grundlage für viele meiner Blogartikel. Viele Videos, die ich als Facebook-Lives mache, lade ich bei YouTube hoch und bette sie dann in meine Webseite ein (in der Hoffnung, dass YouTube lange bestehen bleibt).

So geht nichts verloren und ich habe ein Tagebuch meiner Kreativität. Und vor allem: So können auch meine Leserinnen alles von mir finden, ohne Plattform-Hopping machen zu müssen. Sie finden hier alles von mir an einem Ort und lernen mich mit all meinen Facetten kennen.

10. Zu guter Letzt: Das Bloggen ist der Motor meines Business und bringt mir Idealkunden

Umsatz, Akquise, Buchungen: Das ist nicht mein Fokus beim Bloggen. Aber ein sehr angenehmer Kollateral-Erfolg. Agenturen werden durch meine Blogartikel auf mich aufmerksam und fragen mich an für Digitalprojekte. Leute, die ihren Blog starten wollen, finden mich bei Google, lesen sich stundenlang durch meinen Blog und buchen dann meine Blogkurse wie z. B. The Content Society. Ich ziele beim Bloggen nicht darauf ab, Kunden zu gewinnen. Es passiert wie von alleine, weil ich meiner Leidenschaft nachgehe und dadurch sehr viel Content produziere, der für gewisse Zielgruppe sehr relevant ist. Ich würde auch bloggen, wenn es mir keine Kunden bringen würde – ganz einfach deshalb, weil es mir Spaß macht. Genau so habe ich das Bloggen in 2005 angefangen: Als Spaßprojekt ohne „Gewinnerzielungsabsicht“. Diese Absicht kam erst 2009 auf, als ich mich selbständig gemacht habe. Und das hat (mit anderen Faktoren) dann erst mal zu einer großen Blog-Blockade geführt.

Und: Mit dem Bloggen finde ich die richtigen Kunden. Oder besser: Sie finden mich! Dadurch, dass ich mich als Mensch mit Persönlichkeit, Meinung, Interessen und Abneigungen zeige, fühlen sich die richtigen Menschen angesprochen. Ein Antifeminist wird mich garantiert nicht buchen oder meine Kurse besuchen. Denn es sollte jedem, der meinen Blog auch nur überfliegt, klar sein, wie ich denke. Dadurch, dass ich in meinem Blog sehr viel von mir zeige, erspare ich mir den Aufwand, unpassende Kunden rauszufiltern – und auch so manchen unangenehmen Moment, wenn man bei der Zusammenarbeit feststellt, dass man komplett unterschiedlich tickt.

Und jetzt du: Was ist deine große Business-Liebe? Hinterlasse deinen Blogartikel hier ⬇️ ⬇️

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