Die Bronchitis, die mich die letzten Tage in diesem Jahr heimsucht, steht so gar nicht stellvertretend für 2017. Denn 2017 war alles andere als *hust*, sondern eher *Wow!*.
Der rote Faden durch mein Jahr 2017 war meine Lehrtätigkeit an der HfK, die Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Stuttgart. Im Januar 2017 ging es gleich los mit den Prüfungswochen. Ich habe im Wintersemester 2016 angefangen, an der HfK „Werbetext und Werbekonzeption“ im 5. Semester zu unterrichten. Und, um es kurz zu machen, jedes darauffolgende Semester war eine Steigerung: Im Sommersemester 2017 hatte das Modul „Werbetext und Werbekonzeption“ Pause und ich habe das für mich neue Modul „PR und Journalismus“ übernommen. Im Wintersemester 2017 dann der nächste Höhepunkt: Ich habe beide Module gleichzeitig unterrichtet. Und eine der Klassen besteht aus 28 Studenten (bisher hatte ich immer nur ca. 8 Studenten). Das hieß für mich: Die Vorlesungen und Übungen an die neue Klassengröße anpassen und wenn ich schon dabei bin, arbeite ich doch auch gleich die Learnings der letzten beiden Semester in die Vorlesungen ein. Das war sehr arbeitsintensiv und jeden Tag um 04:30 Uhr aufzustehen, ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig – aber es hat sich gelohnt. Drei Stunden lang vor einer Menschenmenge zu sprechen, die teilweise müde oder gelangweilt ist und ihre Aufmerksamkeit auf meine Themen zu lenken, macht mir mittlerweile null Probleme. Ich mache Headlinetrainings und Kreativitätsübungen mit den Studenten, um sie aus ihrem freitäglichen Dornröschenschlaf zu wecken, ich lasse sie Kurzreferate halten und streue immer wieder Lessons und Confessions of an advertising Woman in die Vorlesungen ein. Ich hätte nie gedacht, dass mir das so viel Spaß machen könnte!
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Ich werde immer wieder gefragt, warum ich auf XING bei meinen Interessen so etwas seltsames wie Star Trek angebe. Meine Antwort: Damit ich gefunde werde. Und genau das ist im August 2017 passiert: Netflix hat einen Social-Media-Experten für die neue Serie „Star Trek Discovery“ gesucht und mich gefunden! Dieses Learning, bei den Hobbies ganz spezifisch zu sein, gebe ich auch an meine Studenten weiter. Ich bin gespannt, welche XING-Erfolgsgeschichten sie in fünf Jahren erzählen werden.
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Nachdem ich meinen Studenten im Wintersemester 2017 die Seminararbeit gestellt habe, eine eigene Portfolio-Webseite mit einem strategischen Content-Element ihrer Wahl zu entwickeln, habe ich mir meine eigene Webseite mal genauer angeschaut. Und ich musste mir selbst eingestehen, dass meine eigene Webseite nur eine 2,7 war. Ich habe nicht mal ein Logo! Also habe ich mit den Studenten ausgemacht, dass ich mich am Prüfungstag vor die Klasse stellen und ihnen meine überarbeitete Webseite präsentieren werde. Stichwort: Mit gutem Beispiel vorangehen. Ich habe also noch bis zum 26. Januar 2018 09:00 Uhr Zeit. Mittlerweile stehe ich bei einer 2,0.
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Ein weiteres (und diesmal überraschtes) Wow des Jahres 2017: Ich habe meinen Instagram-Account und mein Blog wieder zum Leben erweckt. Nach über anderthalb bzw. zweinhalb Jahren Inaktivität. Das alles war einfach nicht mehr mein Ding und zudem hatte ich auch kaum noch Zeit: Zwei Kinder, dann kam Nr. 3 und „nebenher“ vollzeit berufstätig zu sein – mein Alltag hat meine gesamte Aufmerksamkeit und Zeit beansprucht und je länger ich nichts mehr geschrieben habe, umso schwerer fiel es mir, wieder einzusteigen. Jetzt sprudeln die Worte des Tages wieder und für Instagram habe ich einen neuen, sehr verspielten und experimentellen Ansatz entwickelt, der noch in den Kinderschuhen steckt.
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Weitere Themen, die 2017 geprägt haben:
- Minimalismus: im Sommer 2017 haben wir als Familie beschlossen, unser Leben zu entrümpeln und neue Strukturen einzuführen. Wir haben kiloweise Spielsachen, Klamotten, Schuhe und Küchenutensilien ausgemistet (braucht jemand eine Joghurtmaschine oder eine elektrische Saftpresse?) und ich habe zwischendurch, bei über 50 laufenden Angeboten, ein kleines bisschen den Überblick bei eBay Kleinanzeigen verloren. Lessons learned: unglaublich, wie schnell sich Dutzende Menschen melden, sobald man etwas zu verschenken hat und was man alles erlebt, wenn man ein paar Blumentöpfe, Pastateller und Kinderklamotten verkauft – vom unverschämten „ich fange mal bei 0 € zu handeln an“-Typen bis hin zum Haargummifetischisten („aber bitte mit Haaren dran“). Der Keller ist jetzt etwas leerer und der Kampf gegen das Chaos verläuft nun etwas strukturierter.
- Kryptowährungen: Ich habe im Mai 2017 meinen ersten Bitcoin-Bruchteil gekauft. Seitdem habe ich mich intensiv in das Thema Blockchain und Kryptowährungen eingelesen und kontinuierlich nachgekauft. Ich weiß selbst noch nicht, ob das eine meiner besten oder schlechtesten Ideen 2017 war. Wir werden sehen.
- Centa-Star: Endlich! Im November 2017 ging die neue Webseite online. Das war eines meiner größten, längsten und tollsten Projekte, ever!
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Was steht 2018 an? Ich werde…
- … meine Lehrtätigkeit an der HfK ausbauen
- … die Themen „strategischer Content“ und „passives Einkommen“ ganz genau ins Visier nehmen. Stichwort: Skalieren
- … Digital Zweitmeinung, das unabhängige und objektive Marketinggutachten für Texte und Kampagnen, voranbringen
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Last but not least: ich habe es dieses Jahr sogar geschafft, Weihnachtskarten drucken zu lassen – rechtzeitig! Wenn das 2018 so weitergeht, werde ich vielleicht zum ersten Mal richtige Visitenkarten haben ;-) Jetzt gehe ich mir erst mal ein Logo bauen.
Auf ein erfolgreiches Jahr 2018!