Krass, wie viele Gedanken sich viele Leute rund um SEO machen – oft bevor sie überhaupt einen Blogartikel veröffentlicht haben. Eines vorneweg: Als Bloggerin, die schon über 1.000 Blogartikel veröffentlicht hat, weiß ich: SEO ist sehr wichtig – aber nicht gleich ganz am Anfang unseres Blog-Abenteuers! Später wird SEO im besten Fall ganz natürlicher Bestandteil unseres Blog-Workflows, ohne dass wir viel darüber nachdenken müssen. Heute habe ich ein sehr entspanntes Verhältnis zu SEO und ich denke mir: Cool, Google unterstützt mich kostenlos dabei, viele Besucher:innen auf meine Webseite zu schaufeln! Super! Aber: Nicht alle Bloggerinnen haben so ein entspanntes Verhältnis zu SEO und gerade am Anfang unseres Blog-Abenteuers sitzen viele Mindfucks (also: negative und blockierende Glaubenssätze) rund um SEO sehr tief. Die häufigsten dieser SEO Mindfucks habe ich hier zusammengefasst:
Mindfuck Nr. 1: SEO ist kompliziert
Das ist der vielleicht häufigste SEO Mindfuck: Die Angst vor der hohen SEO-Komplexität. Zum Glück gilt: nein, SEO ist nicht kompliziert ;-) Außer, du will es unbedingt kompliziert haben. Ich will das nicht :-) Je nachdem, welche Art von Blogger wir sind (also: strategischer, technischer oder dynamischer Blogger), ist SEO für uns mehr oder weniger relevant. Klar, können wir SEO auf die Spitze treiben und unsere Ladezeiten mit technischen Handgriffen möglichst minimieren, den SEO-freundlichsten Hoster wählen, Rich Snippets erstellen und es dem Googlebot so einfach wie möglich machen, unsere Webseite zu indexieren und uns in den SERPs nach vorne robben (du verstehst hier nur Bahnhof? Kein Problem: Hier findest du en SEO-Glossar). Aber: wir kommen auch ohne diese technisch ausgefeilten Spielereien sehr, sehr weit. Denn das Wichtigste an SEO ist unser Text. Indem wir einfach nur sehr gute Blogartikel schreiben, betreiben wir schon sehr viel Suchmaschinenoptimierung!
Mindfuck Nr. 2: SEO dauert lang
Was dauert bei SEO am längsten? Klar: den Blogartikel zu schreiben :-) Das Optimieren dauert bei mir dann vielleicht noch 10 bis 30 Minuten. Denn alles, was da noch kommt wie z. B. die Fokus Keyphrase einzutragen, eine Meta-Beschreibung und Alt-Texte zu schreiben oder den Permalink evtl. nochmal anzupassen – das geht sehr schnell. Wenn du die Grundlage mit einem guten Blogartikel gelegt hast, geht SEO schnell von der Hand.
Mindfuck Nr. 3: Ohne SEO werden meine Blogartikel nicht gefunden
Einer der häufigsten SEO Mindfucks, überhaupt! Die gute Nachricht: Sobald du etwas veröffentlichst und die Seite auf öffentlich gestellt ist, kommen die Suchmaschinen und indexieren deine Inhalte – ob du noch aktiv SEO betreibst oder nicht. Denn du machst schon viel passives SEO: Du hast ja schließlich einen guten Text geschrieben und ihn veröffentlicht :-)
Mindfuck Nr. 4: Ich kann kein SEO
Du kannst schreiben? Wunderbar, dann kannst du auch SEO erlernen :-) SEO ist kein Talent oder angeborene Fähigkeit. SEO ist einfach nur Handwerk – und das lernst du schnell. Selbst wenn du denkst, kein Händchen für Technik zu haben. Ich garantiere dir: Wenn du mit dem Bloggen anfängst, lernst du im Verlauf deiner ersten 5 Blogartikel sehr viel über SEO – und zwar ganz nebenbei!
Mindfuck Nr. 5: SEO ist nur etwas für große und erfolgreiche Blogs
Was war zuerst da: SEO oder der Blog-Erfolg? Fakt ist: Die großen Blogs sind auch durch SEO groß und erfolgreich geworden. Ohne SEO werden unsere Blogs nicht groß. Ohne SEO wird dein Blog immer ein Geheimtipp für Eingeweihte bleiben und auf Mundpropaganda angewiesen sein. SEO gepaart mit Regelmäßigkeit, guten Themen und einer guten Schreibe führt dazu, dass auch vermeintlich kleine Blogger schon innerhalb von ca. 6 bis 12 Monaten bei den Großen mitspielen können.
Mindfuck Nr. 6: Ich muss erst SEO lernen, bevor ich bloggen darf
Das ist eine Geschichte, die v. a. technische Blogger gerne erzählen: Du musst zuerst eine Keyword-Recherche machen, damit du auch weißt, was deine Leser interessiert und was ein hohes Suchvolumen hat! Oder: Du musst zuerst das große SEO-Wissen anhäufen, um bloggen zu „dürfen“. Zum Glück gibt es da auch einen anderen Ansatz: Zu schreiben, was UNS interessiert – und SEO im Prozess unserer ersten Blogartikel zu erlernen. Schritt für Schritt. Ich z. B. thematisiere in meinem Blog-Einsteigerkurs The Blog Bang SEO erst in Woche 4 von 8. Bis dahin haben wir schon 4 bis 5 Blogartikel geschrieben – dann ist ein guter Zeitpunkt, um sich mit SEO zu beschäftigen. Und nicht VOR dem ersten Blogartikel. Denn der zu frühe Fokus auf SEO und den technischen Aspekt des Bloggens wirkt besonders auf dynamische Bloggerinnen abschreckend und sie verlieren sofort die Lust am Bloggen.
Mindfuck Nr. 7: SEO kommt nach dem Bloggen
Bei vielen Leuten herrscht die Denke vor: Zuerst bloggen, dann SEO. Dass SEO also etwas wäre, das wir NACH dem Bloggen machen. Ein wirklich klassischer SEO Mindfuck. Nur, die Sache ist die: SEO machst du ständig, sobald du etwas schreibst. Alleine schon, wenn wir die Headline unseres Blogartikels schreiben, betreiben wir SEO. Wenn wir eine aussagekräftige Zwischenüberschrift schreiben: SEO. Wenn wir Bilder einfügen und Bildunterschriften und vielleicht sogar Alt-Texte schreiben: SEO. Wenn wir Links setzen: SEO. Und so weiter ;-) Mit Übung (nach ca. 10 Blogartikeln) achtest du automatisch darauf, sinnvolle (Zwischen)Überschriften zu schreiben, Links zu setzen, deine Bilder zu untertiteln (+ Alt-Text). Du lernst, intuitiv gute Keyphrases zu benutzen. Du optimierst deine Blogartikel, während du bloggst. So sinkt die Zeit, die du nach dem Bloggen dann noch in SEO investierst.
Mindfuck Nr. 8: Ohne SEO darf ich meinen Blogartikel nicht veröffentlichen
Viele Leute glauben, sie dürfen nur suchmaschinenoptimierte Blogartikel veröffentlichen, denn nur die sind gut. Oder: nur Blogartikel mit 5 SEO-Fleiß-Sternchen sind es überhaupt wert, veröffentlicht zu werden, weil so viel Zeit und Energie in einen Blogartikel zu stecken – das lohnt sich doch nur, wenn er dann auch optimiert ist! Viele haben das Gefühl, dass erst die grüne SEO-Ampel ihnen die Erlaubnis gibt, auf den Veröffentlichen-Button zu klicken (Yoast zeigt mit einem Ampelsystem an, ob ein Artikel gut optimiert ist: grün zeigt an, dass alles super ist). Nur: Das beste SEO besteht darin, einfach einen verdammt guten Blogartikel zu schreiben. Wenn du das hast, hast du schon ca. 90 % deiner Suchmaschinenoptimierung erledigt. Wenn du dann noch unbedingt willst, kannst du mehr SEO machen – aber du musst es nicht.
Mindfuck Nr. 9: SEO mache ich für Suchmaschinen
Suchmaschinen wollen die besten Ergebnisse finden. Sie versuchen, unser Leseverhalten abzubilden und den Leuten, die nach etwas suchen, die nützlichsten, besten und lesenswertesten Inhalte anzuzeigen – und sie werden immer besser darin! Google & Co. registrieren z. B. wenn Leute nach etwas suchen, auf ein Suchergebnis klicken und dann sofort wieder auf den „Zurück-Button“ klicken. Ganz offensichtlich haben die Leute dort keine Antwort auf ihre Frage gefunden. Zack, wird die entsprechende Seite im Ranking ein paar Plätze nach hinten geschoben. Suchmaschinen sind unsere besten Verbündeten bei unserer Mission, möglichst viele Leser:innen, die sich für unsere Themen interessieren, auf unsere Blogartikel aufmerksam zu machen. Du optimierst also nicht für Google, sondern für deine Leserinnen – SEO bzw. Google sind nur unsere Tools, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Mindfuck Nr. 10: Um SEO machen zu können, brauche ich Tools wie Yoast
Tools wie Yoast und Rank Math helfen uns dabei, SEO zu betreiben. Aber wir brauchen sie nicht zwingend! Diese Tools zeigen uns, wo wir noch etwas optimieren können. Du kannst aber auch ganz ohne diese Tools deine Blogartikel sehr gut für Suchmaschinen optimieren :-) Ich selbst nutze derzeit die kostenlose Version von Yoast. Ich weiß, Rank Math bietet in der kostenlosen Version mehr Funktionen, aber hey, „mehr Funktionen“ ist für mich gerade bei SEO kein positives Feature 😄 Ich brauche nur die Basics und komme damit schon sehr weit.
Mindfuck Nr. 11: Ich muss jeden Blogartikel optimieren
Wir müssen NICHT alle unsere Blogartikel bis ins Detail optimieren. Gerade persönliche Blogartikel wie z. B. unsere Monatsrückblicke, 12-von-12-Artikel und Meinungsartikel sind oft nicht sehr seo-relevant. Da mache ich mir oft nicht mal die Mühe, eine Keyphrase zu definieren oder eine eigene Meta-Beschreibung zu verfassen. Wo wir auf jeden Fall auf SEO achten sollten, sind unsere Expertenartikel. Also alle unsere Anleitungen, Checklisten und Blogartikel, in denen wir Begriffe und Methoden erklären. Hier sollten wir auf jeden Fall die SEO-Basics abhaken wie z. B. eine sinnvolle Keyphrase zu definieren, eine knackige Headline zu schreiben, eine Meta-Beschreibung zu verfassen, sinnvolle Links zu setzen, auf eine gute Textstruktur zu achten und aussagekräftige Zwischenüberschriften zu schreiben und für unsere Bilder Bildunterschriften und Alt-Texte zu schreiben. Wenn wir das machen, kommen wir schon sehr, sehr weit :-)