Am 1. August 2005 habe ich meinen ersten Blogartikel veröffentlicht. Das heißt: 18 Jahr‘, wunderbar – mein Blog ist heute offiziell erwachsen! Zur Feier des Tages mache ich einen kurzen Rückblick auf 18 Jahre Bloggen.

Tadaaa: Das war mein erster Blogartikel:

Mein erster Blogartikel vom 1. August 2005: Knapp 70 Wörter. Also: Nichts besonderes? Doch, für mich schon: Es war der Beginn meines Blog-Abenteuers!
Vermeintlich unspektakulär, aber für mich der Beginn eines unglaublichen Abenteuers: Mein allererster Blogartikel vom 1. August 2005.

Wenn du dich also jemals fragst: Wie lang sollte mein (erster) Blogartikel sein? Dann denke an meinen ersten Blogartikel 😂

Hach, was waren das für Zeiten! Es gab weder Facebook (zumindest nicht in Deutschland) noch Twitter oder Instagram. Aber okay, gegooglet haben wir damals schon :-D

Übrigens: So sah Google im Jahr 2005 aus:

Google am 1. August 2005. Gar nicht so anders als heute und doch… irgendwie ganz anders :-D Ich sage nur: „Froogle“? Das war der Vorläufer von Google Shopping.

Viele Leute fragen sich ja heute, ob sie lieber auf Facebook, Instagram oder auf ihrer eigenen Webseite bloggen sollten.  Diese Frage hat sich für mich im Jahr 2005 gar nicht gestellt. Denn in 2005 war Facebook in Deutschland noch gar nicht zugänglich. Ich weiß noch, wie mein Bruder irgendwann Mitte der Nullerjahre aus den USA heimkam und stolz verkündet hat, ein Facebook-Profil zu haben, während sich die Deutschen noch mit StudiVZ, einem Facebook-Klon, begnügen mussten. Ich hatte dort allerdings nie ein Profil, dieses „Gruscheln“ war mir damals schon suspekt :-D

In 2005 habe ich voll auf meinen Blog gesetzt. Damals, weil es keine wirklichen Alternativen gab. Und später dann aus Überzeugung. Denn als MySpace kurz darauf untergegangen und StudiVZ abgestürzt ist, habe ich gesehen, wie wertvoll es ist, wenn wir unseren Content auf unserer eigenen Plattform kreieren. Später kam noch eine Meldung hinzu, bei der mir endgültig klar war: My Blog is my Castle:

„Im März 2019 wurde bekannt, dass MySpace alle Fotos, Videos und Audiodateien verloren hat, die in den Jahren 2003 bis 2016 hochgeladen wurden. Ursache war nach eigenen Angaben ein missglückter Serverumzug.“ (Quelle: Wikipedia)

Das kann dir auf deinem eigenen Blog eher nicht passieren 😉

Dafür können viele andere tolle Dinge passieren, wenn wir bloggen und sichtbar werden.

Hier meine 10 Blog-Highlights der letzten 18 Jahre:

  1. Ich habe 2006 für meine Diplomarbeit über virales Marketing einen eigenen Blog gestartet: Diplomblogger.de. Mit diesem Blogprojekt kam ich mehrfach in die Zeitung und habe viel Zuspruch erfahren. Ich war einer der ersten Diplomblogger in Deutschland, überhaupt! Fun Fact: Mein Professor hat mir damals für meine Diplomarbeit und für Diplomblogger die erste glatte 1 in seiner bisherigen Laufbahn gegeben! Leider ist dieser Blog nicht mehr online. Denn: er hat nicht mir gehört, sondern der Agentur, bei der ich damals meine Diplomarbeit geschrieben habe. Das war eine sehr wichtige Lektion für mich: Wir müssen unseren Content immer selbst besitzen, sonst ist er verloren!
Good old times: www.diplomblogger.de – mein alter Diplomblog aus dem Jahr 2006.
  1. Meinen ersten Job nach dem Studium habe ich im Herbst 2006 dank meines Blogs bekommen: Der Geschäftsführer der Agentur hat damals bei Xing nach Schlagworten wie „Text“ geschaut. Als er mich gefunden hat und gesehen hat, dass ich einen Blog habe, hat er sich dort erst einmal festgelesen. Kurz darauf folgte seine Anfrage und schwuppdiwupp war ich Junior-Texterin.
  2. Nachdem ich mich 2009 als Texterin selbständig gemacht habe, hat mein Blog für viele Anfragen von Agenturen und Unternehmen gesorgt. Mein Blog wurde zu meinem unermüdlichen Akquisemotor, juhu!
  3. Schon wieder Xing: Im Sommer 2016 wurde ich angefragt, ob ich Interesse an einer Dozentenstelle an der HfK Stuttgart hätte. Als ich mich an der Hochschule vorgestellt habe, hieß es, sie hätten meinen Blog so interessant gefunden und mich deshalb angeschrieben. Ich habe dort dann fünf Jahre lang Werbetext, Konzeption, PR und Journalismus unterrichtet. Was für eine tolle Zeit! ❤️ Rückblickend betrachtet war das ein wichtiger Schritt hin zu meinem heutigen Online-Business.
Früher dachte ich immer, unterrichten wäre nichts für mich! Bis ich dann an der HfK die Gelegenheit bekommen habe, meinen eigenen Glaubenssatz auf die Probe zu stellen.
  1. Im Sommer 2020 haben wir einen Relaunch der Webseite gemacht. Da hat jemand vergessen, ein Häkchen zu setzen und so war meine Webseite zwei Monate lang nicht bei Google indexiert 🙈 Und trotzdem habe ich in dieser Zeit erfolgreich gelauncht. Denn: Stammlesern ist dein Google-Index egal :-D
  1. Um die Rezepte meiner Eltern zu sammeln, habe ich einen Kochblog aufgezogenhungeria.de. Ich dachte ja, dass sich niemand für diese Webseite interessiert. Aber als diese Webseite vor einiger Zeit für ein paar Tage offline war, hat sich mein Bruder per WhatsApp bei mir gemeldet, was denn mit dieser Seite los sei und wann sie wieder online geht. Er wollte nämlich was nachkochen und er schaut doch immer bei Hungeria nach :-D
Mittlerweile eine Institution in meiner Familie: Mein Kochblog hungeria.de. Fun Fact: Ich selbst bin gar kein großer Koch-Fan. Aber wer weiß, eines Tages kommt das vielleicht noch. Dann möchte ich gerüstet sein, daher habe ich diesen Blog gegründet!
  1. Eine meiner ersten Blog-Kategorien war „Wort des Tages“. Dort sammle ich seit 2006 teilweise abstruse und hart an der Grenze des guten Geschmacks entlangbalancierende Wortspiele. Viele Wortspiele kamen irgendwann auch von Laszlo oder von unseren Kindern. 2021 habe ich daraus einen Abreißkalender erschaffen: 365 der besten Wortspiele zum Abreißen. Wer hätte gedacht, dass aus dieser aberwitzigen Sammlung mal ein echtes Produkt werden würde 😄
Fun Fact: Mein Abreißkalender war mein Aprilscherz im Jahr 2020. So viele Leute fanden die Idee eines Abreißkalenders aber gar nicht abwegig – und so habe ich das dann einfach umgesetzt 😄
  1. Im Dezember 2017 hatte ich eine spontane Idee: Ich könnte doch sowas wie einen Jahrensrückblick bloggen. Aus dieser Idee habe ich im Dezember 2018 eine Challenge gemacht, die ich seitdem jeden Dezember wiederhole – und die jedes Jahr größer wird. Mittlerweile machen beim „Jahrerückblog“ tausende Menschen mit, es ist der Hammer!
Im Jahr 2020 hat meine Dezember-Blog-Challenge ihren Namen bekommen: „Jahresrückblog“!
  1. Ich habe durch das Bloggen zig Menschen kennengelernt. Zuerst, indem ich Teil der Blogosphäre wurde. Später als bloggende Texterin und Dozentin. Und heute, indem ich Onlinekurse rund um das Bloggen gebe.
  2. Im Laufe der Jahre wurde aus meinem Hobby ein Familienunternehmen. Mein Mann Laszlo und ich haben uns am 1. Mai 2018 beruflich zusammengetan, weil wir an diese Idee geglaubt haben. In den folgenden Jahren habe ich Begriffe und Methoden wie Content-Ängst, das dynamische Bloggen und Rapid Blogging entwickelt. Auch wenn ich heute Blogkurse gebe und das Bloggen meine Arbeit ist: Mein Blog ist und bleibt mein größtes Hobby ❤️

Hätte mir jemand das alles vor 18 Jahren gesagt, ich hätte ihn für verrückt gehalten 😄

Weitere Highlights meines Blog-Abenteuers findest du in diesem Blogartikel. ⬆️

Mein wichtigster Grund, zu bloggen: Unabhängigkeit!

Diese ganzen Jahre seit dem 1. August 2005 haben mich eines gelehrt: Mit unserem eigenen Blog sind wir unabhängig. Unabhängig von launischen Algorithmen, von der Pleite bedrohten Social Networks und von missglückten Serverumzügen. Mein Tipp: Deshalb immer schön automatische Updates machen ;-) Ich mache das mit dem kostenlosen Plugin „Updraft“. Zudem sind wir mit unserem eigenen Blog unabhängig von anderen Menschen und von digitalen Trends, die kommen und gehen (kennt noch jemand Second Life? Eines Tages werden wahrscheinlich auch Reels aus der Mode kommen).

Unser Blog ist der Fels in der digitalen Brandung. Er ist und bleibt relevant.

Keine Ahnung, wie die digitale Welt in 18 Jahren aussehen wird. Jetzt bricht die Ära der Künstlichen Intelligenz an, das setzt klassische Suchmaschinen wie Google unter Druck. Suchmaschinen sind ja die besten Freunde der Blogs. Daher: Es bleibt spannend in der Blogosphäre! Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Im Jahr 2041 werde ich bestimmt immer noch bloggen. Meine Seite wird da garantiert anders aussehen und meine Themen werden sich vielleicht ändern, aber bloggen, das werde ich ganz bestimmt.

Ich LIEBE das Bloggen. Warum? Habe ich hier verbloggt! ⬆️

18 Jahre lang bloggen: Das geht nur, wenn wir Spaß an der Sache haben und Themen verbloggen, die uns selbst auch interessieren. Themen, die uns selbst begeistern und die uns in den Fingern kribbeln – ganz egal, was eine Keyword-Recherche dazu sagt. Wer weiß, was eines Tages daraus entsteht!

Wenn ich dir heute eine Sache mitgeben will, dann:

Blog like nobody’s reading!