Master Reselling Rights (MRR) sind der neue Hype im Online-Business: Diese Kurse locken mit dem Versprechen, blitzschnell ein Online-Business aufzubauen und ruckzuck hohe Umsätze zu erzielen. Einfach, indem du Kurse verkaufst, die andere Menschen für dich erstellt haben. Ein weiteres Konzept, das eng mit Master Reselling Rights verknüpft ist, ist das sog. „Faceless Marketing“. Auch das erlebt derzeit einen riesengroßen Hype, deshalb möchte ich hier in diesem Blogartikel auf diese beiden Themen eingehen.

Was Master Reselling Rights und Faceless Marketing verbindet

Faceless Marketing bezeichnet den Aufbau einer Marke ohne eine dazugehörende Person. Also: Eine anonyme Marke bzw. eine Marke ohne Gesicht. Viele globale Marken sind quasi Faceless Marken, denn welches Gesicht bzw. welche Person assoziierst du z. B. mit Siemens? Im Gegensatz dazu assoziieren wir alle eine Person mit Marken, wie Tesla oder Apple, auch wenn die Person hinter der Marke schon gestorben ist. Tesla und Apple sind also nicht Faceless.

Das Gegenteil von Faceless Marketing ist die klassische Expertenmarke. Ich selbst habe so eine Expertenmarke, die ich mir über Jahre hinweg erfolgreich aufgebaut habe.

Im Bereich von Instagram & Co. bedeutet Faceless Marketing, dass die Personen hinter diesen Accounts keine persönlichen Inhalte teilen und auch keine Fotos von sich zeigen. Sie nutzen also z. B. Stock-Fotos, generische Videos, Zitatpostings oder Text-Einblendungen.

Ist ein Account gleich faceless, nur weil man kein Gesicht zeigt? Nein! Es gibt viele schüchterne Menschen, die bei Instagram & Co. ihr Gesicht nicht zeigen wollen. Und: Es gibt auch gute Gründe, warum man sein Gesicht auf Social Media nicht zeigen will (z. B. Stalking-Erfahrung, datenschutzrechtliche Bedenken oder einfach der simple Wunsch v. a. vieler Frauen, anonym unterwegs zu sein, um sich vor Belästigung zu schützen). Solange diese Profile kein Gesicht zeigen, aber auch über persönliche Themen schreiben (dann sind sie quasi „Faceless“), sie aber nicht im Business-Kontext genutzt werden, um etwas zu verkaufen (das wäre das „Marketing“), würde ich nicht von „Faceless Marketing“ sprechen.

Faceless Marketing macht es einfacher, MRR-Kurse zu verkaufen, denn die Kurse sind nicht an eine Expertin bzw. an eine Person gebunden. Im Zuge des MRR-Hypes hat auch das Konzept von Faceless Marketing Fahrt aufgenommen, weil MRR-Kurse gepaart mit Faceless Marketing einen Blitzstart ins Online-Business versprechen.

Sind Master Reselling Rights ein Schneeball-System?

Soweit ich weiß: nein. Da die Person, von der du einen MRR-Kurs kaufst, keine Provision erhält, sobald du den Kurs weiterverkaufst, sehe ich hier kein Schneeball- bzw. Pyramiden-System. Sobald allerdings eine Provision „nach oben“ fließt und es mehrere dieser Provisions-Ebenen gibt, könnte es ein Schneeballsystem sein. Damit sind MRR-Kurse auch anders gelagert, als Affiliate-Systeme: Als Affiliate erhälst du eine Provision, sobald du einen Kurs (oder ein anderes Affiliate-Produkt) verkaufst. Diese Provision fließt dann direkt an den Kursersteller. Bei Affiliates gibt es also keine zusätzlichen Provisions-Ebenen, in denen weitere Provision „abgegrast“ und nach oben durchgegeben werden könnte.

Die 3 Formen der Reselling Rights

Der Trend, der jetzt gerade um Master Reselling Rights aufkommt, basiert auf einem neuen Konzept im Online-Business, das in den USA stark am Wachsen ist: Es werden Kurse angeboten mit einer unglaublichen Fülle an Inhalten, die sehr wertig und umfassend erscheinen. Der Clou: Du kannst dir diese Kurse kaufen, um sie durchzuarbeiten UND du kannst diese Kurse dann auch selbst weiterverkaufen. Hier gibt es 3 verschiedene Arten von Lizenzen:

  • Basic resell rights (BRR): Du darfst diesen Kurs weiterverkaufen, aber nur so, wie du ihn gekauft hast. Du darfst diesen Kurs inhaltlich nicht abändern oder ihm z. B. einen neuen Namen geben. Die Person, die diesen Kurs von dir kauft, darf ihn nicht weiterkaufen. Das ist die günstigste Resell-Lizenz.
  • Private label resell (bzw. rebranding) rights (PLR): Du darfst den Kurs inhaltlich abändern und ihn z. B. umbenennen. Aber auch hier darf die Person, die diesen Kurs von dir kauft, ihn nicht weiterverkaufen.
  • Master resell rights (MRR): Du kannst alles mit dem Kurs machen: Du kannst ihn inhaltlich ändern, umbenennen, dein Branding draufsetzen. Jeder, der den Kurs mit dieser Lizenz von dir kauft, darf den Kurs ebenfalls abändern und weiterverkaufen. Diese Lizenz ist am teuersten.

Im folgenden Text gehe ich davon aus, dass mit Faceless Marketing das Verkaufen genau solcher Master Resell Rights Kurse gemeint ist.

Onlinekurse mit Master Resell Rights klingt erst mal super: Du kannst dein Online-Business aufziehen, ohne erst mühsam eigene digitale Produkte zu erstellen. Du kaufst dir diese Inhalte einfach und nimmst damit eine Abkürzung. Daher möchte ich kurz auf die Vorteile von Master-Resell-Rights-Kursen bzw. von Faceless Marketing eingehen:

Die Vorteile von Master-Resell-Rights-Kursen

  • Du ersparst dir den teilweise mühsamen und frustrierenden Prozess der Kurserstellung. Master-Reselling-Rights-Kurse sind oft vollgepackt mit Modulen, Lektionen, Boni und Zusatzkursen. Zudem sind sie oft relativ günstig. Du würdest wahrscheinlich Monate damit verbringen, diese Inhalte zu erstellen. Du musst dich weder um Inhalt noch um technische Herausforderungen Gedanken machen. Das bedeutet auch: Das Thema Kursplattform, das viele Online-Business-Neulinge über Monate hinweg blockieren kann, kannst du sofort abhaken (so nach dem Motto: „welche Kursplattform soll ich wählen und wie funktioniert sie?“). Denn: all das hat der Master-Rights-Resell-Kursersteller für dich schon aufgesetzt!
  • Du musst nicht erst über Monate oder gar Jahre deine Personenmarke bzw. Glaubwürdigkeit aufbauen und kannst gleich mit deinem Online-Business starten. Und wenn du schon eine Personenmarke hast, kannst du MRR-Kurse zusätzlich in dein Angebots-Portfolio aufnehmen. Diese Kurse können evtl. eine gute Ergänzung zu deinen bestehenden eigenen Onlinekursen sein und sie aufwerten. Hier musst du natürlich darauf achten, dass die Inhalte deinen Qualitätsansprüchen genügen.
  • Wenn sich MRR-Kurse woanders gut verkaufen, kannst du davon ausgehen, dass es dafür einen Markt gibt. Du musst also keine Marktforschung mehr betreiben.
  • Faceless Marketing und MRR-Kurse bieten Menschen die Möglichkeit, im Digitalen weitestgehend anonym bleiben zu können. Faktoren wie Aussehen, Alter, Hautfarbe usw. fallen im Marketing also nicht ins Gewicht. Das kann dazu beitragen, dass sich im look-fixierten Social Media die Wettbewerbsbedingungen etwas angleichen. Viele Menschen WOLLEN einfach nicht ihr Gesicht auf Social Media zeigen. Das ist okay und dann kann Faceless Marketing definitiv eine Lösung sein!

Nachteile von Master-Resell-Rights-Kursen

  • Weil du nicht selbst die Kursinhalte erstellst, bist du thematisch wahrscheinlich nicht so tief drin in der Materie. Was machst du also, wenn deine Kunden eine Frage stellen? Daher eigenen sich solche Master-Reselling-Rights-Kurse v. a., um sie als Selbstlernerkurse zu verkaufen, also ohne Gruppe und die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das kann ein deutlicher Nachteil sein in Zeiten, in denen Communities an Wichtigkeit gewinnen.
  • Selbstlernerkurse sind meist günstige Kurse. Und mit günstigen Kursen ist es gerade für Einsteiger fast unmöglich, dauerhaft einen nennenswerten Monatsumsatz zu erreichen. Angenommen, dein MRR-Kurs, den du anbietest, kostet 39 Euro: Dann brauchst du in einem Monat 100 Käufer, um auf 3.900 Euro Umsatz zu kommen. Also einen Monatsumsatz von dem wir gut leben können. Für wie hoch schätzt du deine Chancen ein, einen 39-Euro-Kurs 100 mal zu verkaufen? Oder auch nur 50 mal? Im Gegensatz dazu ist es VIEL einfacher, ein oder zwei Coaching-Pakete für jeweils 1950 Euro zu verkaufen.
  • Zudem durchläufst du nicht den Klarheitsprozess, den das Erstellen von eigenen Kursinhalten mit sich bringt und der dir dabei hilft, deine Zielgruppe besser zu verstehen und noch bessere Angebote zu erstellen. Das ist extrem wichtig bei der Entwicklung von Folgeprodukten und einer Angebotspyramide.
  • Du hast keine eigene Lernkurve rund um Technik, Lernplattform und Content-Erstellung, weil du die Kurse nicht selbst erstellt hast. MRR-Kurse eignen sich daher nicht gut für Online-Business-Einsteiger bzw. für Leute, die technisch nicht versiert sind.
  • Und, was viele überhaupt nicht auf dem Schirm haben: Damit du mit Faceless Marketing bzw. MRR-Kursen erfolgreich sein kannst, brauchst du einen hohen Werbedruck und einen gut konvertierenden Funnel. Wie gut kennst du dich mit Facebook Ads aus? Weißt du, wie du die Conversion Raten deiner Landingpage erhöhen kannst? Kannst du knackige CTAs (das steht für Call to Action, also für Handlungsaufforderung) texten, die zum Klicken und Kaufen animieren? Klar, kannst du dir auch dieses Knowhow in deinem Business dazukaufen, nur bleibt dann wahrscheinlich nichts mehr übrig von deinem Umsatz.
  • Du verkaufst einen Kurs, den viele andere auch verkaufen. Warum sollte jemand den Kurs bei dir kaufen, wenn man ihn überall bekommen kann? Hier setzt sich dann derjenige durch, der z. B. den höheren Werbedruck aufbauen kann. Außer, du beschließt, hier doch Gesicht zu zeigen und mit deiner Persönlichkeit zu punkten. Wenn aber jemand deinen Kurs kauft, stellt sich die Frage, warum du dort nicht auftauchst. Das könnte bei denen Kunden zu Irritationen führen.
  • Du hast keine Folgeprodukte und wahrscheinlich keine Angebotspyramide, die für weiteren Umsatz sorgen. Du bist mit hoher Wahrscheinlichkeit von diesem einen MRR-Produkt abhängig, was ein hohes finanzielles Risiko bedeutet. Im besten Fall erzielst du damit ein Umsatz-Strohfeuer. Aber was verkaufst du als nächstes?
  • Je später du in den MRR-Zyklus einsteigst, umso unwahrscheinlicher ist es, dass du diesen Kurs noch selbst verkaufen kannst. Denn der Markt ist da vielleicht schon gesättigt. Ist der Hype abgeflaut, will niemand mehr diesen Kurs kaufen – erst recht nicht von dir! Du bist im MRR-Hype letztendlich ein normaler Händler, der nichts Eigenes aufbaut. Dann musst du dir den nächsten Hype suchen – oder ein nachhaltiges Online-Business aufbauen <–das ist, Überraschung, genau mein Vorschlag! ;-)

Warum du von MRR-Kursen wahrscheinlich NICHT profitieren wirst

Der Erfolg im Online-Business hängt von vielen Faktoren ab. Das Erstellen deiner digitalen Produkte ist nur ein kleines Puzzlestück deines Erfolgs. In Wahrheit ist es sogar ein relativ kleines Puzzlestück. Denn: auch wenn es für Online-Business-Neulinge zunächst nicht so aussieht, aber Inhalte sind schnell erstellt, gerade in Zeiten von KI. Die wirklich große Herausforderung im Online-Business ist das Verkaufen!

Ob Faceless oder Expertenmarke: Der Erfolg kommt immer, wenn wir lernen, zu verkaufen. Ob wir launchen oder Evergreen-Funnels aufbauen, ob wir eigene oder fremde Produkte verkaufen, ist dabei ganz egal: Wir müssen immer das Handwerkszeug des aktiven bzw. passiven Verkaufens erlernen, um Umsatz zu machen. Wenn du nicht kontinuierlich verkaufen kannst, wirst du auch nicht vom Faceless- bzw. MRR-Trend profitieren. Denn: Du hast vielleicht einen günstigen Kurs gekauft, den du jetzt mit Master Reselling Rights weiterverkaufen kannst/darfst – aber wer soll diesen Kurs kaufen? Du brauchst mehr, als nur ein gutes Produkt, um ein Online-Business aufzuziehen. Zum Beispiel brauchst du Knowhow in den Bereichen Copywriting, SEO, Branding, Design, Launching, E-Mail-Marketing, Funnelaufbau- und -optimierung und Werbeanzeigen. Und natürlich musst du genau wissen, wer deine Zielgruppe ist, welche Probleme sie hat, welche Lösungen sie sucht und wie du sie ansprechen musst, damit sie dein Angebot kauft.

Die Erfolge und finanziellen Versprechen der „First Mover“ sind beeindruckend: Das sind die ersten Leute, die eine neue Hype-Strategie anwenden, sie mit starkem Werbedruck groß machen und stark von ihr profitieren. Bei Instagram wird dann mit Champagner angestoßen, um die großen Umsätze öffentlichkeitswirksam zu feiern und um zu kommunizieren: „Du kannst das auch!“. Aber lass dich nicht zu sehr beeindrucken: Diese First Mover „melken“ diese Strategie in ihrem Markt fast komplett aus. Für alle anderen, die danach kommen, bleiben nur Krümel übrig.

Mir scheint: Was heute Faceless-MRR ist, waren früher die Krypto-Boys, die Affiliate-Jünger, die AirBnb-Arbitrage’ler, die Dropshipper, die Ich-verkaufe-dir-einen-Kurs-wie-du-diesen-Kurs-verkaufst-Experten und die diversen Funnel-Hacker und Get-rich-quick-Leute (die in Werbeanzeigen vor fancy Privatjets stehen und mit Geldbündeln winken). Die ersten, die auf eine neue Hype-Strategie setzen, sind die erfolgreichsten. Dann verkaufen sie ihre Hype-Strategien den nachfolgenden, bei denen die Strategie nicht mehr ganz so gut funktioniert, weil der Hype schon abflaut. Bis der Markt komplett gesättigt ist und die Strategie gar nicht mehr funktioniert – aber der jeweilige Onlinekurs bzw. das Coaching verkauft sich immer noch ganz gut, weil das Versprechen so attraktiv ist. Ein super Geschäftsmodell für die ersten! Ich sage damit nicht, dass das keine erfolgsversprechenden Strategien sind. Nur: Die Wahrscheinlichkeit, dass du damit erfolgreich wirst, ist sehr gering. Deshalb: Don’t beliebe the Hype. Mein Tipp: Setze lieber auf Strategien, die sich seit Jahren oder gar Jahrzehnten bewähren und die für Einsteiger immer noch funktionieren!

Kannst du bei MRR-Kursen wirklich im Hintergrund bleiben, ohne dein Gesicht zu zeigen?

Theoretisch ja. Aber die Frage ist: Wer kauft einen Kurs von dir, wenn er dich nicht kennt und wenn du keinen hohen Werbedruck aufbauen kannst? Das Faceless-Versprechen ist sehr verlockend, gerade für Frauen! Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du einen MRR-Kurs zuerst in deinem Freundes-/Bekanntenkreis bzw. an deine Instagram-Follower verkaufen. Wenn dein Instagram-Account nicht jetzt schon faceless ist, kennen dich deine Follower zu einem gewissen Grad. Und sobald du deinen Freundeskreis abgegrast hast und vielleicht einen oder zwei Sales gemacht hast, stehst du wieder am gleichen Punkt, wie vorher. Es stellt sich immer noch die Frage, wie du online verkaufst und warum die Leute dieses allgegenwärtige Produkt ausgerechnet von dir kaufen sollten. Wenn du keine E-Mail-Liste, keinen Funnel, kein Budget für Werbeanzeigen und keine Content-Strategie hast, wirst du sehr wahrscheinlich keine weiteren Sales machen.

Haben Master Reselling Rights eine Zukunft?

Meine Prognose ist: Master Reselling Rights sind in der Onlinbusiness-Blase angekommen, um zu bleiben. Sie werden sich aus dem aktuellen Hype-Stadium weiterentwickeln. Ich könnte mir vorstellen, dass es in einigen Jahren ganz normal sein wird, dass wir Onlinekurs-Ersteller fremde Inhalte dazukaufen werden, um unsere Kurse aufzuwerten. Ich z. B. habe Inhalte in meinen Kursen, die nicht ich, sondern meine Teammitglieder erstellt haben. Und ich glaube, dass in diesem Konzept ein großes Potential steckt: Ich kaufe Kursinhalte dazu, die perfekt zu meinem Kernthema passen und die meinen Online-Kurs als Ganzes stark aufwerten. Eines Tages gibt es von etablierten Online-Unternehmern kuratierte Kurse, die aus mehreren Einzelteilen bestehen und inhaltlich perfekt auf ein spezifisches Thema zugeschnitten sind.

Aber: Der Großteil des Kurses sollte immer noch von uns selbst stammen! Wir sollten das Gesicht unseres Kurses sein. Denn DAS ist der Grund, warum Leute einen Kurs von uns kaufen! Weil sie UNS haben wollen! Und genau das verträgt sich nicht gut mit Faceless Marketing. Denn wenn wir etwas verkaufen, spielt unsere Expertenmarke eine wichtige Rolle dabei. Daher ist meine Prognose: Faceless Marketing und Master Reselling Rights werden getrennte Wege gehen.

Was sind nachhaltige(re) Strategien, um ein Online-Business aufzubauen?

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir als Experten nicht drumherum kommen, unsere Expertenmarke aufzubauen, wenn wir nachhaltig erfolgreich sein wollen. Das bedeutet nicht, dass wir ständig unser Gesicht in die Kamera halten müssen. Aber es bedeutet, dass wir eigene Themen setzen sollten, dass wir eigene Produkte entwickeln und dass wir in Worte fassen müssen, was uns von unseren Wettbewerbern abhebt. Denn die große Frage lautet ja immer: Warum sollte jemand bei uns ein Coaching, eine Dienstleistung oder einen Onlinekurs kaufen? Auf diese Frage sollten wir eine gute Antwort geben. Wenn wir es nicht tun, tut es niemand für uns.

Am besten beantwortest du diese Frage mit deinem Blog! Ich habe jahrelang Online-Unternehmer kommen und gehen sehen. Und ich habe mich immer gefragt, warum einige von ihnen schnell erfolgreich wurden und andere sich ewig abgemüht haben, um dann doch irgendwann aufzugeben. Die Antwort ist: Erfolgreiche Online-Unternehmerinnen haben vor dem „richtigen“ Start in ihr Online-Business schon viel Grundlagenarbeit geleistet: sie haben in den allermeisten Fällen schon eine Webseite, eine E-Mail-Liste, eine gewisse Reichweite, ein gut laufendes Offline-Business, Klarheit über ihre Zielgruppe – und einen Blog. Unser Blog ist der beste erste Schritt in unser Online-Business. Wenn du dich in deiner Branche umschaust und die erfolgreichsten Akteure unter die Lupe nimmst: Wahrscheinlich haben sie einen Blog. Und sehr wahrscheinlich war ihr Blog zuerst da – noch vor ihrem Podcast, YouTube-Channel und dem großen Erfolg!

Fazit: Warum ich keine Master-Resell-Rights-Kurse verkaufen würde

Mein Ziel ist es, etwas Eigenes aufzubauen. Mein eigenes Content-Imperium, meine eigene Community, meine eigenen Onlinekurse. Ich will das Zepter in der Hand halten und ich will die kreative und strategische Hoheit über mein Business haben. Ich will eine Community aufbauen, in der wir uns gegenseitig unterstützen, motivieren und inspirieren. Gerade beim Stichwort „Community“ machen Master-Resell-Rights-Kurse keinen Sinn. Denn: als MRR-Kurse eignen sich v. a. Selbstlern-Kurse.

Ich würde also weder meine eigenen Kurs-Inhalte mit einer MRR-Linzenz verkaufen (das würde meine Expertenmarke verwässern), noch würde ich einen anderen Blogkurs mit MRR-Lizenz kaufen, um ihn anschließend weiterzuverkaufen (das wäre nicht meine eigene Kreation). Aber hey, sag niemals nie: Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich in einigen Jahren Kurse bzw. Kursinhalte mit Basic Resell Rights anbieten könnte (der Kurs darf also nicht verändert und auch nicht anders benannt werden). Und ich kann mir sehr gut vorstellen, vereinzelt fremde Inhalte hinzukaufen, um damit thematische Löcher in meinem eigenen Kurs zu füllen. Hauptsache, die Inhalte sind top und das große Ganze ist mein eigenes Ding.

Wenn du auch etwas Eigenes aufbauen willst, empfehle ich dir, einen großen Bogen um das Master-Resell-Rights-Konzept zu machen. Natürlich kannst du solche Kurse kaufen, um sie als User selbst durchzuarbeiten. Und hey, probiere einfach mal, diese Kurse zu verkaufen, um erste Online-Business-Erfahrung zu sammeln. Dein mittel- und langfristiges Ziel sollte es aber IMMER sein, etwas Eigenes zu kreieren.

Ein Online Business aufzubauen ist simpel, aber nicht einfach. Die Schritte zum Erfolg sind sehr oft immer die selben. Einer dieser Schritte ist die Erstellung unserer Kursinhalte. Hier eine Abkürzung mit MRR zu machen, finde ich schwierig. Denn du beraubst dich selbst deiner Lernkurve. Und: Die Inhalte zu erstellen, ist tatsächlich nur ein winziger Schritt hin zu deinem Erfolg. Viel wichtiger sind andere Dinge und Knowhow, wie z. B. dass du lernst, zu verkaufen und dass du deine Expertenmarke aufbaust. Und natürlich der wichtigste Erfolgsfaktor von allen: Konsistenz. Wer dranbleibt, wer sich immer weiter verbessert, wer ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der eigenen Zielgruppe hat und wer auf nachhaltige Strategien setzt, braucht keine Hype-Strategien – und wird nachhaltig erfolgreich.