Ich blogge seit 2005 und habe seit 2018 mein Online-Business. In meinen ersten Online-Business-Jahren habe ich viel 1:1 gearbeitet und für bzw. mit meinen Kund:innen viele Claims entwickelt und Webseitentexte/Blogartikel geschrieben – und ich habe es geliebt! Und trotzdem: Im Jahr 2021 habe ich zum letzten Mal 1:1 gearbeitet. Heute werde ich immer noch manchmal angefragt, ob ich 1:1-Coachingpakete anbiete. Und jedes Mal ist meine Antwort ein wertschätzendes „das mache ich nicht mehr, aber ich habe mit The Content Society ein tolles Angebot für dich, wie wir auch ohne 1:1 gemeinsam bloggen können 🙂“. Denn: 1:1 zu arbeiten, das passt einfach nicht mehr in mein Business. Und zwar aus diesen drei Gründen:

1:1 ist sehr intensiv – für mich oft zu intensiv

Bei der 1:1-Arbeit bin ich immer tief in das Business meiner Kundinnen eingetaucht. In gemeinsamen Gesprächen habe ich ergründet: Was wollen sie (wirklich) bewirken? Was macht sie besonders? Was ist ihr Angebot und wie kann ich es noch attraktiver machen? Und wie kann ich das alles so gut mit Worten beschreiben, dass die Texte sich einfach perfekt passend anfühlen? Das Ergebnis war z. B. ein sehr individueller und vom Wettbewerb unkopierbarer Claim. Eine einzigartige Positionierung – was für eine Erleichterung, nachdem sich die Kundin x Jahre im Kreis gedreht hat! Und sehr starke Texte und Blogartikel, die schnell viele Kommentare und Neukunden angezogen haben. Meine Kundinnen waren begeistert! Und für mich war es sehr befriedigend, so direkt und hautnah zu wirken. Nicht umsonst ist „Wirksamkeit“ einer meiner drei wichtigsten Werte!

Aber: Es war mental auch sehr anstrengend. Denn bei jedem 1:1 bin ich voll ins Thema gesprungen. All in or nothing at all! Meine Gedanken haben also auch abends rund um Claims und Blogartikel-Ideen gekreist. Ein Job hat mir keine Ruhe gelassen, bis ich nicht eine richtig gute Lösung gefunden habe. Meistens hatte ich drei oder vier 1:1-Kunden parallel – das kreative Gehirnkarussell hat sich bei mir also permanent gedreht. Aber da waren ja auch noch meine Onlinekurse und die Launches, die meine kreative Energie benötigt haben. Und genau die haben gelitten, als ich noch intensiv 1:1 gearbeitet habe.

Und: Ich war massiv frustriert, wenn einige meiner 1:1-Kunden dann doch nicht ins Tun gekommen sind. Wenn der starke Claim für sie dann doch zu mutig war. Wenn der großartige Blogartikel im Entwurfsordner liegengeblieben ist. Wenn sich auf der Startseite doch nichts getan hat, weil die Webdesignerin noch im Urlaub oder nicht erreichbar war. Also, wenn meine kreative Energie im Nichtstun verpufft ist.

Meine Entscheidung, nicht mehr 1:1 zu arbeiten, hat mein Stresslevel auf einen Schlag massiv gesenkt. Das hat bei mir eine große Energie und Schaffens-Explosion freigesetzt.

Ich kann mit einer Gruppe mehr bewirken

Wirksamkeit. Das ist es, was mich antreibt. Deshalb war mir spätestens 2021 klar: Wenn ich wirklich wirksam werden möchte, muss ich die 1:1-Arbeit hinter mir lassen. Denn: Meine Arbeitszeit und meine geistige Bandbreite sind begrenzt. Ich kann diese begrenzten Ressourcen in einem 1:1-Setting gleichzeitig immer nur für einen Kunden, für eine Agentur oder für ein Projekt einsetzen. So habe ich nach z. B. 6 Stunden genau ein Ergebnis – oder auch gar kein Ergebnis, wenn der Kunde nicht umsetzt. Wenn ich meine kreative High Energy aber in einem Onlinekurs gleichzeitig für 100 Leute einsetze, habe ich nach 6 Stunden bis zu 100 Ergebnisse.

Als ich noch 1:1 gearbeitet habe und gleichzeitig auch schon meine Onlinekurse gemacht habe, ist mir aufgefallen: Viele Kunden brauchen eigentlich gar kein 1:1, um sehr gute Ergebnisse zu erzielen! Aus Kundensicht ist 1:1 ideal, wenn man schnell viel erreichen möchte und wenn man nicht die (potenzielle) Ablenkung durch eine Gruppe will. Aber: Die meisten Kunden, so habe ich festgestellt, profitieren stark davon, wenn sie Teil einer Gruppe sind, in der sie mehr Feedback und Motivation bekommen, als in einem 1:1-Setting. Das Tempo in einer Gruppe ist zwar durchschnittlich etwas langsamer, als in einem 1:1-Setting – dafür bewegen sich viel mehr Menschen gleichzeitig in Richtung eines Ziels. Und das wirkt sich stark auf die Motivation, die Umsetzungsstärke und den Durchhaltewillen aller Teilnehmer aus. Was dann insgesamt oft zu viel größeren Effekten führt, als die 1:1-Arbeit.

Ich will skalieren

Skalieren bedeutet, dass wir unsere Arbeitszeit vom Ergebnis/Einkommen abkoppeln. Dass es z. B. in einem Onlinekurs keinen Unterschied macht, ob wir 10 oder 100 Teilnehmer haben: Unser Aufwand für diese Gruppe bleibt immer in etwa der gleiche, egal, wie groß die Gruppe ist. Bei der 1:1-Arbeit hingegen tauschen wir Zeit gegen Geld. Wenn wir zwei Kunden haben, arbeiten wir doppelt so viel, wie wenn wir nur einen Kunden haben. Da unsere Zeit aber begrenzt ist und wir unseren Stundensatz nicht beliebig erhöhen können, können wir mit 1:1-Arbeit nie richtig skalieren. Aber: Zugleich bringt uns 1:1-Arbeit ein sehr verlässliches Einkommen. Und so befinden sich viele Online-Unternehmer irgendwann an einem Scheideweg, an dem sie sich entscheiden müssen, wo sie ihre Energie einsetzen wollen. So war das im Jahr 2021 auch bei mir. Ich habe mich damals gefragt: Was ist mir wichtiger: Mein aktuell sicheres, regelmäßiges Einkommen durch meine 1:1-Arbeit? Oder meine in der Zukunft potenziell viel höhere Wirksamkeit durch Onlinekurse?

Ich habe mich für das Skalieren entschieden. Denn die Themen Skalieren und mein Wert Wirksamkeit hängen sehr stark zusammen. Wenn wir skalieren, machen wir mehr Umsatz. Mit mehr Geld können wir oft mehr bewirken, z. B. indem wir mehr Teammitglieder anstellen und wir damit mehr Zeit haben, um kreative Konzepte oder bessere Angebote zu entwickeln. Aber, puh: Die 1:1-Arbeit aufzugeben, war für mich als dreifache Mutter ein sehr mutiger Schritt. Denn damit geben wir eine lukrative Einnahmequelle auf. Aber oft ist dieser Schritt notwendig, damit wir wachsen können. Nicht nur, weil wir damit wertvolle Zeit gewinnen. Sondern auch, weil wir dann unsere gesamte geistige Bandbreite für unsere eigenen Projekte einsetzen können.

Deshalb habe ich im Jahr 2021 beschlossen, dass ich meine kreative High Energy zukünftig exklusiv in mein eigenes Unternehmen einbringe. Das war auch das Jahr, in dem mein legendärer Blogkurs The Content Society gestartet ist. Es war das Jahr großen Wachstums. Oder nein, genau gesagt: Es war das erste Jahr großen Wachstums. Denn seit ich mich 2021 dazu entschieden habe, nicht mehr 1:1 zu arbeiten, ist mein Business so stark gewachsen, wie noch nie!

Fazit: ich bin wirksamer in der Welt, wenn ich nicht mehr 1:1 arbeite

Ob Coachings oder Dienstleistungen: 1:1 zu arbeiten, ist für Coaches, Experten und Kreative eine sehr gute und schnelle Einkommensquelle. Gerade am Anfang ist 1:1-Arbeit das vielleicht beste Format, um vier- oder gar fünfstellige Umsätze zu erzielen. Ich würde jedem, der ein Online-Business starten will, empfehlen: Arbeite zuerst 1:1, bevor du deinen Onlinekurs erstellst! Denn so können wir unsere Angebote und Vorgehensweise am schnellsten mit der Realität abgleichen. Durch 1:1-Arbeit sind wir sehr nah dran an unseren Kunden und bekommen sofort Feedback. So können wir sehr schnell großartige Angebote entwickeln – die das starke Fundament für unsere späteren Onlinekurse sein können. Die Reihenfolge für dein erfolgreiches Online-Business lautet also: Biete zuerst 1:1-Coachings oder Dienstleistungen an, dann von dir betreute Online- bzw. Gruppenkurse und danach erst Selbstlernkurse, die deine Kunden im Alleingang durcharbeiten (die werden auch „Evergreen-Kurse“ genannt). Warum ich dir NICHT empfehle, dein Online-Business sofort mit einem Selbstlernkurs zu starten, erkläre ich hier.

Aber irgendwann ist im Online-Business der Punkt erreicht, an dem sich Dienstleistungen oder Coachings schlicht nicht mehr lohnen. Das passiert, wenn wir unser eigenes Ding durchziehen und skalieren wollen. Das war 2021 bei mir der Fall. Für mich war das Ende meiner 1:1-Angebote (und auch meiner Dozententätigkeit an einer Stuttgarter Hochschule) die richtige Entscheidung, damit ich meine Zeit und geistige Bandbreite exklusiv für mein eigenes Business einsetzen kann. Gleichzeitig kann ich sehr gut verstehen, wenn andere Kreative oder Expertinnen bewusst nicht skalieren wollen (auch Skalieren ist anstrengend. Nur: anders anstrengend). Skalieren ist nicht für jeden der richtige Schritt.

Ich will nicht ausschließen, dass ich nie wieder 1:1 arbeite. Ich spiele z. B. immer wieder mit dem Gedanken, ein exklusives 1:1-Coaching zum Thema „Blogbusiness aufbauen“ anzubieten. Und vielleicht erblickt ja auch meine 60-minütige Ideen-Infusion wieder das Licht der Welt. Also: kurze, in sich abgeschlossene Kreativ-Sessions, in denen ich mit meinen Kund:innen ein kreatives Problem löse. Dort entwickele ich z. B. einen Claim oder eine Content-Strategie (meistens reichen 60 Minuten dafür vollkommen aus). Aber: Not today ;-) Heute fließt meine ganze kreative Energie in meinen Blogkurs The Content Society. Denn mit TCS sehe ich aktuell meinen größten Hebel, um wirksam zu werden, um meine Kund:innen sichtbar und erfolgreich zu machen und um die Welt positiv zu verändern.

Du willst in The Content Society einsteigen? SUPER 🤩 Komm jetzt auf die Warteliste und ich sage dir SOFORT Bescheid, sobald TCS wieder öffnet!