Wie lange dauert es, einen Blogartikel zu schreiben?

Bis ein Blogartikel fertig ist, können Minuten, Tage oder sogar Monate vergehen. Ich werde regelmäßig gefragt, wie lange man denn so braucht, für einen Blogartikel. Ich frage dann immer zurück: für WAS für einen Blogartikel? Und wie viel Blogerfahrung hast du schon? Eine pauschale Antwort auf die Frage „Wie lange brauchst du, um einen Blogartikel zu schreiben?“ zu geben, ist schwer, aber hey, ich versuche es trotzdem mal ;-)
Die Frage, wie lange es dauert, einen Blogartikel zu schreiben, wird mir fast immer im Kontext der Expertenartikel gestellt. Hier sage ich: Ein Expertenartikel mit 1.000 Wörtern braucht ca. drei Stunden. Deshalb sind die CoBloggins in meinem Onlineprogramm The Content Society auch genau so lang. Das reicht meistens, um einen Blogartikel herunterzuschreiben. Vorausgesetzt: Wir haben schon eine gewisse Routine und wir wissen genau, was wir schreiben wollen.
In diesen 3 Stunden ist inbegriffen:
Dinge wie Infografiken erledige ich irgendwann nach dem Veröffentlichen.
Drei Faktoren bestimmen, wie lange wir für das Schreiben eines Blogartikels brauchen:
Es gibt drei Hauptgründe, warum das Bloggen oft sehr viel Zeit beansprucht:
Ist es wirklich das Schreiben, das beim Bloggen so viel Zeit braucht? Sitzen wir wirklich wochenlang an der Tastatur und schreiben an einem Blogartikel? In den meisten Fällen: nein. Was beim Bloggen wirklich lange dauert, ist, dass wir den Klick auf den Veröffentlichen-Button hinauszögern. Dass wir einen fast fertigen Blogartikel in den Entwürfen liegenlassen und wir zu viel über ihn nachdenken. Und dann „welkt“ unser Blogartikel vor sich hin. Nach einigen Wochen im Entwurf-Stadium sinkt die Wahrscheinlichkeit rapide, dass wir den Blogartikel doch noch veröffentlichen werden.
Anders herum: Wenn wir uns trauen, den Veröffentlichen-Button schneller zu klicken, reduzieren wir dramatisch die Zeit, die wir für einen Blogartikel brauchen.
Klar, wenn du das Gefühl hast, dass du zu lange für einen Blogartikel brauchst, ist das dann auch so. Es gibt aber auch noch andere Anzeichen dafür, dass das Bloggen bei dir unnötig viel Zeit frisst:
Am Anfang braucht ein Blogartikel natürlich mehr Zeit. Denn da stellen sich noch viele technische Fragen: Wie füge ich ein Bild ein? Wie setze ich einen Link? Wie geht das mit dem Thema SEO? Es ist vollkommen in Ordnung, wenn wir 8 Stunden oder länger an unseren ersten Blogartikeln schreiben.
Ab dem 5. Blogartikel sinkt die Schreibzeit auf ca. 5 Stunden pro 1.000 Wörter.
Ab dem 10. Blogartikel bist du (plusminus) bei 3 Stunden pro 1.000 Wörter angekommen. Manche Blogartikel fließen sogar so schnell aus dem Kopf in die Tastatur, dass wir nach einer Stunde fertig sind.
Epische Blogartikel mit ausführlichen Anleitungen brauchen natürlich länger. Ebenso wie Blogartikel, die selbst produzierte Videos oder Podcasts als Grundlage haben. Blogartikel, in denen wir z. B. Arbeitsproben von uns verbloggen, brauchen evtl. auch länger, wenn wir erst die entsprechenden Bilder erstellen müssen. Also: Wenn weitere Medien (Bilder, Videos, Podcasts) die Grundlage eines Blogartikels sind, braucht ein Blogartikel länger.
Meinen Jahresrückblick 2020 habe ich am 1. Dezember 2020 angelegt und am 21. Dezember veröffentlicht. Dazwischen gab es bestimmt 10 Tage, an denen ich nicht an meinem Jahresrückblick gearbeitet habe. Insgesamt betrug die Schreibzeit geschätzt 16 Stunden. So eine lange Schreibzeit ist außergewöhnlich, aber gut: Einen Jahresrückblick schreibt man nicht alle Tage ;-) Einmal im Jahr ist das also durchaus in Ordnung für mich.
Im September 2018 habe ich meine epische Anleitung zum Entwickeln deines eigenen Claims gebloggt. Alleine schon, um diese Vorgehensweise (bzw. „Framework“) zu entwickeln, habe ich Monate gebraucht. Das Schreiben des Blogartikels hat vom Anlegen des Blogartikels bis zum Veröffentlichen ca. 2 Wochen gedauert. Ich überarbeite diesen Blogartikel immer noch regelmäßig. Er ist einer meiner wichtigsten Traffic-Quellen bei Google.
Das Schreiben von epischen Anleitungen ist Übungssache: Meine epische Anleitung zum Thema Freebie technisch umsetzen hat im November 2020 vom Anlegen des Artikels bis zum Klick des Veröffentlichen-Buttons nur noch eine Woche gebraucht. Das ist eine komplexe Anleitung mit zig Screenshots, das war schon sehr aufwendig. So einen umfassenden Blogartikel schreibe ich höchstens einmal pro Quartal.
Der Blogartikel, der mir bei Pinterest den meisten Traffic bringt, ist meine Löffelliste (meine Bucket-List). Für die erste Version, also für die ersten 118 Punkte, habe ich ca. 3 Stunden benötigt.
Dieser Blogartikel hier besteht aus ca. 1.280 Wörtern und hat sehr genau 3 Stunden benötigt :-)
Blogge am Anfang kürzere Blogartikel! Ziele erst mal auf 500 bis 1.000 Wörter ab. Auf diese Weise veröffentlichen wir schneller und öfter Blogartikel und bauen schnell unsere Blog-Routine auf.
Wichtig ist auch: Überlege dir, worüber du bloggen willst, BEVOR du dich ans Schreiben machst. Ich z. B. mache mir immer beim Autofahren Gedanken über meine nächsten Blogartikel und wie eine gute Headline lauten könnte. So weiß ich schon sehr genau, worüber ich schreibe, bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfange. Ich nenne das: den kreativen Autopiloten briefen.
Wenn du deinen Blogartikel anfängst: Schreibe in 30 Minuten alles herunter, was dir einfällt. Versuche, die ganze Zeit über zu tippen und erstelle eine grobe Struktur, ganz ohne Anspruch auf Perfektion. Du wirst überrascht sein, wie viel du in dieser halben Stunde schreibst, wenn dein Fokus nicht auf Perfektion, sondern auf Wortmasse liegt. Diese Methode habe ich Rapid Blogging getauft, hier findest du eine ausführliche Anleitung. Mit Rapid Blogging entstehen bei uns in The Content Society in kürzester Zeit Blogartikel, die zu ca. 80 % fertig sind. Am nächsten Tag feilen wir noch etwas drüber und klicken dann auf den Veröffentlichen-Button. So können wir auch das Blog-Tempo halten und 1 bis 2 hochwertige Blogartikel pro Woche veröffentlichen.