Eigentlich hieß mein Motto für 2025: Alles, was ich will, ist ALLES! Ich wusste schon im Herbst 2024: Das wird mein Motto für das nächste Jahr! Und genau so habe ich es beim Jahresrückblog und in The Content Society angekündigt. Aber 😄 Dann habe ich angefangen, diesen Blogartikel zu konzipieren, wie ich das immer so mache, z. B. wenn ich Auto fahre. Und bevor ich das erste Wort geschrieben habe, wusste ich: Ich muss mein Motto ändern! Denn: „Alles, was ich will, ist ALLES“ ist das Ergebnis, das ich mir für 2025 wünsche. Nur: Wie komme ich da hin? Das ist für mich die wirklich wichtige Frage. In meinem Jahresrückblick 2024 habe ich geschrieben: „Dieses Jahr hat alles umgewälzt, was auch nur den Anschein eines Wankens erweckt hat und es hat vieles von mir abverlangt: Schnellere Entscheidungen, viel mehr JAs (und NEINs), mutigere Strategien im Business und das radikale Bekenntnis zur Einfachheit. Denn unter „radikal“ passiert ja nie was im Leben!“ Dieses „radikal“ hat sich in mir festgekrallt und trotzt dem Zeitgeist, der das Wort „radikal“ gerade nicht besonders sexy findet. Aber hey, besondere Zeiten erfordern radikale Veränderungen! Und das ist dieses Jahr bei mir der Fall.

Mir ist klar, dass ich mein Leben grundlegend ändern muss, um glücklich und weiterhin erfolgreich zu sein. Ich habe schon ca. 2016 angefangen, mein Leben radikal umzukrempeln, als ich erkannt habe: Irgendwie ist das nicht das Leben, das ich führen möchte. Im Jahr 2018 kam dann der nächste große Schritt: Ich habe mein Online-Business gegründet und Laszlo, mein Mann, ist am 1. Mai 2018 bei mir eingestiegen. Seitdem haben wir ein Familienbusiness, das alles, wirklich ALLES radikal verändert hat: zunächst einmal unsere Arbeitsweise (beide arbeiten im Homeoffice an einem großen Ziel). Dann die Wahrnehmung in unserem Umfeld. Anfangs wurden wir sehr negativ beäugt, aber spätestens mit der Corona-Pandemie hat sich unser Vorgehen als goldrichtig erwiesen: Während andere Paare hektisch versucht haben, herauszufinden, wie sie sich den Schul- und Kitaschließungen und der neuen Home-Office-Realität anpassen können, waren wir mit unserem Home-Online-Business schon bestens vorbereitet. Und so ging es immer weiter: Ich habe mein Leben radikal umgebaut und mir Schritt für Schritt ein Leben gebaut, das zu mir passt.

Dieses Jahr gehe ich wieder einen großen Schritt: Ich richte 2025 radikal den Blick auf mich selbst und baue mein Leben und Business so um, dass es noch besser zu meinen Bedürfnissen passt. Denn, wie schon erwähnt, unter „radikal“ passiert ja nie was im Leben!

Radikal ich: Wie ich dieses Motto 2025 mit Leben füllen werde 

Dieses Motto bedeutet für mich in diesem Jahr drei Dinge:

1. Radikale Selbstakzeptanz

Ich habe die letzten Jahre sehr viel Energie darauf verwendet, an meinen Mindfucks zu arbeiten: Content-Ängst, Reise-Ängst, SEO-Ängst, Sich-selbst-Expertin-nennen-Ängst – you name it! Es ging immer um das Überwinden, um das Maskieren, um das Bloß-nicht-Zeigen meiner Mindfucks und Ängste. Höchstens ein Kokettieren mit meinen Ängsten aus einer Position der Stärke bzw. der Ich-habe-meine-Ängste-überwunden-Position heraus war noch einigermaßen akzeptabel. Denn: Im Online-Business ist der schöne Schein heilig! Zweifel, Ängste oder ein zu starkes Abweichen von der Normalität werden zwar als Authentizität beklatscht, aber die Wahrheit zeigt sich dann beim Umsatz. Klar, das verstehe ich auch: Menschen fühlen sich magisch angezogen von sehr selbstbewusst auftretenden Menschen – und ich glaube, das ist ein ganz natürliches Verhalten. Menschen folgen gerne anderen Menschen, die voller Überzeugung Money-Claims machen, also Versprechungen, wie viel Umsatz man mit ihren Angeboten machen kann („Lisa hat mit XY-Kurs 12.000 Euro in nur einer Woche gemacht! Du kannst das auch!“). Denn klar, wir wollen ja auch erfolgreich sein.

Aber ich will nicht so auftreten. Ich bin nicht so. Und ich will das endlich vollumfänglich anerkennen und nach außen tragen. Denn ich glaube, dass es vielen Menschen so geht: Viele sind genervt von der oberflächlichen Hurra-Logik des Internets, wo (fast) alle immer nur Erfolge feiern und nach außen mit großen Umsatzzahlen auftreten, aber innen dann doch die Depression, Versagens-Ängste oder das Imposter-Syndrom herrschen. Was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. Aber: Warum reden nur so wenige Menschen darüber?

Ich habe schon früh über meine eigene Content-Ängst gesprochen und ich habe instinktiv keine Money-Claims gemacht, obwohl ich von allen Seiten damit „beraten“ wurde, doch jetzt endlich mal zu sagen, dass man locker 50.000 oder 100.000 Euro pro Jahr mit dem Bloggen machen kann. Klar, kann man das! Ich bin ja das beste Beispiel dafür! Aber: Ich blogge, weil es mir Spaß macht! Bei mir stand nie das Geld im Vordergrund. Es ist nur ein angenehmer und sehr häufiger Kollateral-Erfolg des Bloggens, zumindest von der Art des Bloggens, die ich lebe und lehre: Das dynamische Bloggen.

Nur das Problem: Mein authentisches Auftreten hat immer dazu geführt, dass ich mich wie ein Alien in einem Zirkus gefühlt habe: Absolut fehl am Platz, in einer Arena, in der eigentlich sehr viele der Akteure ebenfalls Aliens sind, sich aber als normal verkleiden 😄 Also habe ich mich angepasst: Wenn ich ein Live gemacht habe und jemand kommentiert hat, ich würde zu schnell reden, habe ich versucht, langsamer zu reden (bis mir sprichwörtlich das Gesicht eingeschlafen ist). Ich habe angefangen, selbstbewusstere Ergebnisse meiner Kurse zu kommunizieren, bis zu einem Punkt, an dem ich das Ganze nicht mehr authentisch fand („aber die anderen machen es ja auch!“). Ich habe FOMO-Strategien angewendet, die aus Business-Perspektive sinnvoll waren, sich für mich aber immer ein bisschen falsch angefühlt haben.

Ich habe 2024 erkannt: Dieses Mich-als-normal-Verkleiden ist verdammt anstregend. Dieses Gegen-meine-eigenen-Überzeugungen-angehen ist nicht mein Ding. Ich habe schon in den letzten Jahren diese Strategien für mich abgewandelt, aber dieses Jahr gehe ich einen Schritt weiter. Ich will etwas anderes, etwas eigenes! Business-Strategien, die sich „more aligned“ anfühlen. Also mehr in Einklang mit mir. Auch, wenn ich noch nicht genau weiß, wie diese Business-Strategien aussehen werden. Aber ich weiß: Ich werde sie finden! Und ich habe so eine Ahnung, dass ich diese, meine Business-Strategien finden werde, wenn ich alles, was mich ausmacht, ja, auch das vermeintlich negative, nervige, zu schnelle, zu viele, einfach umarme, anstatt es immer wegoptimieren zu wollen. Was, wenn ich meine ganzen untypischen Eigenschaften als etwas Positives annehme? It’s not a Bug, it’s a Feature! Ich habe so den leisen Verdacht, dass das ALLES verändern könnte!

Vielen Dank für diesen schönen Instagram-Kommentar, Antonette!

Zur Selbstakzeptanz gehört für mich auch, das, was mich ausmacht, nicht immer verstecken zu müssen. Alles, was ich in meinen Kursen, in meinem Newsletter und auf Social Media von mir zeige, ist authentisch. Aber ich zeige nicht alles. Und zwar: bei weitem nicht alles. Mit diesem Versteckspiel möchte ich 2025 aufhören. Ich habe das Gefühl, dass ich 2025 jeden Monat eine Truth Bomb platzieren könnte und mir bis Dezember die kontroversen Themen nicht ausgehen würden. Heute fange ich an: Januhairy, also sich einen Monat lang nicht zu rasieren, ist bei mir nicht nur im Januar Programm. Sondern JEDEN Monat. Und zwar, in Etappen, schon seit ca. 2011. Da war ich gerade mal Anfang 30, als ich erkannt habe: Das mit dem Rasieren, das ist doch total bescheuert! Was mache ich da eigentlich?? Und was, wenn ich damit einfach aufhöre? Seitdem hat das mit der Nonkonformität und mit dem Anderssein bei mir stark zugenommen! 😄

2. Radikales Vereinfachen meines Lebens und Business‘

Aus meinem Jahresrückblick 2024:

Eine meiner wichtigsten Fragen in 2024 war: „Wie können wir das vereinfachen?“ Ich habe diese Frage in jedem Lebensbereich gestellt: im Business, bei der Ernährung, bei der Einrichtung, bei täglichen Abläufen. Denn: Ich habe das Gefühl, dass mein Leben zu komplex geworden ist: Ich habe zu viel Zeug, zu viele Termine, die Wäscheberge sind zu groß, es liegen zu viele Spielsachen der Kinder herum, ich bekomme zu viele E-Mails und Direktnachrichten, ich muss jeden Tag zu viele Entscheidungen treffen, wir haben zu viele Automationen in unserem Mailprogramm uuund so weiter. Ich will das reduzieren.

Laszlo und ich beim Brainstorming und Business-Zahlen-Check. Meine häufigste Frage dieses Jahr (neben „wo ist mein Handy??“) war „können wir das irgendwie vereinfachen? Bei vielen Punkten hat Laszlo gesagt: Ja, ich denke mir was aus! DANKE!

Und so habe ich dieses Jahr konsequent Aufgaben an mein Team abgegeben: Alles, was nicht zwingend ich entscheiden muss, geht an mein Team. Alle Mails gehen zuerst an Laszlo, der sie filtert. In Slack wurde ich aus der TCS-Community-Gruppe entfernt. Ich habe sogar die Chatfunktion in unserer Community eingeschränkt: Man kann mich dort nicht mehr anschreiben. Ich habe Laszlo vor einiger Zeit gesagt: „Ich will ein Business, bei dem ich keine einzige Rechnung mehr schreiben muss“. Das haben wir dank Digistore und Quaderno erreicht. Und jetzt will ich ein Business, bei dem ich möglichst wenig segmentieren muss, wenn ich einen Newsletter verschicke :-D Das ist die etwas größere Herausforderung, aber hey, wir machen Fortschritte: Wir räumen jetzt Stück für Stück bei den Automationen und Tags in Active Campaign auf. Die Listen haben wir schon bereinigt und haben uns erfolgreich auf 4 Listen reduziert. Aber hui, bei den Tags gibt es noch ein bisschen Optimierungspotential 😄

Und auch zu Hause machen wir Fortschritte: Ich habe die Geschenkebox regelmäßig aufgefüllt, also einen Karton, den wir mit einem „Zu verschenken“-Aufkleber vor die Haustür stellen. Dort habe ich viele Spielsachen, Kinderschuhe, Bürozeugs, das ich nie nutze, Bücher und Klamotten reingetan. Alles, was ich zuhause in die Hand nehme, muss die Frage „brauche ich das wirklich?“ über sich ergehen lassen. Nein? Weg damit!

Bei der Ernährung bin ich schon lange ein Minimalist: Ich esse fast jeden Tag das Gleiche: Ein kleines Mittagessen (meistens eine Suppe) und ein üppiges Abendessen. Und bei den Klamotten habe ich mein Leben auch schon deutlich vereinfacht: Ich habe 3 x das gleiche schwarze Kleid und 5 x die gleiche schwarze Leggins. Das ist mein fast tägliches Outfit. So muss ich nicht schon morgens meine wertvolle Entscheidungs-Energie für Klamottenfragen verbraten 😄

Mein alltägliches Outfit: Schwarzes Rollkragenkleid und schwarze Leggings, beides von Wolford. Hier bin ich übrigens mit dem Kleinsten in der Miniaturwelt in Neuhausen am Rheinfall/Schweiz.

Ich spüre, dass das Thema „Einfachheit“ (nicht zu verwechseln mit Leichtigkeit) eine große Rolle in meinem nächsten Jahr spielen wird. Denn je weiter mein Business wächst, umso höher ist die potentielle Komplexität. Nur: Ich bin kein Fan von Komplexität! Ich mag es, wenn die Dinge übersichtlich und einfach zu händeln sind. Daher werde ich mich 2025 noch intensiver damit beschäftigen, was ich alles automatisieren kann. Und ich werde bei vielen Prozessen fragen: „Brauche ich das wirklich?“ Ich habe einfach Lust auf radikale Einfachheit!

Das Thema Einfachheit zieht mich sehr stark an. Ich beschäftige mich in den letzten Monaten sehr intensiv damit und wühle mich wie ein Trüffelschwein durch alle meine Lebensbereiche, immer auf der Suche nach neuen Gebieten, die ich vereinfachen kann. Aber gut, einige Bereiche weigern sich beharrlich, sich vereinfachen zu lassen. Dazu gehören u. a. meine Mail-Inbox, der Fotospeicher auf meinem Handy und meine tausend Tabs 😄

3. Radikaler Blick auf meine Bedürfnisse

Ich brauche mehr Pausen, mehr kreative Spielplätze, mehr Abenteuer und mehr Bewegung in meinem Leben und in meinem Business. Ich will radikal weniger Termine haben. Und wenn schon Termine, dann nur Lieblingstermine! Ich will die Dinge besser verstehen, weil mir das ein großes Bedürfnis ist, unabhängig zu sein. Das geht nur, wenn die Dinge nicht mehr so komplex sind. 2025 werde ich mich also regelmäßig fragen: Entspricht dieses Projekt meinen Bedürfnissen? Wenn nein: Kann ich es irgendwie so hindrehen, dass ich mich damit wohlfühle und dass es zu mir passt? Nein? Dann weg damit!

Eines meiner Bedürfnisse merke ich ganz deutlich anklopfen: Es zieht mich beim Bloggen ständig zu Blogthemen, die nicht wirklich was mit meinem Businessthema, also dem Bloggen oder Onlinebusiness, zu tun haben. Klar ist: Ich bin im Herzen eine Lifestyle-Bloggerin, denn genau so habe ich 2005 angefangen: Ich habe über mein Leben geschrieben und über die Themen, die mir damals gerade wichtig waren. Ohne den thematisch engen Fokus auf eine Nische. Und, hach, mich zieht dieser Gedanke so stark an: Einfach wieder frei bloggen über die Themen, die gerade in meinem Business und Leben relevant sind. Ohne immer darauf schauen zu müssen, ob das auch wirklich zu meinem Business passt, ob das ein Suchvolumen hat, ob das Thema in eine bereits bestehende Kategorie passt oder ob es SEO-technisch sinnvoll ist, darüber zu bloggen! Immer nur vermeintlich sinnvolle Themen bzw. strategisch zu bloggen, macht mir einfach keinen Spaß! Das ist nicht mein Verständnis vom intrinsisch motivierten Bloggen.

Eines meiner wichtigsten Bedürfnisse ist Spaß! Wenn mir etwas keinen Spaß macht, ist mein Widerstand dagegen sehr groß. Es raubt mir sehr viel Energie, wenn ich gegen meinen eigenen Widerstand ankämpfen muss. Deshalb weiß ich: Ich werde 2025 auf meinem Blog mein Themenspektrum erweitern. Oder vielleicht sogar einen neuen Blog starten.

Es hilft ja alles nichts, außer wir tun (und bloggen) es! 😄

Du willst mich 2025 dabei begleiten, wie ich mein Motto „radikal ich“ lebe? Folge mir gerne auf Instagram! Oder, noch besser, komm in meinem Newsletter! Denn dort teile ich viele Inhalte und Gedanken, die ich sonst nirgendwo zeige!