Champagner-Leben oder Schulden-Falle? Die Wahrheit über Hochpreis-Coachings

Gerade begegnen mir an jeder digitalen Straßenecke Hochpreis-Coaches, die mit ihrem Lifestyle um die Wette champagnern. Die Kurzversion eines Hochpreis-Coachings ist oft: Du kreierst ein Hochpreis-Coaching für 30.000 Euro (plusminus) und promotest es auf Social-Media, indem du dein luxuriöses Champagner-Leben zeigst. Das heißt: Du zeigst das beste 1 % deines Lebens und bläst es auf, als ob es dein kompletter Alltag wäre. Ein 5-Sterne-Leben, das du dir (angeblich) easy manifestiert hast und jeder, der dein Hochpreis-Coaching bucht, kann auch diesen Lifestyle haben. Hast du bestimmt schon mal auf Instagram gesehen, denn Instagram ist die Lieblingsplattform von Hochpreis-Coaches.
Wie du dir denken kannst, bin ich kein Fan von diesem inszenierten Champagner-Leben. Denn es ist in doppelter Hinsicht gefährlich und falsch: Nach innen wirkt es fatal, weil viele Coaches es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, an ihr bestehendes Coaching-Paket einfach 2 Nullen dranzuhängen und es statt 300 € für 30.000 Euro zu verkaufen – und das Ganze als Mindset-Shift, Embodiment oder Verkaufspsychologie schönzureden. Aber hey, sie haben dieses Hochpreis-Coaching ja schließlich gekauft und stehen jetzt unter Druck, Ergebnisse zu produzieren. Also übergehen sie ihr Gewissen und inszenieren ihren Luxus-Li(f)estyle. Zudem führt es bei vielen zu Burnout, ständig ihr normales Leben als 5-Sterne-Lifestyle zu inszenieren, weil ansonsten ja (angeblich) die Kunden wegbleiben, wenn man die Realität, Selbstzweifel und Verletzlichkeit zeigt. Die harte Realität ist: Ja, auch ein Champagner-Leben kann anstrengend sein – und es zu inszenieren, erst recht!
Nach außen wirkt es fatal, weil diese Hochpreis-Coaches durch das ständige Aufblasen des einen besten Prozents ihres Lebens eine sehr attraktive Lüge aufbauen. Sie erzeugen damit einen Sog und ziehen verzweifelte Menschen an, die in schwierigen Situationen sind, sehr empfänglich für verführerische Marketingbotschaften sind und fast alles dafür tun würden, um erfolgreich zu sein. Ich habe in den letzten Monaten Gespräche geführt mit Frauen, die 100.000 € in Coachings investiert haben (ihr wurde versprochen, dass sie im Coaching lernt, wie sie eine Million Euro verdienen kann) – oder sogar über 200.000 Euro! Die, die „nur“ 100.000 € investiert hat, hat immerhin, mit viel Druck und Burnout, die Investition gerade so wieder reinkommen, weil sie ihr Hochpreis-Coaching ein paar Mal verkauft hat. Danach hatte sie keinen Bock mehr und hat ein richtiges, skalierbares Online-Business aufgebaut, also mit Kursen und Coachings, die sich auch normale Menschen leisten können. Die andere war nach dem Coaching finanziell und psychisch ruiniert. Sie schämt sich bis heute und redet nur hinter vorgehaltener Hand über diese traumatische Erfahrung.
Die große Frage lautet: Wer profitiert wirklich von solchen Hochpreis-Coachings? Bekommen die Hochpreis-Kunden wirklich so viel Wert heraus, wie sie investieren? Oder hilft ein Hochpreis-Coaching in erster Linie dem Geldbeutel und Champagner-Li(f)estyle der Coaches, weil sie dann wieder auf Instagram verkünden können: „Es hat schon wieder jemand mein Hochpreis-Coaching gebucht – schau dir an, wie erfolgreich ich bin“?
Nicht jedes Hochpreis-Coaching ist für die Tonne. Ich kenne aus meiner Beobachtung auf Social Media Hochpreis-Coaches, die intelligenten Content produzieren und gute Strategien in ihren Coachings lehren. Aber: Hochpreis-Coachings sind grundsätzlich nur für Fortgeschrittene geeignet! Wenn du mit deiner Selbständigkeit oder deinem (Online)Business noch am Anfang stehst: Finger weg von allem, was hochpreisig ist!
Das erste große Problem, das ich bei Hochpreis-Coaches sehe, ist aber: Viele Hochpreis-Coaches richten sich in ihrer Kommunikation auch ganz bewusst an Einsteiger. Denn, klar, Einsteiger haben noch wenig Erfahrung, die kann man noch leicht in solch ein Coaching hineinmanipulieren. Die Inhalte solch eines Hochpreis-Coachings sind vielleicht sogar gut. Aber als Einsteiger kannst du damit kaum etwas anfangen, weil du mit deinem Business noch gar nicht so weit bist, diese komplexen Strategien nutzen zu können. Beispiel: Wenn du noch keine Website und noch keinen Newsletter hast, kannst du auch noch keinen Funnel aufbauen. Wenn du dich schwertust mit dem Drehen von Reels und dich die Technik stresst, wird dir auch kein teures Mach-Instagram-zu deiner-Cashmaschine-Mentoring weiterhelfen. Das alles kann dir kein Hochpreis-Coaching abnehmen – egal, wie teuer es ist. Gut zu wissen: Um eine Website, einen Newsletter oder dein Instagram-Profil aufzubauen, brauchst du kein Hochpreis-Coaching! Mein Tipp für deinen Start ins Online- bzw. Coaching-Business ist: Starte günstig!
Das zweite Problem, das ich bei Hochpreis-Coaches sehe, ist: Sie setzen die Laufzeiten (bewusst?) zu kurz an. Da werden schon mal Hochpreis-Mentorings oder Masterminds für über 20.000 Euro verkauft, die dann aber nur 3 Monate lang gehen. Viele Hochpreis-Coachings haben ein sehr straffes Programm, was selbst erfahrene Leute an ihre Grenzen bringt. Wie soll da ein Einsteiger mithalten können? Na klar: Gar nicht! Und deshalb muss nach den 3 Monaten eine kostspielige Verlängerung her. Da kickt dann die „Sunk Cost Fallacy“ rein: Viele Leute schämen sich, so viel Geld in etwas investiert zu haben, was kaum etwas gebracht hat. Dieses Investment darf doch nicht umsonst gewesen sein! Deshalb investieren sie noch mehr, in der Hoffnung, dass sich das Ganze jetzt aber rentiert!
Hochpreis-Coachings (auch High-Ticket genannt), sind teure und als sehr exklusiv beworbene Coachings oder Mentorings. Oft drehen sich diese Hochpreis-Coachings um die Themen (Online)Business-Entwicklung, spirituelles Mentoring, Skalierung, persönliche Weiterentwicklung, Positionierung und Mindset. Aber ich habe auch schon Hochpreis-Yoga und Hochpreis-Ernährungsberatung gesehen. Grundsätzlich kann man in jeder Branche Hochpreis-Coachings begegnen.
Letztendlich gilt: Was hochpreisig ist, ist subjektiv. Für einen erfahrenen Online-Unternehmer mit einem Jahresumsatz von 5 Millionen € ist ein Coaching für 50.000 Euro wahrscheinlich kein Hochpreis-Coaching mehr. Business-Einsteiger empfinden ein Angebot für 8.000 € hingegen als Hochpreis-Angebot. Ich würde sagen: Alles ab 12.000 Euro auf ein Jahr gerechnet ist Hochpreis. Also alles, was über 1.000 Euro netto pro Monat kostet.
Hochpreis bedeutet nicht automatisch Abzocke – aber eben auch nicht Qualität. Ein Coaching für 25.000 Euro ist nicht automatisch besser als eins für 2.500 Euro, sondern oft nur viel besser vermarktet – und deshalb teurer. Der eigentliche Unterschied liegt nicht im Preis, sondern im tatsächlichen oder wahrgenommenen Nutzen. Und dieser Nutzen hängt stark davon ab, wo du in deinem Business stehst, wie viel du vom Coaching sinnvoll umsetzen kannst, wie technisch versiert du bist, wie schnell bzw. umsetzungsstark du insgesamt bist – und wie resilient du bist. „Hochpreisig“ bedeutet nicht automatisch „wertvoll“, „transformierend“ oder „elitär“. Auch wenn es sich im Marketing oft so anhört und das Framing entsprechend ist. Kurz gesagt: Hochpreis bedeutet in erster Linie: teuer (für die jeweilige Zielgruppe).
Teuer sollte ein Coaching nur dann sein, wenn es um sehr individuelle und strategische Themen geht, bei denen auch viel Geld im Spiel ist. Das ist bei Anfängern meistens nicht der Fall. Viele Anfänger denken, ihr Business oder ihr Thema sei ganz, ganz speziell. Dabei stimmt das fast nie. Fakt ist: You are NOT a special snowflake – und das ist eine gute Nachricht!
Wenn du das hier liest, bedeutet das: Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit benötigst du (noch) kein Hochpreis-Coaching. Ganz im Gegenteil! Mein Tipp lautet: Starte günstig! Hier in diesem Blogartikel findest du mehr dazu: ⤵️
Hochpreis-Coaches nutzen psychologische Trigger, künstliche Verknappung und Statussymbole, um Druck aufzubauen. Darunter fallen Konzepte und Begriffe wie:
Weitere Warnzeichen, auf die wir bei v. a. bei spirituellen (Hochpreis-)Coaches achten sollten, habe ich in diesem Reddit-Forum gefunden:
Ich möchte noch ergänzen: Sei grundsätzlich misstrauisch, wenn der Hochpreis-Coach seinen Li(f)estyle sehr stark inszeniert. Ist er sein eigenes, bestes Testimonial? Sitzt der Coach nicht in der EU? Ist da ganz viel BlingBling, Sacred Geometry, goldene Schrift und Luxus im Spiel? Spricht der Coach oft von Leichtigkeit oder dass der Erfolg ganz easy zu ihm kommt (so nach dem Motto: „Mit dieser einen E-Mail habe ich über 50.000 € gemacht“ oder „So mache ich Umsatz im Schlaf“)? Macht er dir ein schlechtes Gewissen, weil du das Geld nicht investieren kannst/willst? Dann: Vorsicht! Google unbedingt die Testimonials des jeweiligen Coaches und schau dir die Websites dieser Personen an: Siehst das, was du siehst, nach einem stabilen, erfolgreichen Business aus? Hier findest du weitere Warnzeichen, auf die du bei Coaches achten solltest!
Leider hört oder liest man selten von schiefgelaufenen Hochpreis-Coachings. Denn: Die Scham sitzt tief. Viele Frauen schämen sich, Hochpreis-Coaches auf den Leim gegangen zu sein. Sie schämen sich dafür, so viel Geld für etwas ausgegeben zu haben, was für viele andere offensichtlich Quatsch ist (aber hey, hinterher ist man immer schlauer und viele reden nur so lange schlau daher, solange sie selbst nicht betroffen sind). Sie schämen sich dafür, keine Ergebnisse vorweisen zu können. Und dann machen sie gute Miene zum bösen Spiel und beklatschen das Coaching. Oder: Sie schweigen.
Nur ganz wenige trauen sich, gegen Hochpreis-Coaches vorzugehen oder über ihre Erfahrungen zu sprechen, wie z. B. in diesem Reddit-Forum (Disclaimer: Ich kenne von fast allen der dort genannten Coaches nicht mal den Namen und kann nichts zu ihnen sagen, weil ich keine Kurse/Coachings bei denen gekauft habe).
Rechtliche Einschüchterung statt offener Diskussion und berechtigter Kritik? Einige Hochpreis-Coaches gehen rechtlich sehr aggressiv gegen Kritik vor wenn ihre Namen in Blogartikeln oder auf Bewertungsportalen genannt werden. Sie lassen dann die Website vom Netz nehmen unter dem Vorwand, dass eine Markenrechtsverletzung vorliegt – denn der Blogger hat ja schließlich ihren Namen genannt! Sich rechtlich gegen Coaches mit Millionenbudget zu wehren: Für viele ist das nicht nur finanziell unmöglich, sondern auch psychisch! Und wenn Journalisten das Thema aufgreifen, befinden sich die Inhalte hinter der Bezahlschranke.
Ein sehr wichtiger Zeitpunkt in der Beziehung zwischen Interessent und Hochpreis-Coach ist das Kennenlerngespräch. Lange vor diesem Gespräch setzt der Coach aber schon das „Framing“: Der Coach rahmt sein Angebot als wertvoll und erfolgsversprechend ein. Er zeigt sich in seinen Bildern oft in exklusiven Settings: Im Yachthafen, in 5-Sterne-Hotels, auf einem Boot usw. Wie selbstverständlich schaut dann auch die teure Uhr unter dem Ärmel hervor. Diese Luxus-Codes wirken unterbewusst auf dich ein und du baust Vertrauen zu diesem Coach auf, denn hey, er ist ja erfolgreich und weiß daher, wovon er redet! Sein Angebot MUSS ja gut sein! Und auch der weitere, vom Coach gewünschte Effekt tritt ein: Plötzlich erscheint dir der hohe Preis für sein Angebot als total plausibel.
Dann bist du interessiert und buchst einen Kennenlern-Call. Diese Kennenlern-Gespräche sollten eigentlich dazu dienen, dass Coaches im Vorfeld ehrlich sagen, wenn sie sehen, dass der potenzielle Coachee nicht passt oder z. B. noch zu sehr am Anfang seines Business steht. Stattdessen werden diese Gespräche oft als sog. Objection-Calls dazu genutzt, um die Zweifel der Interessenten mit blumigen Versprechungen und Druck auszuräumen und sie in das teure Coaching hineinzumanipulieren. Dann fallen Sprüche, wie z. B.
Fakt ist: Viele Hochpreis-Coachings haben bei zahlungswilligen Fast-Kunden Dollarzeichen in den Augen und sind in diesen Call oft nicht ehrlich zu ihren Interessenten. Einige Hochpreis-Coaches nutzen Lebenskrisen und die Verzweiflung ihrer Interessenten mehr oder weniger gezielt aus. Sie sind verkaufspsychologisch sehr gut geschult und wissen sehr gut, was ihre Zielgruppe hören will. Und denke immer daran: Der Hochpreis-Coach profitiert von einer Macht-Asymetrie im Verkaufsprozess. Er ist (offensichlich? Hoffentlich? Vermutlich?) erfolgreich und hat schon erreicht, was du dir wünschst. Er verkörpert, wonach du dich sehnst. Im Gegenteil zu dir, weiß er, was es braucht, ein Business aufzubauen und dass es nicht ganz so easy ist, wie es oft kommuniziert wird. Und er ist verkaufspsychologisch geschult, Menschen wie dich zu überzeugen. Behalte das IMMER im Hinterkopf!
Nun, die Schuldfrage ist nicht ganz einfach zu klären. Jeder zeigt mit dem Finger auf die anderen. Und irgendwie haben alle recht. Die Coaches schieben die Schuld auf die Klienten, getreu dem Motto: Du hast nicht das richtige Mindset, du bist zu negativ, du bist nicht offen für neue Dinge, du setzt nicht schnell genug um – so KANN das ja gar nichts werden!
Und ja, das stimmt zu einem gewissen Grad auch. Aber: Viele Klienten können gar nicht schnell umsetzen, wenn sie noch zu sehr am Anfang stehen und weil ihnen oft viele Grundlagen fehlen. Viele Einsteiger wissen gar nicht, dass bei einem Hochpreis-Coaching oft noch andere Themen lauern, die sehr technisch sind und weitere hohe Kosten verursachen. Ich hatte vor einiger Zeit eine Frau in einem Zoom-Call, die mir als erstes gesagt hat: „Ich habe ein Trauma von Hochpreis-Coachings“. Dann hat sie erzählt: Sie hatte als Einsteigerin ein Hochpreis-Coaching gebucht, ohne dass ihr gesagt wurde, dass es dort um Funnelaufbau ging. Nach vorne hieß es: „Du wirst endlich sichtbar auf Instagram, ganz easy“. Aber nach hinten war es ein technisches Riesending – verbunden mit Riesenkosten! Etwa 10.000 Euro musste sie noch extra investieren. Einen richtigen Funnel hat sie aber bis heute nicht. Wer ist Schuld an diesem Desaster?
Ist das, wie viele Coaches behaupten, ein Mindset-Problem aufseiten ihrer Klienten? Oder nicht vielmehr ein Technik- bzw. Strategie-Problem? Viele Einsteiger hätten niemals das entsprechende Hochpreis-Coaching kaufen dürfen, der Coach hätte ihnen abraten sollen – was leider zu selten passiert.
Gute Coaches machen eines oder mehrere dieser 3 Dinge:
Viele Hochpreis-Coachings enthalten oft wenige Inhalte, was v. a. bei Masterminds der Fall ist. Das ist ganz normal, denn in Masterminds geht es v. a. darum, Strategie-Fragen zu klären und neue Ideen zu entwickeln. Dafür muss man schon ein gewisses technisches und strategisches Niveau haben. Als Einsteiger in einer Mastermind kannst du quasi nur scheitern. Auch hier gilt: Masterminds sind NUR für Fortgeschrittene!
Und selbst bei schlecht strukturierten Kursen oder bei Kursen, die zu schnell sind: Es wird immer Leute geben, die auch daraus etwas Positives für sich mitnehmen können, v. a. wenn sie schon fortgeschritten sind. Und ja, sogar blutige Einsteiger können von 0 auf 100 gehen – nur eben sehr, sehr unwahrscheinlich. Die werden dann als Testimonials vorgezeigt. Denn, klar, Coaches und Kurs-Ersteller zeigen die besten Kundenbeispiele (mache ich ja auch). Wir sollten Testimonials aber immer kritisch anschauen. Denn: Viele dieser Erfolgsbeispiele waren vorher schon zu einem gewissen Grad erfolgreich bzw. hatten vorher schon die wichtigsten Grundlagen. Die Fragen sind also: Wo sind diese Testimonials bzw. Erfolgsbeispiele vor dem jeweiligen Coaching gestartet? Welche Grundlagen hatten sie schon? Hatten sie parallel weitere Unterstützung, z. B. durch technisch versierte Virtuelle Assitenzen? Waren sie Einsteiger oder Fortgeschrittene? Und wie lange waren sie in dem jeweiligen Coaching, über das sie begeistert sprechen?
Natürlich kann ein Coaching auch ohne Schuld des Coaches scheitern. In den meisten Fällen scheitert es aber an zwei Dingen: Das Coaching ist (technisch) zu anspruchsvoll. Und es ist zu schnell. Das Coaching wurde bewusst an Einsteiger verkauft, die ja geradezu scheitern MUSSTEN! Das liegt nicht in der Verantwortung der Klienten, sondern in der Verantwortung des Coaches.
Grundsätzlich solltest du sehr vorsichtig sein und das Angebot von Hochpreis-Coachings realistisch durchchecken. Stelle dir daher diese Fragen:
Mini-Check: Passt dieses Coaching wirklich zu dir?
Wenn du hier 5 mal JA sagst, ist das (Hochpreis-)Coaching für dich geeignet:
Grundsätzlich möchte ich festhalten: Auch wenn dieser Blogartikel eher die negativen Seiten von Hochpreis-Coachings beleuchtet: Ein Hochpreis-Coaching kann sehr wohl gut sein und dich voranbringen! Und: Viele Hochpreis-Coaches sind sehr gut, in dem was sie machen – sie haben aber oft Kunden, die zu sehr am Anfang stehen (und sie bringen es nicht übers Herz bzw. nicht über ihren Geldbeutel, diesen Kunden zu raten, ihr Coaching NICHT zu buchen). Ich selbst bin seit Jahren in einem Hochpreis-Coaching bei meinem Business-Coach Sigrun. Ich habe bei ihr einen ROI (Return on Investment) von mindestens 1:10. Das bedeutet: Für jeden Euro, den ich investiere, bekomme ich über 10 wieder raus. Bevor ich dieses Hochpreis-Coaching gebucht habe, war ich 3 Jahre (!) in ihren günstigen Kursen. In diesen 3 Jahren habe ich also die Grundlagen gelegt!
Wenn du noch am Anfang mit deinem Business stehst, sind hier meine besten Tipps für deinen Start:
Ich glaube an die Kraft von Coaching, aber ich glaube nicht daran, dass es 5-stellige Summen braucht, um Menschen zu helfen – vor allem nicht bei Anfängern! Ein gutes Coaching ist ehrlich und effektiv. Und wer wirklich Wirkung erzeugen will, braucht keine Champagner-Story. Sondern echte Ergebnisse. Es liegt auch in unserer Hand, unnütze Hochpreis-Coachings zu durchschauen.
Ich hoffe, dieser Blogartikel hilft dir, klarer zu sehen und klügere Entscheidungen zu treffen – damit dein Weg in die Selbständigkeit nicht mit Schulden beginnt, sondern mit Substanz. Lass dich nicht blenden. Du brauchst kein Hochpreis-Coaching, um erfolgreich zu sein – du brauchst Klarheit, Zeit und die richtigen nächsten Schritte.
6 Comments
Sehr schön aufgedröselt, wie die Sache so läuft.
Ich kann nur für bzw. bei LinkedIn sprechen, wo B***igs & Co zwar einerseits immer noch Reibach machen (weil ihnen der ach so auf Mehrwert ausgelegte Algorithmus eine Bühne bietet), andererseits finde ich genug Beiträge im Feed, wo Menschen (vorsichtshalber ohne Nennung von Namen) sehr wohl berichten, wie viel Geld sie in den Sand gesetzt haben.
Was ich nur schwer nachvollziehen kann: Woher haben welche Leute so viel Geld für Hochpreiscoachings? Der seriöse Teil meiner Beraterblase bei LinkedIn (gefühlt 9.500) beklagt, dass in Zeiten wie diesen überall Budgets runtergefahren werden und vorsichtshalber auf Sankt Nimmerlein verschoben werden. Die Zeiten bleiben spannend.
Oh – ein heißes Thema und so aktuell. Auf Social Media wird gerne mit Angst genau das verkauft.
Leider kenne ich einen Handwerksbetrieb der genau auf das reingefallen ist: Höher, schneller, weiter wachsen etc. – nun ist die Ehe kaputt, der Betrieb weg und ganz schlimm das mit anzusehen.
Am Ende des Tages ist es mir ein Rätsel, wie Menschen auf solche Maschen reinfallen können. Wobei es garantiert auch seriöse, teure Coachings gibt.
Du schreibst so klar, was viele denken, liebe Judith.
Was ich auf jeden Fall bestätigen kann, ist das Grundlagen einfach Zeit brauchen! Würde auch mindestens ein Jahr dafür veranschlagen. Neben kleinen Zwillingen, einem bereits laufenden Geschäft und Job, habe ich nebenberuflich auch fast 3 Jahre gebraucht, um stabil in meinem neuen Business zu werden. Jetzt investiere ich punktuell in ganz konkrete Skills, die mir fehlen und hab auch einen viel besseren Überblick über den Coaching-Markt. Am Anfang kann man das alles gar nicht erfassen, was da auf einen zukommt.
Mir haben am Anfang ein 1:1 Coaching + ein ausführlicher Onlinekurs zum Thema Online Business wirklich weitergeholfen. Es war für mich damals auch eine sehr große Investition (insgesamt um die 10.000 auf ein Jahr verteilt), aber es war genau richtig, weil ich mir mit dem Onlinekurs Zeit lassen konnte und in meinem Tempo alles abgearbeitet und aufgebaut habe. Mit dem 1:1 Coaching habe ich hauptsächlich mein Mindset gepimpt. Das ist nicht zu unterschätzen, wie viel man sich selbst im Weg steht mit der People-pleaser und Imposter Mentalität… Und ein Onlinekurs hilft da wenig… deshalb war die 1:1 Begleitung für mich Gold wert.
Hab aber auch schon mal fast 6000€ versenkt für ein Coaching. Das war genauso wie das was du beschreibst und ich habe mich lange dafür geschämt, wie ich diesem Angebot überhaup auf den Leim gehen konnte. Mittlerweile sehe ich es als Learning und ein krasses Beispiel, wie ich NICHT arbeiten will.
Danke für deinen Gedanke dazu. Ich schätze das sehr und das wird sicher ein Artikel, auf den ich öfter mal verweisen werde…
Liebe Grüße
Katja
Vielen Dank Judith für diese offene Worte!!!