Was ist das EEAT-Prinzip und was bedeutet es für deinen Blog?

E-E-A-T ist die Zukunft von SEO – nicht nur Keywords, sondern Persönlichkeit und Haltung zählen. Und genau hier haben Blogger:innen einen riesigen Vorteil gegenüber KI-generierten Inhalten. Aber fangen wir von vorne an: Lohnt es sich im Zeitalter von KI, ChatGPT & Co. überhaupt noch, zu bloggen? Und wie können wir uns als Blogger im KI-Zeitalter weiterentwickeln? In meinem Blogkurs The Content Society kommen diese Fragen regelmäßig auf. Meine Antwort ist: Das Bloggen lohnt sich heute genau so, wie vor 10 oder 20 Jahren! Denn durch das Bloggen bauen wir unsere jahrelange Sichtbarkeit auf! Und: Wir lernen wichtiges Digital-Knowhow und positionieren uns als Experte. Wenn wir eine Zielgruppe haben, die bei Problemen Google (und immer öfter auch ChatGPT) befragt, sollten wir unbedingt bloggen! Daher: ja, auch im Zeitalter von KI ist das Bloggen unschlagbar – auch wenn viele Fragen mittlerweile von KIs wie ChatGPT beantwortet werden können. Und genau hier kommt das EEAT-Prinzip von Google ins Spiel.
Vor einiger Zeit hat Google das EAT-Prinzip verkündet, das mittlerweile zum EEAT-Prinzip ausgebaut wurde. Es ist Googles Qualitätskonzept zur Bewertung von Websites, Content und Blogartikeln. Die vier Buchstaben stehen für:
Mit diesen 4 Faktoren findet Google heraus, welcher Content qualitativ besonders hochwertig ist. Experience und Expertise sind gerade am Anfang unseres Blog-Abenteuers die wichtigsten. Denn: Diese Punkte kannst du am einfachsten und schnellsten durch das Bloggen beeinflussen. Die wichtigsten Blog-Fragen lauten im KI-Zeitalter also: Schreibst du in deinen Blogartikeln über deine eigene Erfahrung? Zeigst du Persönlichkeit? Bringst du eigenes Fachwissen in deine Blogartikel ein? Tauchst du in deinen Blogartikeln tiefer in das Thema ein, als es ein durchschnittlicher Prompt bei ChatGPT tut?
Ja? Super! Dann bist du auch in KI-Zeitalter auf der sicheren Content-Seite! Denn diese zwei Dinge, also unsere eigene Erfahrung und Expertise, sorgen dafür, dass unsere Blogartikel auch in der ChatGPT-Ära relevant sind und gefunden werden! Aber Moment mal: Reicht das aus, um auch in Zukunft relevant zu bleiben? Ich habe da so meine Zweifel!
Dem google’schen EEAT-Prinzip stelle ich vorne ein H vorne dran: Haltung: Damit wird aus EEAT das HEEAT-Prinzip. Denn Erfahrung und Expertise sind wichtig. Aber sie sind, gerade im KI-Zeitalter, nicht alles. Wichtig ist auch, welche Haltung ich zu einem Thema habe. Denn aus meiner Haltung folgt, wie ich meine Texte schreibe: begeisternd und motivierend? Witzig und mit Esprit? Verständlich und leicht zu erfassen? Oder sind meine Texte langatmige Keywordwüsten, augenkrisselnde Textfladen oder einschläfernde Worthülsen, die man nicht zu Ende lesen kann?
Will ich wirklich mit meinen Texten helfen oder schreibe ich sie nur, um gut zu ranken? Habe ich wirklich das Ziel, mit meinem Blogartikel die Welt zu verbessern? Oder will ich nur meinen Kontostand verbessern? Von unserer Haltung hängt es ab, wie gut, lesbar und hilfreich unsere Texte sind! Und auch, ob wir an einem Thema dranbleiben oder ob wir nach 4 Blogartikeln aufgeben, weil wir nicht schnell genug Erfolge sehen und dann entnervt zum next Big Thing springen. Also: bevor wir in den Augen von Google Expertise, Autorität und Trustworthiness aufbauen können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass in den nächsten Jahren Haltung und Persönlichkeit sehr wichtige Ranking-Faktoren sein werden. Gerade im KI-Zeitalter machen unsere Haltung und Persönlichkeit DEN Unterschied! Unsere eigene Haltung in Worte zu fassen, ist im KI-Zeitalter DIE Superkraft! Wer in seinen Blogartikeln keine Persönlichkeit und keine Haltung zeigt, wird im generischen KI-Ozean untergehen.
Das EEAT-Konzept kommt dynamischen Bloggern entgegen, weil es weggeht vom technischen hyperdetaillierten Optimieren einzelner Blogartikel und den Fokus auf das Persönliche/Eigene und die Gesamtheit eines Blogs richtet. Suchmaschinenoptimierung, was ja ohnehin oft sehr technisch ist, wird mit EEAT erweitert um inhaltliche und persönliche Faktoren. Für mich ist das eine Erleichterung, weil ich als dynamische Bloggerin immer schon eine andere kreative Flughöhe hatte und keine Lust hatte, einzelne Blogartikel in der Tiefe zu optimieren. Ich bin ja schon froh, wenn ich es schaffe, eine Meta-Beschreibung zu schreiben 😄
Ich habe einen anderen SEO-Ansatz: Ich habe immer schon viel gebloggt und habe mir, weil ich viel zu meinem Nischenthema geschrieben habe, schnell ein starkes Backlink-Profil (Authority) aufgebaut. Und: Indem ich viele persönlich gefärbte Expertenartikel z. B. rund um meine Content-Ängst und meine eigenen Methoden (Rapid Blogging, dynamisches Bloggen usw.) geschrieben habe, habe ich schnell den Experience-Faktor auf meinem Blog erhöht. So konnte ich als Bloggerin, die keine Lust hatte auf technisches SEO, trotzdem meinen SEO-Faktor massiv ausbauen. Ich habe das Gefühl, dass sich SEO gerade im KI-Zeitalter immer weiter in diese Richtung entwickeln wird: Technisches SEO wird immer unwichtiger, weil die technischen Möglichkeiten schnell ausgereizt sind und Plattformen sie automatisch implementieren. Aber der Inhalt, die Kreativität, die Persönlichkeit – all das hat keine Beschränkung! Hier ist das Potenzial unerschöpflich groß!
Wissen ist Macht. Oder besser: Wissen war Macht? Denn was, wenn im Zeitalter der KI jeder Mensch jede Art von Wissen mit nur einer Frage auf dem Silbertablett serviert bekommt? Was, wenn sich die KI ungefragt bei all unseren Blogartikeln bedient und sie zu KI-Sauce verwurstet? Wo bleiben wir als Blogger, Kursersteller und Coach?
Sofort sehe ich einen Reflex bei vielen Menschen: „Jetzt sollte ich noch weniger Inhalt kostenlos veröffentlichen!“ Viele Leute haben Angst, dass die KI ihre Blogartikel klaut und ihr Wissen ungefragt verwendet. Ich sehe hier tatsächlich ein Urheberrechts-Problem, aber ich sage auch: Wir können nur verlieren, wenn wir bei SearchGPT & Co. nicht auftauchen! Wissen sollte frei verfügbar sein – unter der Voraussetzung, dass Quellen zitiert werden. Das ist bei KIs, wie z. B. Perplexity, schon jetzt der Fall.
Ich glaube, dass die Angst, in Blogartikeln schon zu viel zu verraten und dass dann die Menschen nicht mehr buchen, Zeichen eines Mangel-Mindsets ist. Denn Wissen alleine ist höchstens der erste Schritt. Was wir in unseren Kursen und Coachings machen, geht über die Vermittlung von Wissen weit hinaus: Wir begleiten die Menschen dabei, das Wissen anzuwenden, wir geben ihnen Feedback und wir sorgen dafür, dass sie dran bleiben. Wir begleiten sie bei einer Transformation. Das kann KI in dieser Form nicht leisten. Um uns von der KI weiter abzugrenzen, empfehle ich, unser Wissen nicht einfach nur herunterzuschreiben, sondern es mit Persönlichkeit, Haltung und subjektiven Empfehlungen aufzuwerten! Hier stoßen viele Coaches an ihre Grenzen, die es gewohnt sind, sich hinter einem größer und distanzierter wirkenden „wir“ zu verstecken und die möglichst unpersönlich kommunizieren, aus Angst, sich angreifbar zu machen. Aber meine Erfahrung und mein Gefühl sagen mir: An Persönlichkeit und Haltung führt spätestens seit 2025 kein Weg mehr vorbei!
11 Comments
Liebe Judith, vielen Dank für diese spannenden Einblicke in die Veränderung von SEO-Kriterien. Das nehme ich als Anregung, meinen Schreibstil in Fachartikeln etwas persönlicher zu gestalten. Sehr wertvoll.
(E)EAT THE BLOGS!
Oder
BEEAT IT!
Sehr aufschlussreich, liebe Judith. Danke für diese Erklärungen! Bei Perplexity hat mich tatsächlich ein Kunde von mir gefunden und mich darauf hingewiesen. Das ist total Klasse.
Wow, das ging flott, via perplexity.ai oder über den Begriff Perplexity?
Was genau meinst du, Alex? WAS ging flott? 🙂
Super Content – Danke Judith
Liebe Judith,
danke für diese Erkenntnisse. Ich habe eine Zeit lang gedacht, dass ich, um gut zu ranken, sehr viele technische Dinge beachten muss. Doch wenn Google da auch immer besser wird, die tatsächliche Qualität zu erkennen, dann macht das Sinn und gibt mir auch wieder die Richtung, wie ich meine Artikel gut aufbauen kann.
Liebe Grüße
Silke
Wir haben gerade deinen Artikel gelesen 🙂 Wir sind ja noch ganz am Anfang unseres Blogger-Lebens und finden deinen Beitrag total spannend und interessant! Vor allem in Bezug auf die KI.
Wir haben in unserem Bereich die Erfahrung gemacht, dass die KI natürlich Informationen über DIS (Dissoziative Identitätsstruktur), Trauma, Kunst und mentale Gesundheit geben kann, aber eine KI kann eben nicht beschreiben, wie es sich anfühlt mit einer DIS zu leben 🍀 Das können wir und das macht uns aus!
Und nicht nur wir können das als „Viele“ 🫶 alle Menschen haben Persönlichkeit, egal ob eine oder mehrere, und bringen diese in die Texte mit rein, das kann keine KI!
Danke für deinen tollen Artikel 💕
Liebe Grüße
Nika
Hallo Judith,
danke für deinen Artikel, ich habe direkt einmal Perplexity ausprobiert und mich gefreut, dass ich für einige meiner Themen ebenfalls dort gelistet bin und als Quelle fungiere.
So geht Sichtbarkeit durch Bloggen!
Viele Grüße
Gabi
herzlichen Dank, ich finde viele Antworten und noch mehr Fragen in deinen Blog´s. Ich finde es spannend, wo du die Sachen immer herbekommst…
Judith, deine Ergebnisse in der KI Perplexity sind genial. Klasse finde ich, dass dort Quellen direkt genannt werden.
Tolles Thema, danke fürs Aufgreifen.
Bezüglich bloggen bin ich deiner Meinung, es ist weiterhin gut zu bloggen, um sichtbar zu sein.